Kölner Zoll stellt Drogen für sechs Mio. Euro sicher | Express

Tatort AutobahnKölner Zoll stellt Drogen für sechs Mio. Euro sicher – so viel Koks und Gras ist das

Mitarbeiter des Zolls steht an einem Rastplatz auf der Autobahn und schaut auf die geparkten Lkw in seiner Nähe.

Die Bilanz des Zolls auf Kölner Straßen und Schienen in den vergangenen Monaten wirkt fast unglaublich. Das Foto wurde 2021 bei einer Kontrolle am Rastplatz Königsforst aufgenommen.

Der Kölner Zoll erneut mit Großfunden: Diesmal sind die Einsatzkräfte auf der Autobahn und im Zugverkehr fündig geworden.

von Thomas Werner (tw)

Es wirkt fast entschuldigend, wenn Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts in Köln, über die aktuellen Vorgänge hinter den Kulissen spricht. Denn: Wie so oft beim Zoll werden große Funde nicht sofort bekannt, sondern werden zunächst im Hintergrund bearbeitet. So auch jetzt.

Am Donnerstag (16. Mai 2024) jedoch konnte Ahland Großes vermelden. „Aus ermittlungstaktischen Gründen können wir erst heute über unsere Aufgriffsserie von neun Schmugglerfahrzeugen in den letzten Monaten und sichergestellten Drogen im Wert von mehr als sechs Millionen Euro berichten“ – eine fast unglaubliche Bilanz.

Drogenschmuggel auf der Straße und auf der Schiene in Köln aufgedeckt

Unter anderem wurden rund 70 Kilogramm Kokain, fast 31 Kilogramm Marihuana, mehr als sieben Kilogramm Crystal-Meth, knapp fünf Kilogramm Amphetamin sowie fast vier Kilogramm Heroin aus dem Verkehr gezogen.

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Dafür verantwortlich: die Beschäftigten der Kölner Kontrolleinheit „Verkehrswege“, die für die Bekämpfung des Drogenschmuggels auf der Straße und der Schiene spezialisiert ist.

Insgesamt neun Männer aus Slowenien, Belgien, Polen, Slowakei, Niederlande und Serbien im Alter zwischen 25 und 68 Jahren wurden auf dem Weg aus den Niederlanden oder Belgien auf verschiedenen Autobahnen im Großraum Köln und Bonn von Zollstreifen kontrolliert.

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Weil sie sich offensichtlich in Lügen verstrickten, wurden ihre Fahrzeuge genauer unter die Lupe genommen – mit Erfolg.

„Speziell eingebaute Drogenverstecke in Autos sind für uns nichts Neues. Bei diesen Schmugglerfahrzeugen fanden wir die Drogen hinter dem Armaturenbrett oder Handschuhfach, im Motorraum und in doppelten Böden im Kofferraum oder der Reserveradmulde“, so Ahland.

Der 68-Jährige aus den Niederlanden, gleichzeitig der älteste entlarvte Schmuggler, transportierte mit 33 Kilogramm Kokain auch die größte Einzelmenge.

Großfunde dieser Art sind für den Kölner Zoll längst kein Einzelfall mehr. Erst vor wenigen Wochen waren 218 Kilogramm Marihuana am Flughafen Köln/Bonn gefunden worden.

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Auch die Schmuggelreise einer 24-jährigen Niederländerin im ICE aus Amsterdam Richtung Frankfurt a.M. endete mit einer Zollkontrolle.

„Diese junge Frau war mit mehr als zwei Kilogramm Kokain in ihrer Laptoptasche unterwegs“, erklärt der Zollsprecher. „In absolute Lebensgefahr begeben sich manche Schmuggler, wenn sie die Drogen in ihrem Körper verstecken. Einen für uns traurigen Rekord stellte vor knapp zwei Jahren ein 39-jähriger Busreisender mit mehr als einem Kilogramm Kokain im Bauch auf.“

Die weiteren Ermittlungen bei den aktuellen Funden führt das Zollfahndungsamt Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaften Köln und Bonn.