Mit einem Postulat fordern Luzerner Kantonsräte der SP, Grüne, Mitte und GLP, dass die Verkehrsplanung im Kanton Busse auf die Überholspur bringt.
Im Morgenverkehr schleppen sich die Busse Meter für Meter durch den Verkehr (zentralplus berichtete). Die Passagiere stehen dicht gedrängt und möchten einfach nur ankommen. Viele Pendler denken sich in solchen Situationen wohl dasselbe: Kann der Bus nicht schneller fahren? Diese Frage stellte sich auch die Luzerner Kantonsrätin Sarah Bühler (SP).
Zusammen mit Parteikollegen und Politikerinnen der Grünen, Mitte und GLP hat Bühler deshalb einen Vorstoss eingereicht, der eine konsequente Busbeschleunigung im öffentlichen Verkehr im Kanton Luzern fordert. Die Postulanten beauftragen den Regierungsrat, Massnahmen zu prüfen, wie Busse auf dem ganzen Kantonsgebiet schneller fahren können. Laut Vorstoss könnten solche Massnahmen durchgehende Busstrassen oder reservierte Busspuren sein.
Kosten vermeiden, ÖV schneller machen
Die Postulanten begründen ihre Forderung unter anderem damit, dass aufgrund fehlender Busbevorzugung im Verkehr zu Stosszeiten mehr Busse eingesetzt werden müssen. Dies, um das Taktangebot und die Anschlüsse zu gewährleisten. Solche Zusatzangebote kosteten gemäss Postulat jährlich rund 1,3 Millionen Franken.
Wie Bühler zudem gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt, machten langsame Busverbindungen des ÖV gesamthaft unattraktiv, was mehr Menschen dazu bringe, ihr eigenes Auto zur Arbeit zu nehmen. Das Gegenteilige sei aber eigentlich das Ziel: Der Umstieg auf den ÖV und damit eine flächeneffizientere Mobilität sowie geringere CO₂-Emissionen.
Der Touring Club Schweiz (TCS) wiederum kritisiert den Vorstoss. Mit dem Vorstoss würde ein städtisches Problem auf den Kanton übertragen, so Sektionspräsident Peter Schilliger (FDP). Zudem würde so der private Autoverkehr ausgeblendet. Sie seien nur offen gegenüber Busspuren in der Luzerner Innenstadt, wenn der Bypass gebaut ist.
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