Der SC Lüdenscheid benötigt in der Bezirksliga ein kleines Fußball-Wunder
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„Kein Liebesbrief“ vom Nachbarn

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Die Rot-Weißen um Hakan Firat bekommen es im letzten Heimspiel mit der SpVg Hagen 11 II zu tun.
Die Rot-Weißen um Hakan Firat bekommen es im letzten Heimspiel mit der SpVg Hagen 11 II zu tun. © Schäfer, Lars

Der SC Lüdenscheid benötigt in der Bezirksliga ein kleines Fußball-Wunder.

Lüdenscheid – Sechs Punkte und sieben Tore Rückstand auf das rettende Ufer, aber nur noch zwei Spieltage vor der Brust: Der SC Lüdenscheid benötigt in der Bezirksliga-Staffel 6 auf der Zielgeraden ein kleines Fußball-Wunder, um die Liga noch zu halten. Der Aufsteiger muss seine Partien am Pfingstmontag beim FC Hellas/Makedonikos Hagen und am 26. Mai am Wehberg gegen die SG BW Haspe zwingend gewinnen und ist zudem auf Schützenhilfe angewiesen von den beiden letzten Gegnern des direkten Konkurrenten SpVg Hagen 1911 II. Die „Elfer“, die zum Saisonfinale den TuS Ennepetal II empfangen werden, gastieren am Montag – der Fußball schreibt nicht selten seine eigene Geschichte – ausgerechnet beim bereits als Absteiger feststehenden SCL-Stadtnachbarn Rot-Weiß Lüdenscheid am Nattenberg.

Rot-Weiß Lüdenscheid – SpVg Hagen 1911 II (Montag, 15 Uhr, Kunstrasenplatz am Nattenberg): „Wir werden alles dafür tun, um dieses Spiel zu gewinnen“, sagt Timon Emmrich. Der 25-jährige RWL-Trainer weiß natürlich um die pikante Tabellenkonstellation, rückt aber sein eigenes Team in den Mittelpunkt: „Es ist unser letztes Bezirksliga-Heimspiel – und wir wollen uns von unseren Zuschauern, die in dieser Saison leider viel ‘Leid’ ertragen mussten, positiv verabschieden.“ Im vorletzten Heimspiel vor zwei Wochen hatten die Rot-Weißen zwar eine 3:4-Niederlage gegen den SC Obersprockhövel II kassiert, gegen den Tabellensechsten hatte das junge RWL-Team allerdings ein richtig gutes Spiel gemacht und ebenso unglücklich wie unverdient das Nachsehen gehabt. Im Kellerduell am vergangenen Sonntag gelang dem Emmrich-Team beim abgeschlagenen Schlusslicht FC Herdecke-Ende ein verdienter 5:2-Erfolg, bei dem die eingesetzten U19-Talente Konstantin Era, Keanu Lewandowski, Mathis Lütke-Dartmann, Tim Bilge, Connor Salomon und Aaron Elsner überzeugten. „Die Jungs haben ihre Sache alle sehr gut gemacht. Und weil unsere A-Jugend an Pfingsten wieder nicht spielt, werden wir am Montag wieder einige A-Jugendliche im Kader haben“, sagt Emmrich, der auf Lennox Kamitter und Jakub „Kuba“ Koniuszy wird verzichten müssen gegen die Hagener, denen am Nattenberg bereits ein Remis zum Klassenerhalt reicht.

FC Hellas/Makedonikos Hagen – SC Lüdenscheid (Montag, 15.15 Uhr, Kunstrasenplatz an der Alexanderstraße): „Die Grundlage am Montag ist, dass wir unser eigenes Spiel gewinnen“, bringt es Matthias Thielicke auf den Punkt. Nur dann, wenn der Sportclub in Hagen seine eigene Aufgabe in Form eines „Dreiers“ erfolgreich absolviert, dann lohnt auch ein Blick auf das Ergebnis vom Nattenberg. Dass sich der SC am Sonntag im Parallelspiel einen Sieg der Rot-Weißen wünscht, das ist angesichts der Konstellation völlig klar. Er wisse, sagt der SC-Coach, dass RWL-Trainer Timon Emmrich ein Sportler durch und durch sei und jedes Spiel mit seinem Team gewinnen wolle. „Wir haben aber in dieser Woche keine Bitte oder Liebesbrief zum Nattenberg geschickt“, sagt Thielicke.

Der Sportclub hätte sich am vergangenen Wochenende selbst in eine etwas bessere Ausgangsposition bringen und den Rückstand auf die Hagener „Elfer“ auf vier Punkte verkürzen können, doch gegen den FC Wetter war es wie verhext. Die zweiten 45 Minuten agierte der SC in Überzahl, vergab jedoch ein halbes Dutzend guter bis allerbester Chancen und musste sich am Ende mit einem Remis begnügen. Doch die Köpfe steckt am Wehberg niemand in den Sand, die Mannschaft gab in den zurückliegenden Einheiten die passende Antwort. „Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche, vor allem der Donnerstag war richtig gut. Das sah nicht nach einem Abstiegskandidaten aus“, betont Thielicke, der einmal mehr Zuversicht ausstrahlt vor dem Saisonendspurt, der es wahrlich in sich hat. Personelle Veränderungen im Vergleich zur Vorwoche gibt es beim Sportclub nicht.

Zum Gegner: Für den FC Hellas/Makedonikos, der das Hinspiel am Wehberg mit 2:0 gewann, geht es sportlich schon seit Wochen um nichts mehr. Mit 46 Punkten sind die Volmestädter gute Tabellenfünfte, könnten im Idealfall die Spielzeit noch auf Rang drei beenden. Bester Torschütze der Griechen ist Petros Kandalis, der bei zehn „Buden“ steht. Nach zwei Niederlagen in Garenfeld und im Derby gegen Haspe verbuchte der FC Hellas zuletzt zwei Siege in Folge. Einem 3:0 gegen den VfL Schwerte folgte ein 7:0 beim Vorletzten SC Hennen.

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