Wie ein Meteoriten-Einschlag ein Naturschutzgebiet in Niedersachsen erschuf
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Dieses Naturschutzgebiet in Niedersachsen ist durch den Einschlag eines Meteoriten entstanden

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Wer eine der schönsten Moorlandschaften Norddeutschlands entdecken will, reist in die Lüneburger Heide. Dort liegt auch den Grundlose See.

Hannover – Im Nordosten Niedersachsens liegt die Lüneburger Heide. Das 7500 Quadratkilometer große Landschaftsschutzgebiet gilt als eine der schönsten Urlaubsregionen in Deutschland. Dort befindet sich nicht nur ein Freizeitpark-Eldorado. Auch Naturliebhaber kommen voll auf ihre Kosten, etwa am Grundlosen See, das vom gleichnamigen Moor umgeben ist.

Wie ist das Naturschutzgebiet Grundloses Moor zu seinem Namen gekommen?

Das Naturschutzgebiet liegt im Süden der Lüneburger Heide, wenige Kilometer entfernt von Walsrode im Landkreis Heidekreis. Das fast 300 Hektar große Moor ist umgeben von Grundmoränenhügeln, die von den riesigen Gletschern zeugen, die einst das Landschaftsbild bestimmten.

Der Grundlose See im Grundlosen Moor im niedersächsischen Walsrode.
Im Grundlosen Moor in Niedersachsen kann man um den Grundlosen See spazieren. © IMAGO / allOver-MEV

Das Grundlose Moor ist das größte noch nahezu intakte Hochmoor in Niedersachsen, schreibt biologie-seite.de. Es gilt als eines der schönsten Gebiete für die Entdeckung der Moorlandschaft Norddeutschlands. Früher wurde in dem Gebiet verbreitet Torf gestochen.

Dunkles Wasser lässt Grundlosen See unendlich tief wirken

Heute ist es ein Biotop für seltene Pflanzen wie Glockenheide, Wollgras, Torfmoos oder Moosbeere. Beeindruckend ist der Bestand an Rauschbeere, die der Heidelbeere ähnelt und mit ihr verwandt ist.

Mitten im Moor liegt der Grundlose See. Er erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über 435 Meter, die maximale Breite beträgt 160 Meter. Die Fläche misst 4,7 Hektar. Unklar ist, woher Moor und See ihren Namen haben. Dazu gibt es mehrere Überlieferungen.

Meteorit könnte Grundlosen See in Niedersachsen erschaffen haben

Eine besagt, dass der See wegen seines sauerstoffarmen, dunklen Wassers wirkt, als sei er unendlich tief. Dabei liegt der Grund gerade einmal zwei Meter unter der Wasseroberfläche. Wissenschaftler vermuten allerdings, dass das Gewässer, das ursprünglich ein nahezu verlandeter eiszeitlicher Restsee war, durch einen Meteoriteneinschlag in der Urgeschichte entstand, heißt es auf der Tourismus-Seite lueneburger-heide.de.

Um die Schönheit des Moores zu erkunden, kann man sich auf einen 19 Kilometer langen Wanderweg begeben, der durch das Moor hindurch und am See vorbei, zum Heidedorf Ebbingen führt. Besonders lohnt sich die Tour im Frühjahr, wenn das Wollgras blüht und die Wattebällchen sich auf dem Wasser spiegeln. Mit etwas Glück erblickt man dann einen Moorfrosch, der an wenigen Tagen während der Laichzeit blau wird. Wer nicht den ganzen Tag unterwegs sein möchte, begibt sich auf den 2,6 Kilometer langen Moorerlebnispfad um den Grundlosen See herum. (mt)

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