Europa der Kunst und Nachhaltigkeit
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Europa der Kunst und Nachhaltigkeit

Obermarchtal / Lesedauer: 4 min

Anlässlich der Europawoche haben sich im Gästehaus My Resilia Vertreter von Leader Oberschwaben und Kooperationspartner vorgestellt, deren Projekte in Obermarchtal von Leader gefördert worden sind. Gezeigt wurde ein Europa der Kunst und Nachhaltigkeit.
Veröffentlicht:13.05.2024, 18:36

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Anlässlich der Europawoche haben sich im Gästehaus My Resilia Vertreter von Leader Oberschwaben und Kooperationspartner vorgestellt, deren Projekte in Obermarchtal von Leader gefördert worden sind. Gezeigt wurde ein Europa der Kunst und Nachhaltigkeit. Der Obermarchtaler Europatag war die erste Veranstaltung, die vom Aktionskreis Tourismus bei dessen erstem Treffen Ende März auf den Weg gebracht wurde.

Das im September 2023 eröffnete Gästehaus My Resilia der Familie Köberle in der Obermarchtaler Hauptstraße ist das jüngste von Leader geförderte Projekt vor Ort. Zuvor haben u.a. gegenüber bereits der Klostergasthof Adler und in unmittelbarer Nähe die Galerie im Petrushof von Leader eine Starthilfe erhalten. Sie waren Teil des Aktionstags. Emmanuel Frank, Geschäftsführer der Leader-Aktionsgruppe Oberschwaben, hat den zahlreich erschienenen Gästen die Förderung durch Leader erläutert.

Die Aktionsgruppe hat aus Fördergeldern der EU, des Bundes und vom Land bereits fünf Bauvorhaben in der Gemeinde unterstützt. Emmanuel Frank machte deutlich, dass es keine Liste gibt, was gefördert wird und was nicht. Vielmehr arbeite Leader zielorientiert. „Die von uns geförderten Projekte werden auf Antrag nach Kriterien wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourcenschutz ausgewählt. Eine Rolle spielen auch die Einhaltung regionaler Kreisläufe und die nachhaltige strukturelle Entwicklung für die Menschen vor Ort“, so Frank. Im Falle von My Resilia wurde ein leerstehendes ehemaliges Gesindehaus erhalten und mit neuem Leben erfüllt, durch den Umbau in ein Gästehaus. Die Verwendung von Lehm und Stroh als Baumaterialien, ein gesundes Schlafkonzept und die von Ingenieur Erwin Köberle entwickelte Heizung waren ausschlaggebend für die Förderung durch Leader. Rasch ha-ben sich Interessierte vor Ort für eigene angedachte Projekte Informationsmaterial geben lassen. Aktuell läuft ein Kleinprojektaufruf. Gefördert werden hierbei bis zu 20.000 Euro Nettokosten mit einer Quote von 80 Prozent.

Sabine Köberle wies auf das Ende des Zweien Weltkriegs vor 79 Jahren und die damit verbundene Geburt eines gemeinsamen Europas hin. Emmanuel Frank erinnerte an eine historische Rede des französischen Außenministers Robert Schuman vom 9. Mai 1950, die den Grundstein gelegt habe für die heutige europäische Ordnung und die Basis der Europawoche darstelle.

Medienkünstler Wolf Nkole Helzle, der seit einigen Jahren die Galerie im Petrushof betreibt, deren Einbau in den einstigen Meierhof des Klosters Jahre zuvor durch Leader ermöglicht wurde, warf einen künstlerischen Blick auf Europa. Mitgebracht hat er ein Bild aus 1805 Einzelaufnahmen von Menschen aus acht europäischen Ländern. „Die Fotos von Frauen und Männern jeglichen Alters habe ich im Computer transparent übereinandergelegt“, so Helzle. Das Lachen im Gesicht des fertigen Portraits scheint zu implizieren, dass es dem europäischen Menschen gut geht. Ähnliche Werke hat Helzle auch zu Afrika, Asien und Nordamerika gefertigt, wo er teilweise noch mehr Fotos geschossen und eingearbeitet hat.

Gesundes Schlafen vorgestellt, einschließlich Probeliegen, hat der zertifizierte Schlaf-Gesund-Coach Jürgen Raab von der Firma Samina, die 30 Jahre Erfahrung beim Herstellen von Betten hat. Raab erläuterte, wie der Lamellenrost ständig Körperkontakt hält und zeigte die Vorzüge der 7,5 Zentimeter dünnen Naturkautschuk-matratze, der darüberliegenden medizinischen Erdungsauflage mit einer Stärke von 0,5 Zentimeter und der 3,5 Zentimeter umfassenden Schafschurwollauflage. Auch die positive Wirkung auf Wirbelsäule und Faszien wurde erläutert. Die Erfahrung zeige, dass bei einer Rostneigung von drei Grad der gesündeste Schlaf ermöglicht wird.

Erwin und Robin Köberle erklärten das Prinzip der von ihnen entwickelten regenerativen Eisspeicherheizung, einschließlich Wärmepumpe und Solarmodulen auf dem Dach. „Die Anlage nimmt die Wärme des Sommers mit in den Winter“, sagte Erwin Köberle, der ergänzte, „das Wasser in der ehemaligen Güllegrube des einstigen landwirtschaftlichen Anwesens ist im vergangenen Winter nicht kälter als drei Grad Celsius geworden. Im Sommer wird es mittels der Solaranlage wieder erwärmt“.

Die Gäste von My Resilia kommen aus Berlin, Lindau oder Mannheim und bleiben meist von Donnerstag bis Sonntag oder Freitag bis Montag. Die fünf Musiker der Deutschrockband Willkuer aus Hülben bei Bad Urach und ihr Produzent haben an zwei Terminen die Arbeiten an ihrem dritten Album vorbereitet, der nächste viertägige Besuch in My Resilia ist schon gebucht. Bis Ende September ist das Gästehaus weitgehend ausgebucht. Im Adler konnten sich die Besucher stärken. (