"Nathan der Weise": Zusammenfassung und Interpretation

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In einer knappen Zusammenfassung geht es bei "Nathan der Weise" um die Werte der Aufklärung. Das Drama steht für Toleranz und religiöse Freiheit ein.



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Nathan der Weise: Eine inhaltliche Zusammenfassung

Nathan der Weise ist ein Drama in fünf Akten von Gotthold Ephraim Lessing. 1779 in Deutschland veröffentlicht, spielt das Drama aber im Jerusalem des 12. Jahrhunderts.

  • Lessing macht Nathan zur titelgebenden Figur und auch im Drama zur Hauptfigur. Er ist jüdischer Kaufmann in Jerusalem und hat eine Adoptivtochter namens Recha. Als Recha bei einem Brand in Gefahr gerät, rettet Curd sie aus den Flammen. Dieser ist Tempelritter, also Christ und verliebt sich in die gerettete Recha, die er nun heiraten möchte.
  • Parallel dazu ruft Saladin, der muslimische Sultan, Nathan zu sich, um ihm eine entscheidende Frage zu stellen: Welche der drei Religionen (Judentum, Islam, Christentum) ist die Wahre? Nathan wiederum antwortet mit der sogenannten Ringparabel, die nahezu ebenso berühmt ist wie das Drama, in dem sie vorkommt.
  • Die Ringparabel ist eine kurze Erzählung, die den Rezipienten ein Thema näherbringt. In diesem Fall beantwortet die Erzählung die Frage nach der wahren Religion. Ein Vater hat drei Söhne, aber nur einen Ring zu vererben. Anstatt zwei Söhne leer ausgehen zu lassen, fertigt er zwei weitere Ringe an und schenkt jedem Sohn einen Ring. Diese kommen am Schluss zu der Erkenntnis, das somit jeder Ring echt ist, indem er die echte Liebe des Vaters zu seinen drei Söhnen zeigt. So stellt es Nathan auch mit den Religionen dar. Keine der Religionen ist wahrer als die andere, sie sind gleichwertig.
  • Im weiteren Verlauf stellt sich heraus, dass Recha und Curd Geschwister und noch darüber hinaus Verwandte des Sultans sind. So sind alle drei Religionen in den Familienbanden vereint. Die Figuren sind mit dieser Verbindung zufrieden und akzeptieren sowohl die Verwandtschaft als auch die jeweiligen Religionen.
Gotthold Ephraim Lessing, , , 23.12.2010, Copyright: xGeorgiosx Panthermedia3944959.jpg
Vor Lessings Lebenskontext lässt sich eine Zusammenfassung von "Nathan der Weise" noch besser verstehen. imago images / Panthermedia


Kontext und Wirkung

Lessing schreibt die Grundwerte der Aufklärung in ein Drama und trifft mit "Nathan der Weise" den Zahn der Zeit.

  • Die Verortung in Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge bringt die Geschichte weit genug von der Lebensrealität des 18. Jahrhunderts in Deutschland weg, um der Leserschaft nicht zu direkt vor den Kopf zu stoßen. Gleichzeitig ist die Thematik der verschiedenen Religionen sehr präsent. Lessing gelingt es dadurch, keinen reinen Lehrtext zu gestalten.
  • Die Aufklärung, in dessen Tradition das Drama steht, war eine Bewegung, die am Anfang des 18. Jahrhunderts immer größer wird. Sie steht für rationales Denken, Fortschritt und Wissenserweiterung, aber auch für Toleranz, Gleichheit und Glaubensfreiheit.
  • Dementsprechend sind auch die grundlegenden Themen im Drama die Toleranz im gegenseitigen Miteinander, die Freiheit, die eigene Religion ausleben zu dürfen und eine Gleichwertigkeit jedes Menschen.

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