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Unwetter im Ticker: Donau-Pegel bei 9,97 Metern! Stadt Passau ruft Katastrophenfall aus
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The Weather Channel Hochwasser-Welle geht langsam zurück: Wo es trotzdem noch gefährlich ist

Starkregen, Hochwasser, Überflutungen - das Unwetter hat den Süden Deutschlands fest im Griff. Die Pegel haben Höhen eines Jahrhundert-Hochwassers erreicht. Dämme brechen. Orte werden evakuiert. Lesen Sie alles Wichtige im Wetter-Ticker.

Donau-Pegel bei 9,97 Metern! Stadt Passau ruft Katastrophenfall aus

13.42 Uhr: Die Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund der erwarteten Zuspitzung der Hochwassersituation am Dienstag den Katastrophenfall ausgerufen. Für die Donau werde im Laufe des Nachmittags ein Pegelstand von rund zehn Metern erwartet, teilte ein Sprecher der Stadt mit. Aktuell betrage der Pegelstand 9,97 Meter.

Relativ zeitgleich werde aber auch der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen, hieß es. Aufgrund des Starkregens am Montag rechnet die Stadt dort mit einem Pegelstand von mehr als sieben Metern. 

Zahlreiche Straßen und Plätze in Passau sind wegen des Hochwassers bereits gesperrt, Schulunterricht fällt aus. Der Busverkehr ist beeinträchtigt, Verbindungen in die Altstadt wurden am Dienstag komplett eingestellt. Betroffen ist den Angaben zufolge vor allem die Alt- und Innenstadt. Die Stadt warnte dringend davor, überflutete Bereiche zu betreten. Das gesamte Hochwassergebiet solle grundsätzlich gemieden werden.

In Passau kommen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen. Vor allem entlang der Donau spitzt sich die Hochwasserlage in Bayern weiter zu.

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Spiele während Hochwasser-Katastrophe! Heftige Kritik an Fußball-Verband

13.37 Uhr: Der Bayerische Fußball-Verband hat nach der Ansetzung von Amateurspielen während der Hochwasser-Katastrophe Verständnis für aufgekommene Kritik. „Es ist eine Ausnahmesituation - auch für unsere ehrenamtlichen Spielleiter. Mit zwei Tagen Abstand würde man vielleicht das eine oder andere etwas anders regeln“, sagte BFV-Sprecher Fabian Frühwirth am Dienstag auf Anfrage. „Es gab sicher Härtefälle. Ebenso sicher ist aber auch, dass niemand gezwungen wurde, in einem Hochwassergebiet Fußball zu spielen.“

Hintergrund: Der Bayerische Fußballverband (BFV) hat das Relegationsrückspiel FSV Harthof gegen Weichs für Dienstag um 19 Uhr angesetzt. Doch Bayern steckt mitten in der Hochwasser-Katastrophe! Auch Fußballplätze sind überschwemmt. Dementsprechend fassungslos äußerte sich Weichs Trainer Korbinian Regert: „Da hab ich im Moment gar keinen Kopf dafür.“ Er sei damit beschäftigt, bei sich und seinen Großeltern gegen die Wassermassen anzukämpfen.

Heftige Regenfälle hatten für eine Hochwasser-Katastrophe in Bayern gesorgt. Viele Amateurfußballer waren als Helfer oder bei ihren eigenen Häusern gefordert. Einige Fußballspiele wurden verlegt, andere durchgeführt. Am Dienstag reagierte der Verband dann doch und sagte das Spiel ab.

Bayern stellt 100 Millionen Euro „plus X“ an Flut-Hilfen bereit

13.33 Uhr: Nach der Flutkatastrophe in vielen Landesteilen will die bayerische Staatsregierung mindestens 100 Millionen Euro an Finanzhilfen für Betroffene bereitstellen: „100 Millionen plus X“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einem entsprechenden Kabinettsbeschluss in München. Von dem Hilfspaket sollen grundsätzlich sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Selbstständige sowie Land- und Forstwirte profitieren können. „Bayern hilft, schnell und unbürokratisch“, sagte Söder. „Wir lassen in der Not niemanden allein.“ Söder forderte aber auch den Bund auf, seine Zusagen einzuhalten und Flut-Hilfe zu leisten.

