Neubau der Frauen- und Kinderklinik der München Klinik - Health&Care Management

Großprojekt Neubau der Frauen- und Kinderklinik der München Klinik

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In 2017 war Baubeginn, jetzt ist der Neubau der Frauen und Kinderklinik in Schwabing als erstes Großbauprojekt der München Klinik (MüK) fertiggestellt.

München Klinik
Der Schwabinger Neubau der München Klinik. – © München Klinik

Auf sechs Ebenen mit einer Bruttofläche von 20.000 Quadratmetern, insgesamt 1.033 Räumen, rund 150 Betten, sechs Kreißsälen und sechs Operationssälen (inklusive Sectio-OP für die Geburtshilfe) ist die Patientenversorgung gestartet – mit dem Schwerpunkt auf Frauen und Kinder.

„Dieser Neubau ist ein zentraler Meilenstein für uns als MüK und für die Menschen in München. In diesem Gebäude nehmen die Visionen, Planungen, Ideen und Wünsche der letzten zehn Jahre ganz konkrete Form an.“

Dr. Götz Brodermann, Vorsitzender der Geschäftsführung

München Klinik: Feierliche Einweihung des Neubaus

Am 8. Mai wurde der Neubau feierlich eingeweiht. Gesundheitsministerin Judith Gerlach und Oberbürgermeister Dieter Reiter gehörten zu den rund 150 geladenen Gästen. Gemeinsam mit Geschäftsführung und Klinikleitung feierten Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin und Pflege sowie ehemalige Patientinnen und Patienten der Kinderklinik den erfolgreichen Bauabschluss. Die Kinder des benachbarten Kindergartens, darunter viele Mitarbeitendenkinder, enthüllten auf einer Bilderwand ihre Kunstwerke und damit ihre ganz eigenen Vorstellungen für das neue Krankenhaus.

Dieter Reiter, Oberbürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates: „Mit der neuen Frauen- und Kinderklinik weihen wir das erste große Zukunftsprojekt der München Klinik ein.“ Die Basis hierfür wurde vor hundert Jahren gelegt. In den wirtschaftlich schwierigen 1920er Jahren baute die Stadt auf dem Gelände das erste, lang herbeigesehnte Kinderkrankenhaus.

„Die neue Frauen- und Kinderklinik hebt mit ihrer hochmodernen Ausstattung die Möglichkeiten der Betreuung und Behandlung von Frauen und Kindern tatsächlich auf ein völlig neues Niveau. Mit dem Neubau wird aber nicht nur die medizinische Versorgung der Frauen und unserer Kleinsten in München und Umgebung erheblich verbessert. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren davon. Wir unterstützen das gesamte Neustrukturierungsprojekt der München Klinik Schwabing mit mehr als 82 Millionen Euro. Davon wurden für den Neubau der Frauen- und Kinderklinik schon knapp 69 Millionen Euro ausbezahlt.“

Judith Gerlach, Bayerns Gesundheits-, Pflege- und Präventionsministerin

Moderne Kindermedizin unter einem Dach

Der Standort Schwabing ist weit über die Grenzen Münchens bekannt für seine Expertise in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen. Hier wird das komplette Spektrum der Kinder- und Jugendmedizin angeboten –

  • auf hohem medizinischen Niveau und
  • in Kooperation mit dem Klinikum rechts der Isar (TU München).

Im Neubau sind die bisher getrennten Kinder-Notfallzentren der internistischen und chirurgischen Nothilfe für Kinder zusammengeführt. Ein größeres Team versorgt die Notfälle aus einer Hand. Ebenfalls als Medizin der kurzen Wege ist

  • die moderne Radiologie zentral im Erdgeschoss angesiedelt sowie
  • die Bereiche für die ambulanten Notfälle und
  • der Gynäkologie.

In der Kinderklinik werden jedes Jahr zwischen 60 bis 80 neu erkrankte Kinder- und Jugendliche mit Krebserkrankungen behandelt. Schwabing gehört damit zu den größeren kinderonkologischen Zentren in Deutschland. Das zertifizierte kinderonkologische Zentrum mit dem Bereich der Knochenmarkstransplantation befindet sich im ersten Stockwerk des Neubaus.

Mehr Raum für Frauenmedizin und Geburtshilfe

In Schwabing kommen jedes Jahr rund 2.500 Kinder auf die Welt. Die neue Geburtsstation im zweiten Stock des Neubaus ist größer und komfortabler:

  • Es stehen insgesamt sechs und damit mehr Kreißsäle für eine individuelle Geburtshilfe zur Verfügung.
  • Je nach Bedarf können dort zwischen 2.000 und 3.000 Kinder jährlich das Licht der Welt erblicken.
  • Die Klinik ist als einzige in München als „babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert: Hier geht es darum, jede Entbindung individuell, familienorientiert und natürlich zu gestalten. Dazu gehören auch die Familienzimmer auf der großen Wochenbettstation im Neubau. Das Hebammen-Team unterstützt die Nähe von Mutter und Kind von Anfang an.

