What Happens Later | Film-Rezensionen.de
What Happens Later
© Universal Pictures

What Happens Later

„What Happens Later“ // Deutschland-Start: 16. Mai 2024 (Kino)

Inhalt / Kritik

Viele Jahre haben sich Willa Davis (Meg Ryan) und Bill Davis (David Duchovny) schon nicht mehr gesehen. Die Trennung war vergessen, beide haben sie ein neues Leben angefangen. Doch dann laufen sie sich zufällig an einem Flughafen über den Weg. Eigentlich wollten sie bereits an ihre jeweilige Zielorte weiterfliegen, doch ein heftiger Sturm ist aufgekommen, weshalb erst einmal kein Flug mehr geht. Da sie ohnehin nicht fort können, bleibt ihnen die Zeit, sich zu unterhalten. Dabei bringen sie sich nicht nur auf den neuesten Stand und erzählen sich, wie es in den Jahrzehnten seither mit ihnen weitergegangen ist. Nach einer Weile kommen sie auch auf ihre damalige Beziehung zu sprechen und müssen sich ihrer Vergangenheit stellen …

Eine Liebe von früher

Kaum eine Schauspielerin dürfte man derart stark mit Liebesfilmen in Verbindung bringen wie Meg Ryan. Nachdem sie in einen Filmen Nebenrollen übernommen hatte, gelang ihr mit Harry und Sally (1989) der große Durchbruch. Die Szene um den falschen Orgasmus hat Filmgeschichte geschrieben. Aber auch Schlaflos in Seattle (1993) und e-m@il für Dich und Die Stadt der Engel (jeweils 1998) waren große Erfolge und machten sie zu einer Ikone romantischer Filme. Nachdem sich die Schauspielerin einige Jahre recht rar gemacht hat, kehrt sie mit What Happens Later noch einmal zu dem Thema zurück und erzählt von einer großen Liebe. Dabei übernahm sie nicht nur die Hauptrolle, sondern führte auch zum zweiten Mal in ihrer langen Karriere Regie.

Nun ist Meg Ryan nicht mehr die Endzwanzigerin, die allen Männern den Kopf verdrehen konnte, sondern eine Frau jenseits der 60. Aber das muss ja kein Problem sein: Es hat in den letzten Jahren eine Reihe von Filmen gegeben, in denen ältere Menschen, besonders Frauen, sich noch einmal neu entdecken und auch neu verlieben dürfen. Während es dort aber um einen Neuanfang ging, verbunden mit einer lebensbejahenden Nachricht, da ist der Blick hier oft nach hinten gewendet. Immer wieder reden die beiden Hauptfiguren in What Happens Later von früher. Reden von der Musik, die sie gehört haben. Reden von den Vorzügen und Nachteilen der Entwicklungen. Vor allem aber reden sie von ihrer Beziehung, bei der man schon recht bald merkt, dass da so manche Wunde nicht ganz verheilt ist.

Die Tragik hinter der Komik

Filme über späte Begegnungen eines einstigen Liebespaares hat es zuletzt einige gegeben. Da war das wunderbare Drama Zwischen uns das Leben, das sich mit verpassten Chancen auseinandersetzte. Leichte Kost war hingegen die Komödie Mother of the Bride, wo die Hochzeit der jeweiligen Kinder zu einer Reunion führte. What Happens Later siedelt sich irgendwo dazwischen an. Richtig viele komische Szenen gibt es hier gar nicht, auch wenn der Film als RomCom bezeichnet wird. Dann und wann gibt es einen amüsanten Schlagabtausch. Das war es aber auch schon. Eindrucksvoller sind die Momente, in denen es emotional wird und die zwei nicht mehr um den heißen Brei herumreden. Da ist erstaunlich viel Tragik in dem Film, welche nach und nach an die Oberfläche kommt.

Das heißt nicht, dass der Film nicht auch schön sein kann. Im weiteren Verlauf gibt es durchaus Szenen, auf die das zutrifft. An den Stellen zeigt Ryan auch den Mut, mal etwas anderes zu zeigen. Eigentlich ist ihr Werk etwas eintönig: Man spürt hier, dass es sich ursprünglich um ein Theaterstück handelte, geschrieben von Steven Dietz. So besteht What Happens Later überwiegend aus Dialogen, die zwei Figuren sitzen irgendwo in der Gegend herum. Aber es gibt eben auch Elemente, irgendwo zwischen skurril und märchenhaft, die dem Film guttun und dafür sorgen, dass er nicht in der Flut an Liebeskomödien untergeht. Man muss sich aber darauf einlassen können, dass der Film etwas eigen ist, weshalb im Netz ordentliche Kritiken reihenweise Verrissen gegenüberstehen.

Credits

OT: „What Happens Later“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Meg Ryan
Drehbuch: Steven Dietz, Kirk Lynn, Meg Ryan
Vorlage: Steven Dietz
Musik: David Boman
Kamera: Bartosz Nalazek
Besetzung: Meg Ryan, David Duchovny

Bilder

Trailer

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What Happens Later
fazit
Zwar wird „What Happens Later“ als Liebeskomödie verkauft. So ganz stimmt das aber nicht. Anstatt davon zu erzählen, wie zwei Menschen ihre Gefühle füreinander entdecken, geht es hier darum, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Komisch ist das eher nicht, emotional zum Teil aber schon, wenn es überraschend tragisch wird.
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