Söder: Hochwasserlage in Bayern bleibt „ernst und kritisch“

12.45 Uhr: Die Hochwasserlage in Bayern bleibt laut Ministerpräsident Markus Söder „ernst und kritisch“. In Regensburg und Passau würden die höchsten Wasserstände der Donau noch erwartet, sagte der CSU-Politiker am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. „Wir bleiben weiter konzentriert.“

In den vergangenen Tagen seien mehr als 60.000 Menschen wegen des Hochwassers in Bayern im Einsatz gewesen, sagte Söder. Mehr als 6600 Evakuierungen seien bislang nötig gewesen. Für die bislang drei bekannten Todesopfer der Fluten habe der Ministerrat am Dienstagvormittag eine Schweigeminute eingelegt. Söder sprach zudem von „bis zu sieben Vermissten, wobei auch die Zahl sich noch erhöhen kann“. 

Die Staatsregierung fühle mit den Betroffenen, betonte Söder. „Ihr Leid ist auch unser Leid.“ Nun hoffe man, die nächsten zwei Tage mit Blick auf die Hochwasserlage gut zu überstehen.

Mit Badeanzug: Frau geht im Hochwasser schwimmen

12.20 Uhr: Eine Frau ist im niederbayerischen Deggendorf im Hochwasser schwimmen gegangen - in einer vollgelaufenen Fußgängerunterführung. Die Feuerwehr habe bei einer Kontrollfahrt am Montagabend die Frau im Badeanzug gesehen und aus dem Wasser gerufen, sagte eine Rathaussprecherin am Dienstag.

Die Stadt appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, das Badeverbot in überschwemmten Bereichen einzuhalten und bat um „Durchhalten“. Am Donnerstag starte in Deggendorf die Freibadsaison, hieß es.

Polizei muss Züge räumen, weil sie wegen Hochwasser zu voll sind

11.47 Uhr: Viele Bahnreisende mussten wegen des Hochwassers auf andere Züge ausweichen - drei Züge am Regensburger Hauptbahnhof waren dadurch aber so voll, dass sie teils geräumt werden mussten. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, wurden am Montag zunächst 80 Menschen aus einem Zug von Passau nach Hamburg-Altona geholt. Später holten die Beamten in zwei Zügen auf der Strecke Regensburg - München einmal 90 und später 250 Reisende aus den Fahrzeugen. Die restlichen Insassen konnten weiterfahren.

Polizei: Fünftes Todesopfer durch Hochwasser im Süden

10.45 Uhr: Die Zahl der bekannten Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist laut Polizei auf drei gestiegen. Eine Frau sei am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht und später leblos geborgen worden, teilten die Beamten mit.

Insgesamt ist die Frau das fünfte Todesopfer des Hochwassers im Süden Einsatzkräfte hatten am Montag in Baden-Württemberg zwei Tote in einem leer gepumpten Keller in Schorndorf östlich von Stuttgart gefunden. Es handele sich um einen 58 Jahre alten Hausbewohner und seine 84 Jahre alte Mutter, teilte die Polizei mit. Nach Zeugenaussagen waren beide am Sonntagabend damit beschäftigt gewesen, in das Haus eingedrungenes Wasser im Keller abzupumpen.

Hochwasser in Bayern - Bogen
dpa Bayern: Die Donau führt Hochwasser. In Bayern herrscht nach heftigen Regenfällen vielerorts weiter Land unter. Eine Frau ist am Montag in Markt Rettenbach im Landkreis Unterallgäu mit ihrem Auto von einer Straße ins Wasser gerutscht. Sie konnte nur noch tot geborgen werden
 

Im oberbayerischen Schrobenhausen starb eine 43-Jährige am Wochenende im Keller eines überfluteten Hauses. Am Sonntagmorgen war in Pfaffenhofen an der Ilm ein Feuerwehrmann tot geborgen worden, der bei einer Rettungsaktion ums Leben kam.

Regensburg kämpft während Hochwasser mit dem Problem des Katastrophentourismus

10.34 Uhr: In Regensburg wurde am Montag der Katastrophenfall ausgerufen. Der Pegel der Donau steigt bedrohlich an. In der Nacht auf Dienstag mussten 200 Menschen in der Werftstraße evakuiert werden. Doch neben dem Hochwasser kämpft die Stadt an der Donau nun auch mit einem ganz anderen Problem: Katastrophentouristen.

Nach Dammbruch gesperrt: Polizei gibt Autobahn A9 wieder uneingeschränkt frei

10.00 Uhr: Die nach einem Dammbruch in Oberbayern teilweise gesperrte Autobahn 9 ist wieder ohne Einschränkungen freigegeben worden. Die am Montag eingerichtete Blockabfertigung in Richtung München sei am Dienstagmorgen wieder beendet worden, teilte die Polizei auf X mit. Alle Fahrspuren seien damit auf dem Abschnitt zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck wieder „uneingeschränkt befahrbar“.

