Theater Lüneburg. Foto: Lüne-Blog.

Theater Lüneburg: Kulturausschüsse unterstützen neues Konzept

Mehr Musical und Ballett, mobile Aufführungen im Landkreis, „Akademie Junges Musiktheater“, „Lüneburg Center for Perfoming Arts“ und neue Geldquellen verspricht das Konzept des designierten Intendanten Friedrich von Mansberg fürs Theater Lüneburg. Am 8. Mai 2024 stellte er es den Kulturausschüssen von Hansestadt und Landkreis vor – und erntete viel Zustimmung.


Mitteilung von: Landkreis Lüneburg – Am: 13.05.2024
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Kulturausschüsse geben Rückendeckung: Friedrich von Mansberg präsentiert sein neues Theaterkonzept

„Die Zukunft ist immer anders“ – unter diesem Motto stellte der designierte Intendant Friedrich von Mansberg in einer gemeinsamen Sitzung der Kulturausschüsse von Landkreis und Hansestadt Lüneburg am 8. Mai 2024 in der Ritterakademie sein Konzept für die Zukunft des Theaters Lüneburg vor.

Landrat Jens Böther: Breite Unterstützung – Land Niedersachsen bleibt gefordert

Sein Konzept ruht auf vier Säulen: Neue Programme und Ideen, die Akademie Junges Musiktheater als Alleinstellungsmerkmal, aktives Werben um Drittmittel und gleichzeitig eine Entlastung der Mitarbeitenden.

„Diese Ansätze finde ich sehr vielversprechend“, stellte Landrat Jens Böther stellvertretend für die Träger des Theaters fest. „Für das, was Sie hier vorgestellt haben, haben Sie die breite Unterstützung der politischen Gremien und der Träger des Theaters erhalten.“ Er machte deutlich, dass das Theater Lüneburg aus eigener Kraft eine außergewöhnliche Spielstätte sein kann – wenn die Unterstützung des Landes Niedersachsen nicht nachlässt.

Neue Programme und mobiles Theater für den Landkreis

Eine Befragung hat wichtige Ergebnisse erbracht: Besucher:innen schätzen vor allem die Vielfalt des Lüneburger Theaters. Ballett und Musical sind beliebt und ziehen als eigene Marken auch überregional zahlreiche Besucher an. Diese Stärken sollen weiter ausgebaut werden. Das Theater wird gleichzeitig aber auch mehr auf junge Menschen zugehen, denn, so von Mansberg: „Wer nicht in jungen Jahren ans Theater herangeführt wird, findet nur noch selten einen Zugang“.

Und es soll sprichwörtlich zu den Leuten kommen: Mobile Stücke, zunächst Operetten, sollen überall im Landkreis aufgeführt werden können. Dabei hilft das neue Team „Vermittlung“ und schafft neue Zugänge zum Theater – mit 100 Prozent Förderung aus Bundesmitteln, die das Theater gewinnen konnte.

„Akademie Junges Musiktheater“ und „Lüneburg Center for Perfoming Arts“

Um die Musical-Sparte weiter zu stärken und ein Alleinstellungsmerkmal über die Region hinweg aufzubauen, wird das Theater Lüneburg eine Akademie Junges Musiktheater schaffen. Die Schirmherrschaft übernimmt Thomas Borchert, der dem Publikum aus „Der Graf von Monte Christo“ bekannt ist. Er ist auch eine der Persönlichkeiten, die in Zukunft für das Theater Lüneburg werben werden.

Die Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität soll intensiviert und gemeinsam ein „Lüneburg Center for Perfoming Arts“ entwickelt werden. Geplant ist auch ein Bachelor-Studiengang „Musical“ an der Leuphana Professional School. Mit der Musikschule Lüneburg wird eine Studienvorbereitende Ausbildung (SVA) für den Studiengang Musical und Theater eingeführt. Dafür gibt es zwei Stipendien, für die das Theater Sponsoren gewinnen konnte.

Erfolgreich im Werben um Fördermittel

Zur Umsetzung dieser Vorhaben wird Geld benötigt. Denn der Betrieb kommt schon mit der Grundausstattung durch das Land Niedersachsen nicht aus. Daher präsentierte Friedrich von Mansberg Vorschläge für weitere Spenden- und Förderprogramme, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Sparkassenstiftung. Zudem konnte über die Bürgerstiftung Geld für den Neustart eingeworben werden. Alle Neuerungen der kommenden Theatersaison werden realisiert, ohne den Theaterhaushalt zu belasten.

Mitarbeitende mitnehmen: Probenfreier Montag und spielfreier Dienstag

Viele dieser Entwicklungen und neuen Projekte stecken bereits im Haus und lassen sich mit der Expertise des Theaterpersonals umsetzen. Dazu müssen manche Projekte, so von Mansberg, gebündelt und kanalisiert werden.

Die neuen Entwicklungen sollen allerdings nicht zu Lasten der Belegschaft gehen, die schon sehr viel leistet. Daher beinhaltet das Konzept auch den Wunsch nach einem probenfreien Montag und einem spielfreien Dienstag. Diese Neuerungen sind Friedrich von Mansberg, der aus Lüneburg stammt und lange Jahre am Theater verbracht hat, sehr wichtig.

Breite Rückdeckung aus Landkreis und Hansestadt

„Wir sind uns mit der Hansestadt Lüneburg einig, dass wir alle diesen Weg mitgehen und dem Theater den Rückhalt geben und dafür müssen wir Herrn von Mansberg auch die Zeit geben, seine Ideen umzusetzen. Vom Land Niedersachsen wünschen wir uns eine verlässliche Grundausstattung“, erklärte Landrat Jens Böther. Dafür biete das neue Konzept viele spannende Ansätze.

Auch Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch lobte in einem Statement den innovativen Ansatz des Konzeptes: „Hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, um noch mehr Theater in die Gesellschaft zu tragen.“ So werde das Theater Lüneburg auch weiterhin ein Haus sein, auf das die Leute in der Region stolz sind und das sie interessant, innovativ und abwechslungsreich finden.

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Lünepedia: Theater Lüneburg

Die Ursprünge des Theaters finden sich in der frühen Nachkriegszeit. Am 1. Oktober 1961 konnte das Theater seinen neuen (und jetzigen) Standort An den Reeperbahnen 3, in der Altstadt von Lüneburg, eröffnen. Das Theater wurde von nun an „Lüneburger Stadttheater“ genannt. Während der Corona-Pandemie war der Spielbetrieb zeitweise eingestellt.

Neben der Hansestadt Lüneburg wurde 1975 der Landkreis Lüneburg zweiter Gesellschafter. Mit Wirkung vom 01. Januar 2022 ist der Landkreis Lüneburg mit 74,9 Prozent Hauptgesellschafter. Der Gesellschaftsanteil der Hansestadt beträgt damit nunmehr 25,1 Prozent (vgl. Theater Lüneburg: Fakten & Hintergründe).

Finanziert wird das Theater durch Gelder vom Land Niedersachsen, vom Landkreis und der Hansestadt. Der Gesamtetat beträgt rund 10 Mio Euro. Der Anteil der Einspieleinnahmen liegt bei etwa 25 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt.

Weiterlesen: https://www.luenepedia.de/wiki/Theater_Lüneburg

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