Tito & Tarantula Brincamos Tour 2024 Music Hall Worpswede

Adrenalin pur: Tito & Tarantula bringen einfach jede Bühne zum Beben!

Christian Habeck

Worpswede (11.05.2024) – Tito & Tarantula Brincamos Tour bringt die Mexikaner nach Worpswede. Die Band, die sich durch ihre einzigartige Verschmelzung von Rock, Blues und Latino-Klängen einen Namen gemacht hat. Seit ihrer Gründung in den 1990er Jahren hat die Band eine bemerkenswerte Karriere hingelegt und eine treue Fangemeinde auf der ganzen Welt gewonnen.

Die Wurzeln von Tito & Tarantula reichen weit zurück. Der Frontmann Tito Larriva begann seine musikalische Reise bereits in den 1970er Jahren als Leadsänger und Gitarrist der Punkband The Plugz. Während der 1980er Jahre war er Mitglied mehrerer Bands, die teilweise großen Erfolg hatten. Im Jahr 1992 gründete Larriva zusammen mit Peter Atanasoff und Johnny Hernandez die Band Tito & Tarantula. Von Anfang an war ihre Musik von einem unverwechselbaren Stil geprägt, der Elemente des Rock, Blues und Latino-Rhythmen vereinte.

In den Anfangstagen der Band konzentrierten sich Tito & Tarantula hauptsächlich auf das Jammen und Improvisieren in Bars in Los Angeles. Ihr Publikum wuchs stetig, und Mitte der 1990er Jahre gehörte auch der Regisseur Robert Rodriguez zu ihren Fans. Rodriguez gab Larriva eine kleine Rolle in seinem Film „Desperado“ und bat ihn, Songs für den Soundtrack beizusteuern. Diese Zusammenarbeit führte zu ihrem Durchbruch mit dem Film „From Dusk Till Dawn„, der Tito & Tarantula weltweit bekannt machte. Der Song „After Dark“ aus dem Soundtrack wurde zu einem Klassiker und festigte ihren Ruf als eine der einflussreichsten Bands der Latino-Rock-Szene.

Seitdem hat Tito & Tarantula fünf Studioalben veröffentlicht und sind regelmäßig auf Tournee, vor allem in Europa. Ihre Live-Auftritte sind berühmt für ihre energiegeladene Atmosphäre und ihre mitreißende Bühnenpräsenz. Die Band hat es geschafft, über die Jahre hinweg eine treue Fangemeinde zu etablieren, die ihre Musik und ihre einzigartige Mischung aus Stilen zu schätzen weiß.

© NordeventsTito und Tarantula

Tito & Tarantula haben sich nicht nur als Musiker, sondern auch als kulturelle Ikonen etabliert, die die Grenzen zwischen verschiedenen Genres und Kulturen überschreiten. Mit ihrer leidenschaftlichen Musik und ihren packenden Live-Auftritten bleiben sie eine feste Größe in der Welt des Rock und des Latino-Rhythmus.

Und wer wie ich als Jugendlicher in den 90ern aufgewachsen ist, war wohl unweigerlich in den Kult um Robert Rodriguezs legendäres Vampir-Trash-Fest „From Dusk Till Dawn“ hineingeboren. Wer kennt nicht die ikonische Szene mit Salma Hayeks Schlangentanz und die unvergessliche Musik von Tito & Tarantula? Beide, Film und Soundtrack, haben sich in mein Herz eingebrannt wie Vampire in der Nacht, Rodriguez und Tarantino im filmischen Tanz, begleitet von Knarren und Tequila am Tittytwister.

Gestern Abend hatte ich das Vergnügen, Tito und Tarantula, live in der Music Hall Worpswede zu erleben. Mit etwa 15 Minuten Verspätung betrat die Band die Bühne. Das bunt gemischte Publikum erwartete die Mexikaner schon sehnsüchtig und man merkte, dass die Menschen so allmählich ungeduldig wurden. Denn schon bevor die sechsköpfige Band um Tito Larriva die Bühne betrat, wurden die Rufe laut.

Als die ersten blues-rockigen Klänge erklangen und der sonnenbebrillte Tito, der seiner Tochter, mittlerweile Bassistin der Band, einen Kuss gab, brach eine Stimmung aus, die der im Tittytwister in nichts nachstand. Statt Blut floss jedoch Bier in der Music Hall in Worpswede, und die Fangemeinde feierte ihre Helden und sich selbst.

Ein Blick auf die über 20-jährige Bandgeschichte von Tito & Tarantula und die fast 40 Jahre Bühnenerfahrung ihres Frontmanns Tito Larriva lässt erahnen, welchen Status die Band über die Jahre erreicht hat. Bei jedem Auftritt scheint es, als hätten sie das Spielen im Blut, und ihr Konzert in der Music Hall Worpswede war keine Ausnahme.

Die Performance der Tarantulas war grundsolide, professionell und anspruchsvoll. Obwohl es wenig Überraschendes gab und das Konzept der Band gut etabliert ist, war es dennoch ein Genuss, ihrer musikalischen Reise zu folgen. Obwohl wohl jeder auf das bekannteste Stück „After Dark“ wartete, welches erst als Nummer 17 gespielt wurde – Ja, ihr habt richtig gelesen – als Nummer 17!! rastete die Menge tatsächlich eher bei Stücken wie „Black 2 House“ und „Sneer“, einem Stück auf der neuen Platte, aus und geriet fast in Extase.Tatsächlich spielte die Band man gestrigen Abend ganze 22 Stücke, von denen einige bekannte, und einige beim Publikum eher unbekanntere Stücke dabei waren.

Aufgelockert wurde das Ganze immer wieder durch Witze und kleine Anekdoten aus der Vergangenheit. So erzählte Tito beispielsweise mit einer nächtlichen Begegnung mit Danny Trejo, dem „Bösewicht“ aus „Machete“. Ich möchte nicht spoilern, aber man konnte die Angst die Tito bei seinem nächtlichen Date empfunden haben musste, förmlich spüren.

Absolutes Highlight – klar „After Dark”. Der Song an sich ist schon ein Highlight, aber die Performance dieses Stücks am gestrigen Abend legte definitiv noch eine ganze Schippe drauf. Einfach nur Wahnsinn. Die Krönung war jedoch, als die Band Leute aus der ersten Reihe zum Tanzen auf die Bühne holte. Ein weiblicher Fan schnappte sich nach kurzer Rücksprache mit Tito kurzerhand seine Gitarre und zog eine Mega-Show ab. So hat mit Sicherheit noch niemand dieses Stück erlebt.

Bevor man zu einem Konzert fährt, bei dem die Band schon so lange im Musikgeschäft ist, drängt sich zumindest bei mir immer wieder die Frage auf, ob es möglich ist, sich als Band wie Tito & Tarantula immer wieder neu zu erfinden und noch überraschen kann. Zumindest der Song der gestern Abend angekündigten neuen Platte macht Lust auf mehr und kam beim Publikum sehr gut an.

Doch trotz dieser Überlegungen bot die Band eine über zweistündige Performance, die eine anspruchsvolle Mischung aus Blues, Rock und mexikanischem Chicano Rock präsentierte. Für mich war es ein besonderer Konzertabend, der mir gezeigt hat, dass Tito & Tarantula auch nach all den Jahren immer noch in der Lage sind, ihr Publikum zu begeistern und zu begeistern. Ob es voll war in der Music Hall? Die Luft brannte bei ausverkaufte Hütte!

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