Hochwasser in Bayern - Allershausen
dpa Auf der Autobahn A9 ist bei Allershausen Wasser auf der Autobahn.
 

Im Zuge der Blockabfertigung dürften zunächst nur jeweils 300 Fahrzeuge auf den Abschnitt, dann wurde die Fahrbahn immer wieder für einen bestimmten Zeitraum gesperrt. Andere Straßen in der Region wie die Bundesstraße 16 zwischen Manching und Ernsgaden blieben am Dienstag wegen Überflutung zunächst weiter gesperrt.

Suche nach Feuerwehrmann geht mit Drohnen und Hubschrauber weiter

9.31 Uhr: Die Suche nach einem im Hochwasser in Schwaben vermissten Feuerwehrmann geht nach Angaben der Polizei weiter - allerdings wird vorläufig nicht mehr in den Fluten selbst gesucht. Die Strömung sei derzeit so groß, dass eine Suche vom Wasser aus für die Einsatzkräfte zu riskant sei, sagte Polizeisprecher Holger Stabik am Dienstagvormittag. Vom Land und aus der Luft werde die Suche fortgesetzt. Am Dienstag sollten dafür Drohnen und ein Hubschrauber eingesetzt werden.

Die Einsatzkräfte befürchten, dass der 22-Jährige ertrunken ist. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert. Vier Einsatzkräfte im Alter zwischen 24 und 70 Jahren konnten sich an Land retten und blieben unverletzt.

Nach dem 22-Jährigen suchten kurz darauf Helfer der Freiwilligen Feuerwehren, der DLRG-Wasserrettung, der Wasserwacht, der Bundeswehr und der Polizei. Sollte der 22-Jährige tatsächlich ums Leben gekommen sein, wäre er das derzeit fünfte bekannte Todesopfer des Hochwassers in Bayern und Baden-Württemberg.

Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Meldung hieß es, die Suche nach dem Feuerwehrmann sei abgebrochen worden. Die Polizei hat ihre ursprünglichen Angaben korrigiert.

Regensburgs OB warnt Bürger: „Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht“

08.56 Uhr: Die Oberbürgermeisterin der aktuell vom Hochwasser betroffenen Stadt Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD), hat vor Hochwassertourismus gewarnt. „Wir haben ohnehin viele Touristen, aber da sind jetzt auch die Einheimischen unterwegs. Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht“, sagte Maltz-Schwarzfischer am Dienstag im Bayerischen Rundfunk. Vor allem sollten Besucher nicht auf die Stege gehen, da dort Helfer unterwegs sein können müssen.

In der an der Donau gelegenen viertgrößten Stadt Bayerns war die Lage in der Nacht zu Dienstag der Oberbürgermeisterin zufolge angespannt. Das hohe Grundwasser und der instabile Untergrund gefährdeten die Evakuierungen. Der Hochwasserscheitel sei nachts erreicht worden, sie hoffe, dass die Pegel im Laufe des Dienstags nach unten gingen. 

Ob die Dämme und Schutzvorrichtungen halten würden, sei schwer vorherzusagen, sagte die Oberbürgermeisterin. „Wir haben ja eine andere Lage als zum Beispiel 2013, weil wir sehr hohe Grundwasserstände haben und dadurch der Untergrund so instabil wird. Und der Druck auf die Dämme bei einem schwankenden Untergrund schon kritisch ist.“ 

Unterrichtsausfälle in Bayern: Diese Schulen sind betroffen

07.59 Uhr: Wegen der Hochwasserlage fällt auch am Dienstag an zahlreichen Schulen in Bayern der Präsenzunterricht aus. Dazu gehören bislang die Landkreise Pfaffenhofen an der Ilm, Neuburg-Schrobenhausen, Fürstenfeldbruck, Freising, Dillingen an der Donau sowie Günzburg, Rosenheim und die Stadt Passau. An den betroffenen Schulen wird laut Kultusministerium zum Teil für Notbetreuung gesorgt, zum Teil sei dies nicht möglich. Am Montag war in neun Landkreisen an etlichen Schulen der Präsenzunterricht ausgefallen.

Betroffen sind am Dienstag folgende Schulen (Stand: 07.30 Uhr):

Stadt Passau

Gisela-Schulen Passau Niedernburg (Realschule und Gymnasium); Gymnasium Leopoldinum; Grundschule Passau-St. Nikola (Altstadtschule). 

