Orangenblüte auf Mallorca (Doro spielt Amor 3) – Corinna Kohfink

Direkt zum Einstieg eine Empfehlung: zwar sind alle „Doro spielt Amor“-Bände in sich abgeschlossen und einzeln lesbar, doch speziell für diesen dritten Teil empfehle ich zunächst die Lektüre der beiden anderen Bücher.

Silke kennen wir bereits aus den Vorgängerbänden. Sie ist eine in sich gekehrte junge Frau, die ein Geheimnis zu verbergen scheint. Sie geht nicht gern unter Leute und verbirgt ihr Aussehen gern hinter einer Baseballcap und einer verspiegelten Sonnenbrille. Außerdem erzählt sie nichts über sich, und versucht bei gesellschaftlichen Ereignissen, möglichst unscheinbar zu sein. Doch Doro wäre nicht Doro, würde sie nicht wieder eine Chance zum Verkuppeln wittern, als ihr Stiefsohn Philipp sie und Hajo auf Mallorca besuchen kommt. Schnell wird klar, dass Doro versucht, Silke und ihn zu verkuppeln.

Silke ist zunächst auch recht angetan von Philipp und fühlt sich, für sie völlig ungewohnt, zu ihm hingezogen. Doch so ganz kann sie auch bei ihm zunächst nicht zur Ruhe kommen.

Dieser Roman ist der mit Abstand dramatischste dieser Reihe. In Rückblenden begleiten wir Silke vom Kennenlernen Konstantins bis zu ihrer Ankunft auf Mallorca. Der Leser erfährt, welch schrecklichen Erlebnisse Silke durchmachen musste. Doch mit Philipp hat sie zum ersten Mal eine Person an ihrer Seite, der sie so viel vertrauen kann, dass sie ihn um Hilfe bittet.

Silke kennen wir schon aus den Vorgängerromanen und immer schon habe ich mich gefragt, welches Geheimnis sie umgibt. In diesem Buch nun löst die Autorin Silkes Geschichte in einem unglaublichen Spannungsbogen auf. Man spürt fast Silkes Flashbacks und zittert mit ihr, man fühlt sich aber zugleich auch mit Silke bei Philipp geborgen, der als wunderbar uneigennütziger, empathischer Mann dargestellt ist. Fast könnte man meinen, so einen Mann gäbe es nicht (doch, gibt es!). Er ist ein Mann, der sich behutsam mit Silke und ihrer Geschichte auseinandersetzt und die Geduld zeigt, die er ihr verspricht.

Natürlich begegnen wir auch liebgewonnenen Personen aus den beiden Vorgängerbänden, schließlich sind die Figuren alle auf irgendeine Art und Weise miteinander verwoben. Doro gefällt mir nach wie vor extrem gut und ich hoffe, sie darf noch viel mehr Menschen verkuppeln. Sollte dieser Band eigentlich der letzte Doro-Band sein, stellt die Autorin im Nachwort in Aussicht, dass es doch noch einen vierten Band geben könnte. Ich hoffe es sehr, denn sie und auch Hajo und die anderen sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Von mir gibt es für dieses Lesevergnügen hochverdiente fünf Sterne. Dieses Buch ist kein „weichgespülter“ Liebesroman sondern kommt, wie schon der Untertitel sagt, mit einer gehörigen Portion Drama und Spannung daher, die mir zwischendurch den Atem stocken ließ. Doch die Autorin verspricht für ihre Liebesromane stets ein Happy End – so war es also auch hier. Wie in allen ihren Romanen hat sie sich übrigens wieder, das merkt man gut, intensiv mit den angesprochenen Themen beschäftigt und behandelt diese mit dem nötigen Respekt. Eine kleine Triggerwarnung möchte ich aussprechen: wer Probleme mit häuslicher Gewalt hat, sollte genau abwägen, ob er dieses Buch liest.

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