Tronsmart Mirtune C2 im Test: Besser, aber immer noch nicht gut
So. 19. Mai 2024 um 7:08

Tronsmart Mirtune C2 im Test: Besser, aber immer noch nicht gut

von Marcel Laser 0 Kommentare
Lesedauer: 3 Minuten

Wenn man schon nach zig Tests von Tronsmart-Lautsprechern mit einem sehr ermüdenden Gefühl an die Sache rangeht, kann schon etwas nicht stimmen. So fühlte ich mich jedenfalls beim Erhalt des Testmusters zum Tronsmart Mirtune C2. Doch wenn am Ende das Fazit kommt: “Ok, so übertrieben schlecht wie der Rest ist der nun nicht!”, dann soll das durchaus was heissen. Ich hab den Bluetooth-Speaker nun einige Zeit lang ausprobiert. Kritik gibt es beim Klang aber noch reichlich.

Design langsam nichts mehr Neues: Röhre, halbes Kilo schwer, LED-Ringe

Irgendwie bekommt man bei Tronsmart mittlerweile das Gefühl, dass sie in ihrer Entwicklungsabteilung für Outdoor-Speaker nur noch Rundschablonen liegen haben (Spoiler: haben sie nicht). Tragisch ist das aber nicht. Denn auch der Mirtune C2 ist jetzt kein hässliches Stück Technik. Er ist wie die anderen Modelle der Outdoor-Fraktion röhrenartig gehalten, lässt sich gut umgreifen und bietet im Vergleich zu den anderen sogar zwei LED-Ringe am oberen und unteren Bereich der passiven Radiatoren. Oder eben rechts und links, je nachdem wie ihr das gute Stück platziert.

 

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Die Verarbeitung ist wie immer auf sehr hohem Niveau. Der künstliche Stoffbezug fühlt sich robust an, Spaltmasse suchten wir vergebens und das ist auch gut so, denn schliesslich ist der Bluetooth-Lautsprecher nach Schutzart IPX7 zertifiziert.und damit vor Spritzwasser geschützt. Eine durchaus wichtige Eigenschaft für einen Outdoor-Lautsprecher. Unter einer Gummilappe findet ihr auch wie immer die entsprechenden Anschlüsse: Aux-In als 3.5mm Stereo-Kline, USB-C zum Aufladen und einen microSD-Card-Reader für eure Musik auf Speicherkarte.

 

Gut gefallen hat mir auch der Druckpunkt der Knöpfe. Diese sind nämlich nicht nur gut erfühlbar, sondern werden selbst beim Umgreifen des Lautsprecher nicht ausversehen betätigt, da der knackige Widerstand für ausreichend Gegendruck sorgt und so ein Betätigen verhindert. Wie bei fast allen Tronsmart-Speakern darf auch hier die bekannte Kordel nicht fehlen, mit der ihr den Lautsprechern an allerlei Dingen befestigen könnt. Bedenkt aber bitte, dass dieser etwas über eine halbe Milchtüte wiegt, also knapp über 0.52 Kilo bzw. 523 Gramm, sagt zumindest meine Küchenwaage.


Bilder: PocketPC.ch / Laser

Solide Technik, aktuelles Bluetooth und der Klang im Test

Tronsmart packt den Mirtune C2 mit allerlei Zeug voll, aber überlädt diesen nicht unbedingt mit Features. Letzteres ist aber auch ganz angenehm. So kommt beispielsweise Bluetooth 5.3 zum Einsatz, zwei Treiber mit einer Ausgangsleistung von 24 Watt, die bereits erwähnten LED-Ringe sowie eine Dual-Pairing-Funktion. Karten konnte ich mit bis zu einer Grösse von 256 GB im Gerät verwenden, grössere standen mir im Test derzeit nicht zur Verfügung. Aber selbst das dürfte für eine ordentliche Musik-Bibliothek reichen.

 

Ziemlich überrascht wurde ich aber nach all meinen sehr negativen Erfahrungen der vielen letzten Tronsmart-Speaker beim Sound. Der ist zwar immer noch nicht gut, aber er ist auch nicht so richtig schlecht, wie bei den anderen Modellen. Das liegt vor allem daran, dass die Höhen und Mitten eine recht klare Linie aufweisen und auch in mittleren Lautstärken keinen Dynamikverlust erleiden. Mag vielleicht auch daran liegen, dass dieses Mal darauf verzichtet wurde, die Tiefen überdimensioniert zu platzieren.