Landkreis Dillingen an der Donau

Grundschule und Mittelschule Wertingen; Anton-Rauch-Realschule Wertingen; Gymnasium Wertingen; Montessori-Schule Wertingen; Grundschule Zusamaltheim; Ulrich-von-Thürheim-Grundschule Buttenwiesen; Grund- und Mittelschule am Aschberg in Weisingen; Carolina-Frieß-Grundschule und Hyazinth-Wäckerle-Mittelschule Lauingen; Grund- und Mittelschule Höchstädt; Grundschule Bächingen; Grundschule Schwenningen; St.-Bonaventura-Realschule; St.-Bonaventura-Gymnasium; St.-Bonaventura-Fachoberschule und Fachakademie für Sozialpädagogik Dillingen.

Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm

Kein Präsenzunterricht und keine Notgruppen: Grundschule Baar-Ebenhausen; Grund- und Mittelschule Vohburg; Mittelschule Reichertshofen; Förderzentrum Regens-Wagner, Hohenwart; BSZ Pfaffenhofen-Scheyern.

Kein Präsenzunterricht, aber Notgruppen: Grundschule Ernsgaden; Grundschule Oberstimm/Donaufeld; Grund- und Mittelschule Manching im Lindenkreuz; Anton-von-Buchner-Förderzentrum, Geisenfeld.

Landkreis Fürstenfeldbruck

Grundschule Gröbenzell, Gröbenbachschule.

Landkreis Freising

Grund- und Mittelschule Allershausen.

Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Franziska-Umfahrer-Grundschule; Grundschule Mühlried; Michael-Sommer-Mittelschule; Franz-von-Lenbach Realschule; Maria-Ward-Realschule; Gymnasium Schrobenhausen; Regens-Wagner Berufsschule (sämtliche in Schrobenhausen) sowie die Außenstelle Schrobenhausen des Sonderpädagogischen Förderzentrums Neuburg.

Landkreis Günzburg

Kein Präsenzunterricht und keine Notbetreuung: Grundschule Burgau; Grundschule Günzburg „Auf der Bleiche“; Alois-Kober-Grundschule Kötz; Grundschule Leipheim; Grundschule Wettenhausen; Markgrafen-Realschule Staatliche Realschule Burgau; St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen.

Kein Präsenzunterricht, aber Notbetreuung: Grundschule Offingen; Grundschule Wasserburg; Mittelschule Burgau; Maria-Theresia-Mittelschule Günzburg; Mittelschule Offingen; Mittelschule Wasserburg; Mindeltal-Schulen Jettingen-Scheppach.

Landkreis Rosenheim

An sämtlichen Schulen in den Gemeinden Brannenburg, Raubling, Rohrdorf, Oberaudorf, Kiefersfelden, Nußdorf, Neubeuern, Bad Feilnbach und Flintsbach entfällt am Dienstag der Unterricht. Schülerinnen und Schüler aus anderen Gebieten können aufgrund der Gefahrenlage durch die Eltern vom Unterricht entschuldigt werden - diese müssen aber die Schule darüber informieren, wie das Ministerium mitteilte.

Teile einer Burgruine in Bayern abgerutscht

07.00 Uhr: Teile der Burg Falkenstein im oberbayerischen Flintsbach sind angesichts des Dauerregens abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit. Die Burgruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel.

Die Hauptburg Falkenstein wurde nach Angaben der Tourismusgesellschaft Chiemsee-Alpenland etwa um 1300 erbaut. Im 15. und 16. Jahrhundert entstand die Vorburg. Nach einer umfangreichen Ausbauphase im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Anlage gegen Ende des 18. Jahrhunderts durch Brände zur Ruine. Sie ist Teil des Denkmalkomplexes Petersberg mit der romanischen Peterskirche mit zugehörigem Mesnerhaus. Wie groß das Ausmaß der Schäden an der Ruine ist, war zunächst nicht bekannt.

Donau in Passau überschreitet Neun-Meter-Marke

04.32 Uhr: Der Wasserstand der Donau in Passau hat in der Nacht zum Dienstag die Neun-Meter-Marke überschritten. Um 3 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst (HND) einen Wasserstand von 9,27 Metern. Am Montagabend lag der Pegelstand den Angaben nach noch bei 8,83 Metern. Den Prognosen des HND zufolge soll der Scheitel am Dienstagnachmittag mit 9,50 Metern erreicht werden. Die Passauer Altstadt war am Montag wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden.

Hochwasser in Bayern - Passau
dpa Ein Schild steht im Hochwasser. Die Drei-Flüsse-Stadt Passau in Niederbayern hat aufgrund des Starkregens ebenfalls mit erheblichem Hochwasser zu kämpfen.
 

Ab einem Pegelstand von 8,50 Metern werden laut HND bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet. Dieser Stand war in Passau am Montagnachmittag erreicht worden.

