Geschrieben von Luis Pintak
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In Göttingen haben Forscher ein bisher unbestimmtes Papstdokument aus Papyrus gefunden. Das teilte die Niedersächsische Akademie Göttingen mit. Die Forscher aus der Plus-Stiftung für Papsturkundenforschung der Akademie haben das Fragment aus dem Jahr 891 in einer Sammlung der Universität Göttingen entdeckt. Es ist Teil der einzig erhaltenen Papsturkunde aus Papyrus nördlich der Alpen, deren Hauptteil sich im Staatsarchiv Münster befindet. In dem vorliegenden Göttinger Fragment bestätigte Papst Stephan V. die Gründung und wirtschaftliche Eigenständigkeit des Klosters Neuenheerse bei Paderborn. Die Forscher haben herausgefunden, dass das Fragment in der Zeit des Königreichs Westphalen im 19. Jahrhundert mit weiteren Dokumenten nach Göttingen gelangt sei. Nach dem Untergang des Königreichs seien die Urkunden unter anderem durch Preußen zurückgefordert worden, jedoch unvollständig zurückgegeben. Die Papsturkunde gehört zu den wenigen päpstlichen Originalpapyri in Europa, von denen nur rund dreißig vorhanden sind. Das Fragment ist im Herbst in einer Paderborner Ausstellung zu sehen.