Jogger getötet: Killer-Bärin Gaia darf in Deutschland weiterleben
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Jogger (†26) getötet: Killer-Bärin Gaia darf in Deutschland weiterleben

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Bärin JJ4, genannt „Gaia“ – hier auf einem Archivfoto von 2020. Damals wurde sie eingefangen und gechipt.
Bärin JJ4, genannt „Gaia“ – hier auf einem Archivfoto von 2020. Damals wurde sie eingefangen und gechipt. © Provinzia Autonoma di Trento

Nach einem tragischen Zwischenfall in den italienischen Alpen wird die Bärin Gaia, die einen Jogger tötete, in einem deutschen Bärenpark ein neues Leben beginnen.

Trentino/Thüringen – Im April 2023 ereignete sich ein tragisches Unglück in den Alpen des norditalienischen Trentino, als die Bärin Gaia, bekannt unter dem Code JJ4, einen 26-jährigen Jogger tödlich verletzte. Die lokalen Behörden forderten daraufhin die Gefangennahme und Hinrichtung der Bärin, doch Umweltschützer blockierten die Vollstreckung durch rechtliche Einwände.

Rettung und Neuanfang in Deutschland

Roberto Failoni, Stadtrat für Tourismus und Jagd in Trient, erklärte kürzlich gegenüber der Tageszeitung „Corriere del Trentino“, dass Gaia bis zum Herbst nach Deutschland umgesiedelt werde. Ihr neues Zuhause wird der Bärenpark Worbis in Thüringen sein, wo bereits seit 2010 ihre Mutter Jurka lebt. Der Park ist bekannt für seine Bemühungen um die Rehabilitation von Bären, die in Gefangenschaft geraten sind.

Öffentliche Reaktion und Tierschutzdebatte

Der Vorfall löste eine hitzige Debatte über das Zusammenleben von Menschen und Bären in Italien aus. Viele Menschen gingen auf die Straßen, um gegen die ursprünglichen Tötungspläne der Bärin und eines weiteren Problembären, MJ5, zu protestieren. Die Tierschutzorganisation „Lav“ schaltete sich ein und bot an, den Transport von Gaia ins Bärenreservat „Libearty Sanctuary“ in Rumänien zu finanzieren. Trotzdem entschieden sich die Behörden für die Umsiedlung nach Deutschland.

Die steigende Population der Bären im Trentino stellt eine wachsende Herausforderung dar. Seit Beginn des EU-Projekts „Life Ursus“ vor 24 Jahren hat sich die Anzahl der Bären in der Region verdoppelt. Tierschützer appellieren an die Notwendigkeit, die Bevölkerung über wilde Tiere zu informieren und Wildtierkorridore zu schaffen, um Konflikte zu minimieren.

Mit der Umsiedlung von Gaia in den Bärenpark Worbis wird ein neues Kapitel für die Bärin aufgeschlagen. Die Kontroverse um ihren Fall wirft jedoch weiterhin Fragen auf, wie zukünftig mit ähnlichen Vorfällen umgegangen werden sollte.

mh

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