Stadt Rudolstadt - Schillers heimliche Geliebte Aktuelle Meldung - Stadt Rudolstadt - Schillers heimliche Geliebte

Die Lengefeld Schwestern Caroline von Beulwitz (Annabel Beyer) und Charlotte von Lengefeld (Claudia Raabe) und Schiller (Johannes Geißer) beim Anschnitt der Geburtstagstorte für das Schillerhaus. Foto: C.Hofmann

Bürgermeister Jörg Reichl bei der Eröffnung der Ausstellung "Schillernde Kaligraphien" im Alten Rathaus Foto: Johanna Dreysse

Thomas Quasthoff liest Schillertexte Foto: C. Hofmann

Thomas Quasthoff liest Schillertexte Foto: C. Hofmann

Geburtstagstafel im Garten Foto: Johanna Dreysse

Eine Festwoche für Schiller

Schillerhaus feiert 15 Jahre

Die vergangene Woche war für das Schillerhaus Rudolstadt eine ganz besondere, denn es war die Festwoche zum 15. Geburtstag des Museums. Vor 15 Jahren, am 09. Mai 2009, wurde das Schillerhaus feierlich eröffnet. Seitdem ist viel passiert, das Museum inspirierte Dominik Graf zu dem Film "Die Geliebten Schwestern", der 2014 Premiere in Rudolstadt feierte, es gab neue Objekte für die Sammlung und neue Veranstaltungs- und Kulturformate. Kurzum es gab und gibt viele Gründe das Schillerhaus zu besuchen.

Auch in der letzten Woche konnte Museumsleiter Christian Hofmann zahlreiche Gäste zur den Veranstaltungen der Festwoche begrüßen. Neben Vorträgen zu Schiller gab es eine kulinarische Zeitreise und Führungen durchs Haus mit und ohne Kerzenschein. Eröffnet wurde die Festwoche mit einer Ausstellung in Kooperation mit der Historischen Bibliothek im Alten Rathaus Rudolstadt, bei der "Schillernde Kalligraphien" gezeigt werden. Schriftkünstlerinnen und -künstler aus ganz Deutschland haben sich mit Schillerzitaten auseinandergesetzt und diese kalligraphisch neu inszeniert. Bürgermeister Jörg Reichl, der die Ausstellung eröffnete, zeigte sich begeistert von der dargebotenen Vielfalt. Die Ausstellung ist noch bis zum 09. Juli 2024 im Alten Rathaus zu sehen.

Besonders die Zusammenarbeit mit anderen Kultureinrichtungen der Stadt während der Festwoche, wie dem Theater, der Stadtbibliothek, den saalgärten und dem Thüringer Landesmuseum sei sehr gut gewesen, reflektiert Christian Hofmann. Alle Einrichtungen hätten sich mit Freude und eigenen Ideen an unserer Festwoche beteiligt und auf diese Weise gezeigt, dass Schiller verbindet.

Am Donnerstag, dem eigentlichen Geburtstag des Schillerhauses, wurde die Geburtstagstorte angeschnitten. Dies übernahmen, bei strahlend blauem Himmel im Schillergarten, die Lengefeld-Schwestern und Schiller selbst, dargestellt von Akteuren des Rudolstädter Theaters. An der Geburtstagstafel gaben sie Einblicke in ihren sehnsuchtsvollen Briefwechsel. Ein weiterer Höhepunkt war die Lesung des Jahrhundertkünstlers und Kammersängers Thomas Quasthoff, der am Freitag im ausverkauften Schillerhaus den Texten des Dichters seine Stimme lieh. Konzentriert lauschte das Publikum den Balladen und Briefen. So eindrucksvoll gestaltet habe sie die "Die Bürgschaft" noch nie gehört, sagte Kerstin Herrn, die aus Weimar zur Lesung kam. Quasthoff selbst war sehr angetan von der stimmungsvollen Atmosphäre des Museums und auch von Rudolstadt selbst. Schon am Mittwoch besuchte Quasthoff das Schillerhaus und die saalgärten. Der filmbegeisterte Sänger sah dort den Film "Schiller - Triumph eines Genies". Er versprach, recht bald wiederzukommen.

"Mit der Festwoche zeigte das Schillerhaus, welche feste Größe es in der kulturellen Landschaft der Region ist. Wie wichtig es den Rudolstädtern ist, zeigt auch die Wiedereröffnung des Bistros, welches von knapp 25 ehrenamtlichen Helfern bewirtschaftet wird", resümiert der Museumsleiter, "aber vor allem sieht man es an den zufriedenen Gästen. So können wir optimistisch in die Zukunft blicken".