 

Aber die wirklich stark zurück gefahrenen Tiefen merkt man dem Gesamtbild des Klangs dann doch ziemlich an. Auch an Bass fehlt es dem Modell ordentlich. Beides ist zwar irgendwie vorhanden, aber rückt soweit in den Hintergrund, dass die Höhen und Mitten überwiegen. Diese bleiben aber recht klar und sind nicht derart schwachbrüstig wie beispielsweise der Tronsmart T7 im Test schon zeigte.

 

Insgesamt ist der Klang aber halt auch nicht gut. Die wirklich nahezu verschwindend geringen Tiefen und der lieblos eingeworfene Verlegenheits-Bass machen aus dem Tronsmart Mirtune C2 jetzt definitiv kein Hörerlebnis. Ihr könnt mit etwas Equalizer-Tuning noch ein wenig mehr Balance erreichen, richtig aufpeppen werdet ihr das Teil aber nicht mehr. Auch ist der Lautsprecher mit allem überfordert, was deutlich über mittlere Lautstärke geht, dann reissen die eigentlich sehr klaren Höhen am oberen Ende sehr kratzig ab. Für ein bisschen Hintergrundbeschallung im Garten oder im Wohnzimmer geht es aber bei geringer Lautstärke in Ordnung. Vor allem dann, wenn die meisten eh nicht all zu genau auf den Klang achten.

Tronsmart Mirtune C2 im Test
Mit rund nem halben Kilo Gewicht nicht gerade sehr leicht, aber doch einigermassen kompakt. Das hilft auch bei einem sicheren Stand. Bild: Tronsmart

Akkulaufzeit gut, Ladezeit hoch, LED einmal mehr nur Spielerei

Anders als bei den anderen Tronsmart-Geräten ist hier die Akkulaufzeit, selbst mit LED-Beleuchtung, in Ordnung. Rund 20 Stunden konnten wir aus dem Speaker bei mittlerer Lautstärke und blinkenden LEDs quetschen. Letztere sind übrigens wieder nur Spielerei aber immerhin ganz nett anzuschauen. Sie pulsieren in etwa zum Takt der Musik, auch wenn das natürlich nicht immer gelingt.

 

Aufgeladen wird der Lautsprecher per USB-C und verdrückt an der Steckdose dann bis zu 18 Watt. Damit dauert es natürlich etwas, bis dieser wieder vollständig von Null auf 100 aufgeladen ist, aber schon nach einer halben Stunde könnt ihr wieder rund acht Stunden Musik hören.

Tronsmart Mirtune C2 im Test
Lässt sich gut bedienen. Der merwkrüdige “Stundenglas”-Knopf löst das Stereo-Pairing für einen weiteren Mirtune C2 aus. Bild: PocketPC.ch / Laser

Fazit: Im Vergleich zu den letzten Produkten durchaus solide

Der Tronsmart Mirtune C2 ist jetzt kein absolutes Highlight. Sonst beschwere ich mich ständig über viel zu viel Bass, nun muss man diesen mit der Lupe suchen – oder dem Hörgerät. Bis zu einer mittleren Lautstärke ist der Klang aber an sich in Ordnung, auch wenn er etwas schwach auf der Brust wirkt. Mitten und Höhen sind klar, die Dynamik ist etwas schief, aber zerstört jetzt nicht das Klangbild. Alles in Allem ist der Sound halt ok. Eine klare Empfehlung ist aber zumindest die Tiefen etwas über einen Equalizer anzupassen, damit etwas mehr Druck ankommt.

 

 

Der Preis ist aber auch hier wieder das entscheidende Kriterium. Der Hersteller gibt eine UVP von 39,99 US-Dollar an. Das ist für das Gebotene durchaus viel, denn wirklich gut ist der Mirtune C2 auch weiterhin nicht, auch wenn er besser abschneidet als seine anderen Tronsmart-Schwestern und -Brüder. Eine Alternative wären hier beispielsweise der Tribit XSound Go, der wesentlich ausgewogener klingt, auch wenn hier der Bass wieder etwas Überhand nimmt.

 

Für eine Empfehlung reicht es daher auch an dieser Stelle nicht, obwohl wir hier deutliche Verbesserungen zu anderen Modellen erkennen.

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