Britische Labour-Partei strebt engere Beziehungen zur EU an

Die britische Labour-Partei will im Fall einer Regierungsübernahme wieder engere Beziehungen zur EU knüpfen. (Paul ELLIS)
Die britische Labour-Partei will im Fall einer Regierungsübernahme wieder engere Beziehungen zur EU knüpfen. (Paul ELLIS)

Die oppositionelle Labour-Partei will im Falle einer Regierungsübernahme in Großbritannien wieder engere Beziehungen zur EU knüpfen. "Die nächsten Wahlen sind eine Gelegenheit, den Groll der Vergangenheit nach dem Brexit hinter sich zu lassen", sagte der außenpolitische Sprecher der Partei, David Lammy, am Freitag in London. "Ich möchte zu einem strukturierten Dialog mit der Europäischen Union über wichtige Themen zurückkehren."

In einem Beitrag für ein außenpolitisches Magazin hatte Lammy kürzlich eine ganze Reihe von Themenfeldern genannt, bei denen er die Kooperation mit Brüssel anstrebe, darunter Wirtschaft, Klimapolitik, Gesundheit, Energieversorgung sowie Cyberabwehr und Verteidigung. Der 51-Jährige wird als künftiger britischer Außenminister gehandelt, sollte Labour die für den Herbst erwartete Parlamentswahl gewinnen.

Unter anderem strebt Labour einen neuen "Sicherheitspakt" mit allen 27 EU-Mitgliedern an. Zudem soll es ein deutsch-britisches Verteidigungsabkommen geben, ähnlich dem Lancaster-House-Vertrag, den Großbritannien 2010 mit Frankreich unterzeichnete.

Die Briten hatten 2016 in einem Referendum mehrheitlich für den Brexit gestimmt, den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Die Labour-Partei, die seit 2010 nicht mehr regierte, hat in Meinungsumfragen seit Monaten einen zweistelligen Vorsprung vor den konservativen Tories von Premierminister Rishi Sunak.

jmd/ju