Müller in Wetzlar auf Platz drei
(bzhs). Alles war zu einem weiteren Sprint-Festival beim Leichtathletik-Meeting »Fast Arms - Fast Legs« im Wetzlarer Stadion gerichtet. Das wieder hochkarätig besetzte, vom Sprintteam Wetzlar ausgerichtete Challenge-Meeting geriet allerdings durch die widrigen Witterungsverhältnisse am Pfingstsamstag mächtig ins Schlingern. Etliche gemeldete nationale und internationale Spitzensprinter und -sprinterinnen waren gar nicht erst angereist - darunter auch die für das Sprintteam Wetzlar startende Rebekka Haase, die bereits am vorhergehenden Wochenende in Clermont/Florida den 100-Meter-Hessenrekord auf 11,07 Sekunden hievte und sich damit die Quali für die Olympischen Spiele in Paris erkämpfte.
Vorsicht ließ auch die Niederkleener Lokalmatadorin Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) vor den anstehenden Saison-Höhepunkten Europameisterschaften und Olympia mit den erhofften Starts in den 100-Meter-Staffeln walten. Da die Regenmassen vor dem Start des Sprint-Nachmittags die 400-Meter-Bahn des Wetzlarer Stadion unter Wasser gesetzt hatten, entschloss sie sich kurzfristig zum Startverzicht.
»Mit meinem Trainer David Corell habe ich lange beraten und schließlich entschieden, unter diesen Voraussetzungen nicht zu starten. Die geforderten 11,24 Sekunden hätte ich bei den Bedingungen im Vorfeld hier nicht erreichen können«, bedauerte sie ihre Entscheidung. Ärgerlich war diese zudem, da sich kurz vor dem Start der Veranstaltung die himmlischen Schleusen überraschenderweise schlossen, die eifrigen Helfer das Wasser von der Bahn schafften und schließlich bei Sonnenschein und leichtem Rückenwind für die Sprinter recht gute Voraussetzungen herrschten. »Jetzt bin ich natürlich traurig und verärgert«, fügte Lisa Mayer an, die sich allerdings am Montag beim Pfingstsportfest in Mannheim trösten konnte, wo sich das Wetter wieder von der sonnigen Seite zeigte. Ihr Plan ging auf: In 11,19 Sekunden unterbot Mayer im Finale über 100 Meter die Einzel-Norm für die Europameisterschaft. Am kommenden Wochenende sollte sie zudem noch in Leverkusen starten.
Auch aus Wetterauer Sicht hatte die Veranstaltung im Lahn-Dill-Kreis etwas zu bieten. Der Dritte der Deutschen 200-Meter-Meisterschaften 2023 - Steven Müller von der LG OVAG Friedberg-Fauerbach - steigerte beim Rennen über die halbe Stadionrunde in Wetzlar seine Jahresbestzeit auf 21,36 Sekunden und erkämpfte sich damit den dritten Rang. Sieger in diesem Rennen wurde Robin Ganter von der MTG Mannheim (20,60 sec.) vor dem Nigerianer Seye Ogunulewe, der 20,61 Sekunden benötigte.