Als Held der Comicstrips von Jim Davis kennen wir den Kater Garfield schon seit den späten 1970er-Jahren. Seine freche Schnauze, die schnodderige Art und der spitze Humor machten den verfressenen Kater zum Welterfolg und über die Jahre natürlich auch zur nicht mehr wegzudenkenden Figur der Popkultur. Zeichentrick-Serien in den 1980ern unterstützten diesen Erfolg, während die Kinofans erst 2004 mit Garfield etwas vorgesetzt bekamen. Doch die Realverfilmung mit animiertem Kater liess viele Wünsche offen und auch das Sequel Garfield: A Tail of Two Kitties stiess nicht auf viel Gegenliebe. Das soll sich nun mit The Garfield Movie ändern, denn mit stimmlicher Unterstützung von Hollywoodstars wie Chris Pratt, Samuel L. Jackson oder Hannah Waddingham sollte hier eigentlich nicht viel schiefgehen, oder?
Und siehe da, The Garfield Movie durchbricht bereits in den Startminuten die vierte Wand, der Kater spricht mit uns und erzählt erstmal, wie das denn so war mit seinem Besitzer, dem Hund, der Lasagne und den Montagen, die er so gar nicht mag. Die eigentliche Story beginnt erst mit dem Auftauchen von «Vater» Vic, der Garfield raus in die weite Welt zerrt, wo so ein Hausbüsi halt doch ein bisschen überfordert ist. Daraus zieht The Garfield Movie im Mittelteil des Films einen Grossteil seines Humors, setzt auf Slapstick und lässt Garfield in allerlei Fettnäpfchen treten. In guten Momenten dürfen dann auch die sarkastischen Spitzen nicht fehlen, für die wir den Vielfrass so mögen. Etwas öfter hätten sie aber schon kommen können.
Die Animation von The Garfield Movie ist sauber und dem Comic angepasst, so das man sich bereits nach wenigen Minuten im Film wohl fühlt. Die neuen Charaktere kommen etwas grob daher, haben aber allesamt ihren etwas herben Charme und dürfen in den Actionmomenten durchaus glänzen. Herauszuheben gilt es den Bullen «Otto», der von Ving Rhames gesprochen wird und sich meist etwas Zeit beim Reden lässt. Witzig!
Wie bei vielen aktuellen Animationsfilmen darf auch bei The Garfield Movie der von einem Superstar vorgetragene Endsong nicht fehlen, zu dem man tanzt und den Film mit einem Fusswippen abschliessen kann. Hier darf Snoop Dogg ans Mikro und das Publikum heimschicken. Bis dahin aber geht The Garfield Movie einen Weg, für den man etwas guten Willen braucht und dafür bereit ist, sich ab den Figuren in allen Lagen zu amüsieren. Manchmal witzig, zwischendurch schnüsig, dann wieder actionreich und unpassend für den Hauskater bis hin zu spassigen Katzenvideos, ohne die ein solche Film selbstverständlich nicht auszukommen hat.