Dead Boy Detectives - Wer sie sind & Alles zur Netflix Serie - Renes Nerd Cave
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Dead Boy Detectives – Wer sie sind & Alles zur Netflix Serie

Dead Boy Detectives ist eine Serien-Adaption der gleichnamigen Charaktere, von The Sandman Autor Neil Gaiman und Matt Wagner. Charles Rowland (Jayden Revri) und Edwin Paine (George Rexstrew) sind tote Jugendliche, welche ihr Dasein in der Zwischenwelt fristen und mysteriöse wie übernatürliche Fälle lösen. Die acht Folgen umfassende, erste Staffel ist seit dem 25.04. auf Netflix zu sehen. Im nachfolgenden Artikel lest ihr nicht nur mein Fazit zur Serie. Ihr erfahrt auch, wer die zwei Ermittler sind und wo deren Ursprung eigentlich liegt.

Ihren ersten Auftritt feierten die beiden Ermittler, im Jahr 1991. Genauer gesagt, in The Sandman #25. Ermordet, fristeten sie teils Jahre in der Hölle (Edwin) und beschlossen, nachdem sich der ermordete Charles ihm anschloss, auf der Erde zu verweilen und Fälle zu lösen. Um Death von den Ewigen, machen Sie daher einen großen Bogen. Sie fürchten, dass Sie sie andernfalls ins Jenseits begleitet. Getroffen haben sich die Beiden jedoch nur durch einen Zufall. Während Edwin bereits 1916 ermordet wurde, trafen sie sich erst Jahrzehnte später. Edwin konnte der Hölle entfliehen, nachdem diese durch Ereignisse in The Sandman geleert wurde. Im DC Vertigo (heute DC Black Label) Crossover (mit. u.a. Swamp Thing, Animnal Man und Doom Patrol) Childrens Crusade wurde schließlich offenbart, das beide unzählige Stunden damit verbracht haben, die Schulbibliothek zu studieren. Genauer gesagt, haben sie sich selbst zu Detektiven ausgebildet.

Zunächst als Nebenfiguren in The Sandman angedacht, erschien Anfang der 2000er eine vierteilige Miniserie, geschrieben von Krimi-Experte Ed Brubaker, zusammen mit Bryan Talbot (Dazu gleich mehr!). Auch danach wurden einige Geschichten umgesetzt, bishin zur „The Sandman Universe“ Initiative, in welcher dem Universum von Gaiman „neues Leben eingehaucht“ wurde. Pornsak Pichetshote (Infidel) ließ die Dead Boy Detectives dabei in sechs Kapiteln, rund um hinduistische Geister ermitteln. Nach Auftritten in der Doom Patrol Serie von DC Entertainment, ist die nun erschienene Netflix Serie, die erste, eigene Adaption der Figuren.

Zwei aktuelle Dead Boy Detectives Comics (Bild: Renes Nerd Cave/Panini Verlag Deutschland)
(Bild: Renes Nerd Cave/Panini Verlag Deutschland)

Dead Boy Detectives – Comics

Wer nun, ob durch die Serie oder allgemein, Lust auf die skurrilen Ermittler bekommen hat, kommt um deren Comics natürlich nicht herum. Während man den ersten Auftritt innerhalb der Sandman Paperbacks und Hardcover findet, hat Panini Comics Deutschland erst kürzlich, den bereits angesprochenen Band von Brubaker/Talbot neu aufgelegt. Darin müssen die Dead Boy Detectives grausigen Verbrechen nachjagen, in deren Folge Kinderleichen in der Themse angespült werden. Nichts für schwache Nerven! Brubaker, bestens bekannt für seinen Daredevil Run oder Sex Criminals, kennt sich im Crime Segment hervorragend aus. Durch die Zusammenarbeit mit dem Horror Genie Talbot (u.a. Arbeiten für DC Comics/Vertigo und 2000 A.D.), entsteht eine herrlich schaurig und skurrile Atmosphäre.

Ebenfalls vor kurzem erschienen, ist die aktuellste Reihe des Duos. Die von Pornsak Pichetshote geschriebene (und von u.a. Jeff Stokely bebilderte) Geschichte, führt die Beiden in das sonnige L.A. Dort müssen sie allerdings nicht nur einer Gruppe (toter) Jugendlicher Helfen. Auch mit der fürchterlichen Hexe Thessaly bekommen sie es zu tun. Spannung vorprogrammiert! Es geht jedoch auch ganz anders. Denn in dem von Audible produzierten The Sandman Hörspiel, tauchen die Figuren ebenfalls auf, in Ausgabe 2. Wer also Spannung auf den Ohren bevorzugt, der wird dort fündig. Anbei mein Bericht, zum ersten Teil.

