Pilger aus Bad Waldsee erhalten Reisesegen an Pfingsten
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Bad Waldsee

Pilger aus Bad Waldsee erhalten Reisesegen an Pfingsten

Bad Waldsee / Lesedauer: 2 min

Pfarrer Stefan Werner erklärt die wahre Bedeutung des christlichen Hochfests. Warum er hier die engste Verbindung zwischen Gott und dem Menschen sieht.
Veröffentlicht:20.05.2024, 16:00

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Umfragen zufolge könne mehr als die Hälfte aller Deutschen nicht mehr erklären, warum Pfingsten ein Feiertag ist. Das berichtete Pfarrer Stefan Werner am Pfingstsonntag. Doch es lohne sich auf Spurensuche zu gehen, um die Frage zu klären, was an Pfingsten eigentlich gefeiert wird.

Was ist Pfingsten? Eine willkommene Kumulation gesetzlicher Feiertage, die sich vernünftigerweise als vorgezogener Sommerurlaub nutzen lässt? Immerhin, der Freund verschwindet für die nächsten zwei Wochen zum Camping an den Bodensee, der Kollege fährt mit seiner Familie nach Kroatien, und schaute man in den vergangenen Tagen auf die Fernstraßen und Flughäfen, so lässt sich eine enge Verbindung zwischen Pfingsten und Urlaub nicht von der Hand weisen.

Trotz unterschiedlicher Sprachen die Verkündigung verstanden

Im Gottesdienst am Pfingstsonntag in der Wallfahrtskirche St. Peter und Paul in Reute ermunterte Pfarrer Werner die Gemeinde sich neu für das Wirken des Geistes Gottes zu sensibilisieren. Dazu gehörte zunächst einmal in der Lesung ein Blick auf das biblisch begründete Pfingstereignis, wie es in der Apostelgeschichte ausführlich beschrieben ist. In Kapitel zwei wird beschrieben, wie der Heilige Geist auf die Apostel trifft und vor allem, welche Wirkung dieses Zusammentreffen hat. Bekannt ist die spontane Mehrsprachigkeit der Apostel und dass eine Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Nationalität und Kultur die Botschaft und Verkündigung über Jesus verstehen konnte und sich von der Begeisterung der Apostel anstecken ließ.

Der Heilige Geist hat eine Kraft die auf ganz unterschiedliche Art und Weise wirkt, erklärte Werner. Der Heilige Geist tröstet, er stärkt, zeigt neue Wege auf, rüttelt wach, und er muntert auf. Deshalb sieht Werner im Pfingstfest die engste Verbindung zwischen Gott und dem Menschen, viel stärker und persönlicher als an Ostern oder Weihnachten.

Pilgergruppe bricht nach Assisi auf

Am Ende des Gottesdienstes segnete Werner 20 Mitglieder einer Pilgergruppe, die am Sonntagabend nach Assisi aufgebrochen ist. Er sprach den Pilgern mit einem Gebet der heiligen Klara einen Reisesegen zu, damit die Fahrt gelinge und alle am kommenden Freitag wieder gesund heimkehren mögen.

Deshalb noch einmal ein Blick auf das biblische Pfingstereignis, welches auch als die Geburtsstunde der christlichen Kirche bezeichnet wird. Gestärkt mit der Kraft des Heiligen Geistes begannen die Apostel nach Pfingsten damit, ihren Missionsauftrag zu erfüllen. Die Apostelgeschichte und zum Teil auch die Apokryphen erzählen, wie die Apostel den Völkern im Römischen Reich die Botschaft von Jesus Christus verkündeten. Man kann also doch einen Anknüpfungspunkt zwischen dem biblischen Pfingstereignis und der neuzeitlichen Reiselust finden, auch wenn die Beweggründe heutzutage kaum mehr missionarischer Art sein dürften.