Hochwasserlage im Landkreis Rosenheim leicht entspannt

02.20 Uhr: Die Hochwasserlage im südlichen Landkreis Rosenheim hat sich leicht entspannt. Das teilte der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf X mit. Die Schulen und Kindergärten in den betroffenen Gemeinden sollen demnach am Dienstag geschlossen bleiben. In Raubling und Rohrdorf fanden den Angaben zufolge Evakuierungen statt. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte der Landkreis bereits den Katastrophenfall ausgerufen.

Über 1000 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks seien vor Ort, teilte der Landkreis weiter mit. Nach einer Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes sollen in Bayern die Niederschläge in der Nacht zum Dienstag abklingen.

Hochwasserlage im Süden und Osten Bayerns weiter angespannt

01.02 Uhr: Die Hochwasser-Situation in Bayern bleibt kritisch. Nachdem in einigen Regionen am Montag die Aufräumarbeiten begonnen hatten, stieg anderenorts das Wasser weiter. 17 Kommunen riefen den Katastrophenfall aus. In der Innenstadt von Regensburg liefen in der Nacht Evakuierungsmaßnahmen. Auch im Landkreis Rosenheim war die Lage angespannt. Gerade im Süden wurden in der Nacht erneut starke Regenfälle erwartet - am Dienstag soll der Regen laut Deutschem Wetterdienst (DWD) nachlassen.

Nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes wurden die Scheitel an mehreren Pegeln entlang der Donau in der Nacht beziehungsweise im Laufe des Dienstags erwartet, darunter Regensburg, Straubing, Deggendorf und Passau. Insbesondere an den südlichen Zuflüssen der Donau ging das Hochwasser demnach zurück.

In Regensburg mussten am späten Abend rund 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Die betroffene Straße liegt in der Innenstadt direkt an der Donau. Dort sei der Untergrund durch den hohen Grundwasserspiegel stark aufgeweicht, teilte eine Sprecherin mit. Deswegen bestehe die unmittelbare Gefahr, „dass die Hochwasserschutzelemente keinen Halt mehr haben, schlagartig versagen und die Straße geflutet wird“.

Unter anderem auch in Straubing und im Landkreis Deggendorf - etwa in den Gemeinden Niederalteich und Metten - liefen noch Hochwasserschutzmaßnahmen.

Die Altstadt von Passau ist wegen des Hochwassers für den Autoverkehr weitgehend gesperrt worden. Nach Angaben einer Stadtsprecherin dürfen lediglich noch Anwohner in die Altstadt fahren, der Zuweg ist nur noch über die Fußgängerzone möglich. Passau ist immer wieder besonders stark von Hochwasser betroffen. In der niederbayerischen Stadt fließen die drei Flüsse Donau, Inn und Ilz zusammen.

Schaulustige machten mancherorts den Einsatzkräften zu schaffen. Etliche Behörden appellierten an die Bürgerinnen und Bürger, abgesperrte Bereiche nicht zu betreten, sich von Dämmen fernzuhalten und den Anweisungen der Einsatzkräfte zu folgen.

Hochwasser in Süddeutschland: Deutscher Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf

Dienstag, 04. Juni, 00.40 Uhr: Inmitten der angespannten Hochwasserlage in Süddeutschland hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) alle Unwetterwarnungen für Deutschland aufgehoben. Das teilte der DWD in der Nacht zum Dienstag mit.

Tagelange Regenfälle hatten in den vergangenen Tagen die Pegel zahlreicher Bäche und Flüsse vor allem in Bayern und Baden-Württemberg stark ansteigen lassen. Ganze Ortschaften wurden überflutet, auch nachdem Dämme gebrochen waren. Mindestens vier Menschen kamen bisher in den Fluten ums Leben. Sowohl in Teilen Bayerns als auch Baden-Württembergs blieb die Lage am Montag angespannt.

Regionale Zugverbindungen rund um Ingolstadt entfallen

23.19 Uhr: Mehrere Zugverbindungen des Bahnbetreibers Agilis entfallen am Dienstag aufgrund des Hochwassers entlang der Donau. Das gilt unter anderem für die Strecken Ingolstadt - Donauwörth - Gundelfingen sowie Ingolstadt - Ulm, wie ein Sprecher am Montagabend mitteilte. Ein Busnotverkehr stehe nicht zur Verfügung. Reisende werden gebeten, sich aktuell über Zugausfälle zu informieren. Auf den Strecken Regensburg - Neumarkt/Opf. sowie Plattling - Sünching verkehren demnach die Züge.


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