Bittere Verluste an Ukraine-Front: Russlands „Fleischwolf-Taktik“ bringt Selenskyj in Bedrängnis
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Bittere Verluste an Ukraine-Front: Doch Russlands „Fleischwolf-Taktik“ bringt Selenskyj in Bedrängnis

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Vizekanzler Habeck besucht Kiew
Wolodymyr Selenskyj im Präsidentenpalast der Ukraine: Es gibt immer mehr Kritik an ihm. © picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

Russland überzieht die Ukraine mit einer „Fleischwolf-Taktik“. Die Kritik an der ukrainischen Armeeführung und Oberbefehlshaber Selenskyj wächst.

Kiew – „Die Situation an der Front ist beschissen“, sagt die 19-jährige Margarita in Kiew gegenüber einem Korrespondenten der tagesschau. „Ich bin absolut unzufrieden mit denen, die dafür verantwortlich sind. Niemand hilft unseren Jungs da.“

Hohe Verluste für Russland an der Ukraine-Front: Putins Fleischwolf-Taktik bringt Selenskyj in Bedrängnis

Die Strategie Russlands im Ukraine-Krieg bezeichne man in der Ukraine sarkastisch als „Fleischwolf-Taktik“. Mehr als 1000 russische Soldaten sterben jeden Tag, die Strategie gehe dennoch auf. Mit Russlands Erfolgen an der Front sinke auch die Zufriedenheit der Ukrainerinnen und Ukrainer mit ihrer Regierung um Wolodymyr Selenskyj.

Wie das Institute for the Study of War (ISW) in seinem Bericht vom 2. Mai schreibt, hat Russland 50.000 bis 70.000 Soldaten verlegt und sei dabei, die nächste Offensive vorzubereiten. Unterdessen fehlt es den Ukrainern an Soldaten und Waffen.

Ukraine-Krieg: Situation an der Front schlecht – und Vertrauen in die Medien schwindet

Dass die Situation an der Front für die Ukraine nicht rosig ist, spiegeln auch ukrainische Medien wider. „Kein plausibler Weg zum Sieg“, titelt die Kiew Post am Donnerstag, eine US-Geheimdienst-Beauftragte zitierend. Auch danach wird der Aufmacher-Artikel nicht positiver – es geht unter anderem darum, dass in mehreren europäischen Ländern russische Geheimdienstaktivitäten aufgedeckt wurden.

Im Kiew Independent geht es um einen möglichen Fall von Tschassiw Jar, Reportagen von der schrecklichen Situation an der Front, die mangelnde mentale Gesundheit von Soldaten und: Die Regierung rät Einwohnern und Einwohnerinnen von Kiew, am anstehenden orthodoxen Osterfest am 5. Mai aus Sicherheitsgründen keine Kirchen zu besuchen.

Weniger Geld, gleiche Nachrichten: Kritik an durch Krieg veränderte Medienlandschaft in Ukraine

Alles Indizien dafür, dass die öffentliche Stimmung in der Ukraine zunehmend kritischer wird. Auch, was die Berichterstattung selbst angeht: Wie die tagesschau berichtet, sind immer mehr Ukrainerinnen und Ukrainer unzufrieden, was die Pressefreiheit angeht, immer mehr würden sich über „Telegram“-Kanäle oder lokale Medien informieren. Mit Beginn des russischen Großangriffs und dem Ukraine-Krieg hatten sich sechs Fernsehsender zusammengeschlossen, und bringen seither die gleichen Nachrichten. Die Budgets sind gekürzt, die Maßnahme wird beibehalten. Nur noch ein Drittel der Ukrainer und Ukrainerinnen habe Vertrauen in die Fernsehnachrichten.

Geheimdienstoffizier spricht von Friedensverhandlungen mit Russland – Kritik an Selenskyj wächst

Nicht hilfreich, dass der Geheimdienst-Offizier Vadym Sibitsky in den USA ein Interview gibt, wie Reuters berichtet, in dem er sagt, die Ukraine werde an irgendeinem Punkt in Friedensverhandlungen mit Russland eintreten müssen. Und das, während gleichzeitig Präsident Selenskyj für Friedensgespräche in der Schweiz wirbt, von denen Russland explizit ausgeschlossen ist.

Die tagesschau sprach mit dem Journalisten und Selenskyj-Kritiker Jurij Butusow, der sagt, die Armeeführung mit Oberbefehlshaber Selenskyj habe zu lange die Menschen in falscher Sicherheit gewogen, und strategische Fehlentscheidungen getroffen, die die Truppen nun nicht mehr ausbügeln könnten. (kat)

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