Boxer des PSV Rostock holen drei Siege beim 3. Greifenpokal
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Boxen in Rostock

Ausrichter PSV Rostock holt drei Siege beim 3. Internationalen Greifenpokal

Rostock / Lesedauer: 4 min

Auch die dritte Auflage des Greifenpokals des PSV Rostock war ein voller Erfolg. Über 360 Boxer aus 64 Vereinen waren am Start, die Gastgeber holten drei Turniersiege im Nachwuchs.
Veröffentlicht:16.05.2024, 08:26

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Niemand ging leer aus beim 3. Internationalen Greifenpokal des PSV Rostock (PSV) im olympischen Boxen in der Ospa-Arena: Auch für die Verlierer gab es Medaillen und Urkunden - nur ein Beispiel für den Charme, der Deutschlands teilnehmerstärkstes Turnier ausmacht. Diesmal durfte der Veranstalter über 360 Sportlerinnen und Sportler von 64 Vereinen unter anderem auch aus Dänemark, Norwegen, Polen und der Tschechischen Republik begrüßen, die in gleich drei Boxringen 252 Kämpfe austrugen.

„Ich bin insgesamt sehr zufrieden, hat alles gut geklappt, so wie wir uns das vorgestellt haben, auch mit unserem Team im Rücken, das super mitzog. Ohne unsere Helfer wäre das auch gar nicht möglich gewesen“, sagte Clemens Busse, Cheforganisator und Sport-Koordinator des Vereins, und fügte hinzu: „Wir haben schon eine ganze Seite vollgeschrieben mit Verbesserungspunkten für die nächste Auflage vom 30. Mai bis 1. Juni 2025.“

PSV Rostock holt drei Turniersiege

Freuen durfte sich der PSV über gleich drei Turniersiege. Diese gingen an Deni Galmurzaev (U 15/Gewichtsklasse bis 36 Kilogramm), Dmytro Borodai (U 17/58 kg) und Vadym Khvatkov (U 17/63 kg).

Jana Thomas (blau) vom PSV Rostock gewann zwar das Halbfinale gegen Paula Scholz (BCT-Agon), verzichtete dann aber auf das Finale beim 3. Internationalen Greifenpokal in Rostock.
Jana Thomas (blau) vom PSV Rostock gewann zwar das Halbfinale gegen Paula Scholz (BCT-Agon), verzichtete dann aber auf das Finale beim 3. Internationalen Greifenpokal in Rostock. (Foto: Georg Scharnweber)

Jana Thomas (Elite/60 kg) hatte sich am Sonnabend im Halbfinale gegen Paula Scholz (BCT/Agon) durchgesetzt, trat allerdings tags darauf zum Finale nicht an. „Ich bin vor anderthalb Wochen im Training k. o. gegangen. Manchmal braucht das Gehirn offensichtlich ein bisschen länger, um sich zu erholen, und nach dem Kampf gestern habe ich doch gemerkt, es ist noch nicht wieder fit. Mir ist schwindlig, ich habe Kopfschmerzen, und so haben wir uns auch mit Blick auf die Teilnahme am Haringey Box Cup vom 14. bis 16. Juni in London entschieden, den Kampf abzusagen“, erklärte die 39-Jährige am Sonntag. K. o. gehauen wurde sie übrigens von Lotta Friesenhahn, die krankheitsbedingt nicht beim Greifenpokal mitmachen konnte. Jana Thomas: „Ich habe meine härteste Gegnerin im eigenen Verein. Das Training soll wettkampfnah sein. Es hilft ja nichts, wenn wir nur leicht miteinander umgehen. Wir müssen uns auch fordern. Und das hat Lotta getan.“

Christoph Göbbeler blieb über Nacht im Krankenhaus

Christoph Göbbeler (Elite/71 kg/ebenfalls PSV) war als Titelverteidiger am Start. Er erreichte durch einen RSC-Sieg über den Kieler Max Diederich das Finale, wo er jedoch Yoku Hanson vom Berliner TSC nach Punkten unterlag. „Hat Spaß gemacht, mal wieder drei Runden zu boxen. Endlich jemand, der nicht nach einer Runde aufgeben musste, denn das hatte ich davor die letzten drei Kämpfe. Heute habe ich mich durchgebissen“, befand der 26-Jährige, merkte aber auch schwer gezeichnet an: „Ich habe unnötig viel abbekommen und eine leichte Gehirnerschütterung. Die Sicht auf meinem rechten Auge lässt auch gerade ein bisschen nach. Ich lasse mich jetzt in die Notaufnahme fahren und das abchecken.“ Christoph Göbbeler blieb schließlich über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus.

Christoph Göbbeler (rot) vom PSV Rostock bezwang zwar im Halbfinale den Kieler Max Diederich, musste dabei jedoch eine Menge einstecken. Im Finale verlor der Rostocker dann gegen den Berliner Yuko Hanson.
Christoph Göbbeler (rot) vom PSV Rostock bezwang zwar im Halbfinale den Kieler Max Diederich, musste dabei jedoch eine Menge einstecken. Im Finale verlor der Rostocker dann gegen den Berliner Yuko Hanson. (Foto: Georg Scharnweber)

Der Trainer seines Bezwingers fand indes lobende Worte für den Ausrichter. „Alles toll organisiert hier. Die Halle mit drei Ringen ist super. Rostock ist sowieso super mit vielen Boxerinnen und Boxern vom Nachwuchs bis ganz oben zur Elite. So was brauchen wir viel mehr in Deutschland, dass die jungen Leute sich zeigen können. Ich find's gut hier“, sagte der einstige Olympia-Teilnehmer Kay Huste, der auch die Profi-Europameisterin und -Weltmeisterin Nina Meinke coacht.

Viele fleißige Helfer unterstützen den PSV Rostock

Verlassen konnte sich der Gastgeber, wie schon von Clemens Busse erwähnt, auf eine Schar von einsatzwilligen Vereinsmitgliedern und weiteren fleißigen Helfern. Auch die Deutsche Hochschul-Meisterin Ariane Wilhelm opferte (obwohl sie mit Freuden selbst in den Ring gestiegen wäre, doch fand sich für sie keine Kontrahentin) viele Stunden ihrer Freizeit. „Für den PSV sowieso immer gerne“, betonte die 25-Jährige, die vor der letzten Prüfung ihres Medizin-Studiums steht und Hautärztin werden möchte, und ergänzte: „Ich habe das hier ja in unserem Veranstaltungskomitee schon das ganze Jahr quasi mitorganisiert. Wir arbeiten schon lange an unserem Hauptevent. Macht immer wieder Spaß: richtig gutes Boxen, super viele Kämpfe, es ist einfach cool“, so Ariane, die sich vielfältig einbrachte - bis hin zum Einkaufen.

Auch die Rostocker German Fight Company (GFC) stellte mit Hunter Syperek-Nowlin (U 17/67 kg) einen Greifenpokal-Gewinner.