In Deutschland finden Kunden immer weniger Bank-Filialen. Experten haben eine einfache Erklärung: Der Trend zum Online-Banking setze sich fort.
Die Anzahl der Bankfilialen in Deutschland nimmt weiter ab, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. Danach gab es Ende Dezember 2021 nicht einmal mehr 20.000 Filialen. Es waren genau 19.501, ein Rückgang von 945 Filialen oder 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Ursachen für diese Entwicklung sind laut Daten der Bundesbank vielschichtig. Demnach ist „die zunehmende Verbreitung des Online-Bankings sowie der weiterhin bestehende Kostendruck“ maßgeblich für das Ausdünnen des Filialnetzes. Banken versuchten, ihre Präsenz durch alternative Angebote wie Videoberatung oder längere Öffnungszeiten in Beratungscentern aufrechtzuerhalten.
49 Prozent aller Bankkunden brauchen keine Filiale
Viele Kunden benötigten auch gar keine Filialen mehr, hieß es weiter. Eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom zeigte, dass mit 49 Prozent fast die Hälfte der Befragten angab, nichts zu vermissen, wenn es keine Bankfilialen mehr gäbe.
Trotzdem hat sich laut dem Bericht das Tempo der Filialschließungen etwas verlangsamt. Im Jahr 2021 wurden 2388 Filialen geschlossen, 2022 waren es 1266. Der Trend wurde durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende verstärkte Nutzung des Online-Bankings begünstigt.
Auch an Bargeld kommen Bürger immer einfacher, seitdem viele Lebensmittelketten Abhebungen ermöglichen.
Sparkassen haben am meisten Filialen
Die meisten Filialen werden laut dem Bericht von Sparkassen und Landesbanken betrieben. Ende 2021 waren es 7104 Standorte, gefolgt von Genossenschaftsbanken mit 6588 Filialen.
Ende 2022 hatten laut Deutscher Bundesbank die privaten Großbanken wie Deutsche Bank und Commerzbank hierzulande 3719 Niederlassungen. Im Jahr davor war die Hamburger Sparkasse mit rund 100 Geschäftsstellen Deutschlands Geldhaus mit den meisten Filialen.