Komiker Seinfeld von propalästinensischen Studenten ausgebuht
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Komiker Jerry Seinfeld von propalästinensischen Studenten ausgebuht

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Buhrufe statt Applaus: Der jüdische Comedian Jerry Seinfeld erntet bei seiner Abschlussrede an der Duke-Universität für seine Solidarität mit Israel Kritik.

Durham – Statt Applaus gab es für den in den USA beliebten jüdischen Komiker Jerry Seinfeld bei der Abschlussfeier einer renommierten Universität Spott. Der Grund: pro-palästinensischen Studenten buhten den Comedy-Star lauthals aus.

Eigentlich sollte Steinfeld während der Zeremonie an der Duke University im US-Bundesstaat North Carolina am Sonntag (12. Mai) die Abschlussrede halten. Stattdessen berichteten Beobachter in Onlinenetzwerken, dass mehrere Dutzend Besucher die von tausenden Studenten besuchte Feier verließen. Die Protestierenden trugen palästinensische Flaggen, berichtet die Deutsche-Presse-Agentur.

Partei für Israel: Steinfeld steht zu seinem jüdischen Hintergrund

Seinfeld, der seit seiner erstmals in den 1990er Jahren ausgestrahlten gleichnamigen Sitcom international bekannt ist, galt lange als unpolitisch. Seit Beginn des vom Angriff der Hamas auf Israel ausgelösten Gaza-Krieg hat er allerdings mehrfach öffentlich Partei für Israel ergriffen.

Comedy-Star Jerry Seinfeld schwingt eine Rede.
Comedy-Star Jerry Seinfeld setzt sich öffentlich für Israel ein. © ap

Unter anderem reiste er nach Tel Aviv und traf sich dort mit Angehörigen der am 7. Oktober von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas entführten Geiseln. Dem Magazin GQ antwortete er auf der Frage nach dem Grund für seine Reise: „Naja, ich bin Jude.“ Seinfeld und seine Frau Jessica engagieren sich zudem in Online-Netzwerken gegen Antisemitismus.

Proteste an Universitäten: Sie sollen finanzielle und wirtschaftliche Verbindungen nach Israel kappen

Auf der Feier an der Duke University wurde dem 70-jährigen Seinfeld unter dem Jubel vieler Teilnehmer ein Ehrendoktortitel verliehen. In seiner Rede sprach er nicht über den Krieg im Gazastreifen.

News: UCLA Pro-Palestine protest May 1, 2024; Los Angeles, California, USA; A flag is waved during a sit-in outside of a
In den USA breiten sich die Gaza-Proteste an den Universitäten des Landes aus. Vor der University of California protestieren Studierende. © IMAGO/Robert Hanashiro

In den USA halten seit Wochen Proteste an Hochschulen gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen an. Die Demonstranten fordern von den Universitäten, ihre finanziellen und wirtschaftlichen Verbindungen nach Israel zu kappen. Israel-Unterstützer haben antisemitische Vorfälle während der Uni-Proteste angeprangert.

Die israelische Offensive im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Durch die anschließenden israelischen Angriffe in dem Palästinensergebiet wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bislang mehr als 35.000 Menschen getötet (bg/dpa).

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