Portal zwischen Dublin und New York: Menschen verhalten sich unangemessen – Attraktion jetzt geschlossen
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Portal zwischen Dublin und New York: Menschen verhalten sich unangemessen – Attraktion jetzt geschlossen

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Menschen in New York und Dublin können über ein Portal interagieren, das in den Metropolen installiert wurde. Doch das sorgt auch für Ärger.

Update vom 15. Mai, 15.30 Uhr: Das Portal, das die beiden Städte New York und Dublin miteinander über einen Live-Stream verbinden sollte, wurde geschlossen – innerhalb nur weniger Tage. Grund sei unangemessenes und obszönes Verhalten der Menschen vor Ort, wie das US-Magazin Time berichtet. Im Internet kursierten Videos, auf denen sich Nutzerinnen und Nutzer vor dem Portal entblößten oder auch Bilder des Anschlags vom 11. September 2001 verbreiteten.

Die Idee hinter dem Kunstprojekt sei es, die Menschen in New York und Dublin näherzubringen. „Portale sind eine Einladung, Menschen über Grenzen und Unterschiede hinweg zu treffen und unsere Welt so zu erleben, wie sie wirklich ist – vereint und eins“, sagte Benediktas Gylys, der litauische Künstler und Gründer von The Portal, gegenüber Time.

Doch das Portal soll nicht geschlossen bleiben: „Wir können zwar nicht alle diese Handlungen kontrollieren, aber wir sind dabei, einige technische Lösungen zu implementieren, die in den nächsten 24 Stunden in Betrieb gehen werden“, kündigte der Dubliner Stadtrat demnach an.

3,5 Tonnen schweres Portal verbindet Menschen in New York und Dublin

Erstmeldung vom 14. Mai: Dublin – Mehr als sieben Flugstunden sind Dublin (Irland) und New York City (USA) voneinander entfernt. Getrennt werden die Metropolen vom Atlantischen Ozean. Doch plötzlich taucht ein Portal auf und die beiden Städte scheinen sich ganz nah zu sein.

In beiden Städten wurde im Rahmen der Kunstausstellung „Portal“ ein Video-Portal mit einem großen, runden Bildschirm installiert. Darüber können sich Passanten rund um die Uhr in Echtzeit in der jeweils anderen Stadt beobachten. Wie die Initiatoren der Skulpturen auf ihrer Webseite mitteilen, wurde das 3,5 Tonnen schwere Portal Anfang Mai auf der Flatiron Plaza im Herzen Manhattans platziert.

Ein riesiger Bildschirm verbindet die Menschen in New York und Dublin miteinander.
Ein riesiger Bildschirm verbindet die Menschen in New York und Dublin miteinander. © Richard B. Levine/imago

Es ist mit dem Portal in Dublin in der O‘Connell Street verbunden. „Da sich alle Portale im öffentlichen Raum befinden, bieten sie rund um die Uhr einen ungefilterten Livestream in Echtzeit und laden Menschen verschiedener Kulturen ein, sich über Grenzen und Unterschiede hinweg zu begegnen“, schreiben die Initiatoren.

„Es ist erstaunlich“: Menschen können sich in New York und Dublin durch Portal beobachten

Daithí De Róiste, Oberbürgermeister der irischen Hauptstadt, forderte die Bürger dazu auf, „mit der Skulptur in Kontakt zu treten und den Städten in aller Welt ein irisches Willkommen und Freundlichkeit zu vermitteln“. Dabei haben die Portale bereits für zahlreiche Reaktionen gesorgt. „Es ist erstaunlich“, schilderte ein Passant der BBC. „Es ist großartig, so etwas in der Stadt zu sehen und den Leuten bei ihrer Arbeit in New York zuzusehen, während wir hier im Zentrum von Dublin stehen.“

Das Gerät selbst nimmt zwar keine Videos auf, dafür aber unzählige Schaulustige mit ihren Smartphones. Von Tänzen, hochgehaltenen Plakaten bis hin zu einfachen Begrüßungen: Die Menschen interagierten auf verschiedene Weise miteinander. „Das ist eine der lustigsten Sachen, die ich je gesehen habe“, heißt es beispielsweise bei Instagram. „Dieses Live-Kamera-Portal zwischen New York und Irland ist eine wirklich coole Idee“, meint ein anderer bei X (ehemals Twitter).

Wie die New York Post berichtete, hätten einige Begegnungen allerdings für Unmut gesorgt. So sollen Menschen auf der irischen Seite ihren nackten Hintern oder ein Bild der zerstörten Zwillingstürme am 11. September in die Kamera gehalten haben. Ein Mann soll sogar ein Hakenkreuz gezeigt haben. „Das war ätzend. Vor allem, weil das genau dann geschah, als meine Schwester auf dem Bildschirm erschien und ich versuchte, ein Foto von ihr zu machen“, erklärte ein Passant gegenüber der Zeitung. „Dieser Typ ruiniert gerade allen den Moment, das ist ja furchtbar.“

Bislang wurden weltweit vier Portale installiert. Neben New York und Dublin gibt es noch zwei weitere Video-Portale in Vilnius (Litauen) und Lublin (Polen). Für Aufsehen sorgten zuletzt auch goldene Fahrräder, die in Frankfurt verteilt wurden. (kas)

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