Die Netflix Serie

Edwin und Charles wollen einen neuen Fall lösen. Dafür reisen die Geister in eine typisch amerikanische Kleinstadt. Dort treffen sie auf Crystal Palace (Kassius Nelson). Anders, als die übrigen Erdenbewohner, kann sie die Beiden sehen – Denn Crystal ist ein Medium. Nach einigen Turbulenzen schließt sie sich den Jungs an. Das Trio ahnt jedoch noch nicht, welchen Gefahren es sich schon bald stellen muss. Eine Katzenplage ist die geringste Sorge. Neben allerhand ominösen Gestalten und übernatürlichen Persönlichkeiten, welche ihren Weg kreuzen, stehen bald schon Bürokraten der Hölle auf ihrer Matte. Damit nicht genug, wollen auch finstere Dämonen und Monster an ihren jugendlichen Geisterkragen. Crystal merkt schnell – Langweilig wird es mit den beiden Detektiven keineswegs!

Von der Produktion her, macht die Serie eine ähnlich gute Figur, wie die Adaption von The Sandman mit Tom Sturridge. Aufgrund ihrer Thematik, besitzt sie aber eine andere und flippigere Herangehensweise. Fans von Mystery-Serien könnten recht schnell Parallelen finden, zu Genrevertretern wie Supernatural. Das mag zum Einen an gleichen Darstellern (Ruth Connell – Night Nurse) liegen, zum Anderen aber auch an der Herangehensweise. Anfänglich kommt schnell ein „Monster of the Week“ Feeling auf. Gerade die früheren Staffeln von Supernatural, besaßen ein ähnliches Konzept. Die grundsätzliche Handlung läuft jedoch an einem roten Faden, meist weiter. Spätestens gegen Ende der Staffel, punktet diese mit starken Horror Szenerien und dramatischen Wendungen.

(L zu R) Jayden Revri als Charles Rowland und George Rexstrew als Edwin Payne (Bild: Cr. Ed Araquel/Netflix © 2023)
(L zu R) Jayden Revri als Charles Rowland und George Rexstrew als Edwin Payne (Bild: Cr. Ed Araquel/Netflix © 2023)

Der Vorlage gerecht?

Wer ein wenig mit den Comics der Dead Boy Detectives Vertraut ist, findet relativ schnell, einige Anspielungen auf jene. Davon ab, braucht sich das Charakterdesign und die damit verbundene Inszenierung, nicht hinter der Vorlage verstecken. Allgemein bot die Optik der Figuren, über die Jahrzehnte häufig verschiedene Herangehensweisen. Der punkige Look von Charles und der eher gediegenere Look von Edwin, passen dynamisch zusammen. Ein Aspekt hinsichtlich der Entwicklung eines Charakters, wurde zwar einem Comic entnommen, die Serie verrennt sich jedoch zu häufig in dieser Thematik. Weniger wäre durchaus mehr gewesen. Auch, wenn die Einbindung dieses (um Spoiler zu vermeiden, nicht genannten) Aspekts wichtig ist. Auch dank einiger Kameos und Auftritte bekannter Figuren aus dem Sandman Universum, wird ein ansehnliches World Building betrieben. Ob die Jungs auch in der kommenden, zweiten Staffel von The Sandman auftreten werden? Die Möglichkeit wäre zumindest gegeben!

Das Fazit:

Dead Boy Detectives Staffel 1, mit Jayden Revri und George Rexstrew in den Hauptrollen, liefert eine sehenswerte Adaption ihrer Vorlagen. Das Sandman Universum fühlt sich greifbar an und verkürzt die Wartezeit auf die zweite Staffel der Hauptserie. Schön zu sehen ist, dass die Macher der Vorlage gerecht wurden und wichtige Kernelemente enthalten sind. Auch die Tatsache, das einige Inhalte der Comics von u.a. Ed Brubaker und Co., mit eingeflossen sind. Trotzdem bietet die erste Staffel zugängliche Unterhaltung, welche auch von Einsteigern problemlos geschaut werden kann. