Kammerorchester lädt zu Konzerten | Taunus-Nachrichten


Kammerorchester lädt zu Konzerten

Als Solist ist Elias Neuwirth (Fagottist) zu hören. Foto: E. Neuwirth

Bad Homburg (hw). Das Bad Homburger Kammerorchester freut sich, unter Leitung seines Dirigenten Horst Schönwälder am Samstag und Sonntag, 25. und 26. Mai, jeweils um 17 Uhr in der katholischen Kirche St. Marien Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Philipp Emanuel Bach, Maximilian Reger und Edward Grieg aufführen zu können.

Zunächst ist das Divertimento in D-Dur für Streicher von Mozart zu hören. Divertimento bedeutet „Unterhaltung“ und ist eines der drei berühmten „Salzburger Divertimenti“, die der 16-jährige Mozart 1772 für den neuen Salzburger Erzbischof Colloredo geschrieben hat. Dieser war selbst ein guter Geiger und liebte es, sich unter seine Hofmusiker zu mischen. Genau zu diesem Zweck, als fürstliche Unterhaltung, hat Mozart sein herrliches D-Dur-Divertimento KV 136 komponiert; zwar virtuos für die Geigen, aber doch so, dass der Erzbischof nicht aus der Bahn geworfen wurde. Das Divertimento ist in reinen italienischen Stil geschrieben mit einem rauschenden Allegro als ersten Satz, einem schwelgenden Mittelsatz und einem knappen, tänzerischen Finale.

Im Anschluss erklingt das Konzert a-moll für Fagott und Streicher von Carl Philipp Emanuel Bach. Carl Philipp Emanuel, der 30 Jahre lang als Cembalist am Hofe Friedrichs des Großen wirkte und auf dem Höhepunkt seiner Karriere 20 Jahre als Musikdirektor in Hamburg war, gilt als der berühmteste der Bach-Söhne. Als Komponist des Übergangs vom Barockzeitalter zur Frühklassik und Aufklärung genoss er große Bewunderung und Anerkennung. Zu Lebzeiten bedeutender als sein Vater und von Haydn, Mozart und Beethoven hochgeschätzt gilt er durch seine sowohl empfindsame als auch stürmisch-drängende und vor allem fantasiereiche und hochexpressiv-revolutionäre Musik als Wegbereiter der Wiener Klassik. Dieses ursprünglich als Cellokonzert komponierte Stück a-moll wird von dem 2005 geborenen Fagottisten Elias Neuwirth, der bereits zahlreiche Preise bei Musikwettbewerben gewonnen hat, solistisch gespielt.

Weiter geht es mit Max Reger und dessen Lyrischem Andante, ein Intermezzo für Streichorchester. Reger schrieb dieses Stück 1898 als Hochzeitsgeschenk für seinen Freund Dr. Willy Gemünd und bezeichnete es selbst als „Liebestraum“. Es handelt sich um ein Gelegenheitswerk von ungemeinem klanglichen Liebreiz.

Zum Abschluss wird die fünfsätzige Suite in G-Dur von Edvard Grieg „Aus Holbergs Zeit“, Suite im alten Stil, zu hören sein. Grieg komponierte die Suite anlässlich des Jubiläums zum 200. Geburtstag des dänisch-norwegischen Dichters Ludvig Holberg im Jahr 1884 und benutzte vier der beliebtesten Barocktänze, Sarabande, Gavotte, Musette und Rigaudon, denen er ein Präludium voranstellte und eine Air beigab. Das Präludium verbreitet festliche Stimmung. Darauf folgt als erster Tanzsatz die langsame Sarabande, die träumerisch daherkommt. Die Gavotte dagegen versprüht gute Laune, und auch die folgende Musette, ein Tanz, der dem Dudelsack seinen Namen verdankt, ist an rustikaler Eingängigkeit nicht zu übertreffen. Als lyrischen Kontrapunkt ließ Grieg eine Air folgen, einen melancholischen Gesang, den er als „Gebet“ bezeichnete. Den Schlusspunkt setzt ein Rigaudon, ein schneller Tanz mit einer interessanten Pizzicato- Begleitung und einen samtenen Mittelteil.

Eintrittskarten zum Preis von zehn Euro, ermäßigt sechs Euro, sind an der Abendkasse und bei Tourist Info + Service im Kurhaus, Telefon 06172-1783710, erhältlich. Veranstalter ist der Verein der Musikfreunde Bad Homburg, Bad Homburger Kammerorchester.



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