Während es auf den Kinderstationen bunt daher geht, sind die Farben im Kreißsaal und auf der Wochenbettstation gedeckt gehalten. Es dominieren warme Farben und Cremetöne. Die Einrichtung wurde, wie alle Möbel im Neubau,

  • vor Ort in Deutschland produziert und
  • ist entsprechend nachhaltig, hochwertig und strapazierfähig.

„Tür an Tür“ und „Hand in Hand“: Geburtshilfe mit angeschlossener Kinderintensivversorgung

Jede Geburt sollte möglichst natürlich verlaufen. Wenn aber unvorhergesehene Komplikationen beim Kind auftreten oder eine Risikoschwangerschaft vorliegt, sind Mutter und Kind in Schwabing bestens versorgt. Tür an Tür mit den Kreißsälen im zweiten Stock befinden sich auch

  • die Kinderintensiveinheit mit Neonatologie sowie
  • der IMC-Bereich für Frühgeborene.

Schwabing ist „Perinatalzentrum Level 1“, also ein Zentrum der höchsten Versorgungsstufe.

  • Wenn nötig, stehen für die jährlich über 40 betreuten Frühchen unter 1.250 Gramm rund um die Uhr erfahrene Kinderärztinnen und -ärzte sowie Pflegekräfte auf derselben Etage bereit, um Frühchen intensivmedizinisch zu versorgen.
  • Auch Gebärende können vor Ort intensivmedizinisch direkt im Kreißsaal versorgt werden.

Davon bekommen Schwangere, die ihr Kind mit Unterstützung ihrer Hebamme allein zur Welt bringen können, nichts mit. Die Hochleistungsmedizin bleibt diskret im Hintergrund, ist aber im Notfall sofort einsatzbereit. Alle Stationen verfügen über sämtliche hochmoderne Medizintechnik, die in solchen Fällen benötigt wird. Es geht aber nicht allein um modernste Medizintechnik, sondern um Teamarbeit. Diese erleben Frauen mit einer Risikoschwangerschaft bereits vor der Geburt. Ärztinnen und Ärzte aus der Geburtshilfe und Kindermedizin führen gemeinsam mit den werdenden Eltern die Gespräche und beraten, wenn eine solche Geburt bevorsteht.

Neueste OP-Technik im Neubau

Der zentrale OP-Bereich im dritten Stock des Neubaus ist mit fünf hochmodernen Operationssälen ausgestattet. Hier können kleinste Frühgeborene ebenso operiert werden, wie Erwachsene. Eine hochmoderne Ausstattung erleichtert dem OP-Team das Arbeiten:

  • Eine gesteuerte Lichtstimmung lässt Kontraste besser sichtbar werden.
  • Die Temperatur lässt sich auf bis zu 36 Grad aufheizen – das ermöglicht, dass Patientinnen und Patienten mit schweren Brandverletzungen während der Operationen nicht auskühlen.
  • Komplettiert wird die Ausstattung perspektivisch mit einem hochmodernen OP-Roboter, der ein
  • noch millimetergenaueres Arbeiten ermöglichen wird.

Die Klinik für Kinderchirurgie & Jugendchirurgie in Schwabing setzt auf schonende Operationsverfahren mit minimalinvasiven Techniken. Sie hat sich in vielen chirurgischen Fachgebieten eine jahrelange – und weit über die Grenzen München hinaus bekannte – Expertise erarbeitet. Das neue fetalchirurgische Zentrum bietet als eines von wenigen Zentren in Deutschland ein neues, schonendes Hybrid-Verfahren zur Behandlung von Spina bifida (offenem Rücken) noch im Mutterbauch an. Das Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder ist eine der größten Spezialeinheiten für Kinder mit Verbrühungen und Verbrennungen in Deutschland.

Helle, freundliche Ausstattung – mit Sternenhimmel und „Aquarium“

Alles neu – so lässt sich die Ausstattung des neuen Mutter-Kind-Zentrums beschreiben. In die Einrichtung wurden rund eine Million Euro investiert. Dass die Ausstattung nicht nur funktional, sondern auch heilungsfördernd ist, verdankt die MüK vielen Münchner Bürgerinnen und Bürgern. Sie engagieren sich in der Stiftung Kinderklinik München Schwabing und setzen sich besonders für eine kinderfreundliche Gestaltung des Neubaus ein. Vor allem Farben und Licht beeinflussen das Wohlbefinden. Entsprechend sind die Flure auf den Kinderstationen in kräftigen, kindgerechten Farben gestaltet. Ein sattes Orange, ein kräftiges Gelb – diese Farben finden sich auch auf den Möbeln in den Aufenthaltsräumen und Spielzimmern. Damit die kleinen Patientinnen und Patienten in der fremden Umgebung gut einschlafen, sorgt ein auf die Zimmerdecke projizierter Sternenhimmel in den Patientenzimmern für Geborgenheit. An die knallgelbe Magnetwand mit Wundertiger-Motiv können die kleinen Patientinnen und Patienten ihre Bilder oder Fotos hängen.

Zur Innenausstattung gehören – gefördert von der Stiftung – auch drei „digitale Wände“, die ein Aquarium darstellen. Hier kommt der Fisch digital angeschwommen, wenn man die Hand über die Wand bewegt. Mit den bunten, beleuchteten Unterwasserwelten werden nicht nur zusätzliche Lichtquellen, sondern virtuelle Welten geschaffen, die kleine Patienten während der Wartezeiten vor Untersuchungen ablenken. Für Ablenkung sorgen auch Wandtattoos von Tieren wie der „Wundertiger“, das Maskottchen der Stiftung.

Wohnortnahe Versorgung und ein Gesundheitscampus fürs Viertel

In der München Klinik Schwabing findet weiterhin Hochleistungsmedizin für Erwachsene ihren Platz:

  • Mit Innerer Medizin, Chirurgie und Nothilfe für Erwachsene steht Schwabing weiterhin für eine wohnortnahe Versorgung von Erwachsenen – gerade auch in Notfällen.
  • In einer interdisziplinären Intensiveinheit sind Menschen mit akuten Erkrankungen bestens versorgt.

Die durch den Neubau frei werdenden Gebäude auf dem Klinikareal werden von der Landeshauptstadt zu einem Gesundheitscampus für alle Münchnerinnen und Münchner entwickelt. In den ehemaligen Klinikgebäuden entsteht perspektivisch ein breites medizinisches Angebot für alle Lebenssituationen –

  • von der Geburt bis ins hohe Alter und
  • von der Prävention bis zur Rehabilitation.

Weiterhin werden drei ehemalige, denkmalgeschützte Bettenhäuser zu rund 200 Wohnungen für Pflegekräfte der München Klinik und der Münchenstift umgebaut.

München Klinik setzt Maßstäbe für Mitarbeitergesundheit und Nachhaltigkeit

Die Einbindung der Mitarbeitenden in den Neubau war der München Klinik wichtig. Nicht nur Wünsche an die neue Arbeitswelt wie beispielsweise belüftbare Spinde für feuchte Radkleidung oder größere Kühl- und Gefrierkombinationen sind so gemeinsam erfüllt worden. Auch die Mitarbeitergesundheit ist ein wichtiges Element: Standard in allen Zimmern der Ärztinnen und Ärzte sowie der pflegerischen Stationsleitungen sind elektrisch höhenverstellbare Schreibtische. Auch die Intensivzimmer sind von den Pflegekräften mitbestimmt und erhalten einen ergonomischen Arbeitsplatz, an dem sich u.a. die Monitore auf die individuelle Sichthöhe der Mitarbeitenden einstellen lassen. Die Geräte stehen dort, wo es für die Arbeitsabläufe der Pflegenden besonders geeignet ist.

Es folgt der zweite Bauabschnitt nach Eröffnung der Klinik

Nach der Eröffnung des Neubaus wird das angrenzende „Haus 25“ abgerissen und an der Stelle ein Erweiterungsbau ergänzt. Der zur Parzivalstraße liegende Altbau „Haus 24“ wird gleichzeitig saniert und über verglaste Übergänge mit dem Neubau verbunden. Neubau und sanierter Altbau bilden zusammen die komplette neue Klinik. Der neue Hubschrauberlandeplatz wird dann auf dem Dach des Gebäudes liegen.

Bereits heute bietet die München Klinik eine Gesundheitsversorgung auf höchstem medizinischem und pflegerischem Niveau. Jedes Jahr werden rund 135.000 Menschen an den Standorten in Schwabing, Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach und der Thalkirchner Straße stationär oder teilstationär behandelt. In der Notfallversorgung übernimmt die München Klinik Verantwortung für die ganze Stadt. Die Neuausrichtung der München Klinik ist eines der größten Zukunftsprojekte im deutschen Gesundheitswesen. Auf diese Weise gestaltet die München Klinik für die Menschen in München und der Region aktiv eine zukunftsweisende medizinische wie pflegerische Daseinsvorsorge. Darüber hinaus bietet sie für ihre Mitarbeitenden ein attraktives Arbeitsumfeld.

Der Schwabinger Neubau der München Klinik

Die Landeshauptstadt München und der Freistaat investieren rund eine Milliarde Euro in die Neubauten und Modernisierung der Standorte – davon rund 143 Millionen Euro in den Schwabinger Neubau. Rund 125.000 Patientinnen werden pro Jahr im Schwabinger Krankenhaus versorgt.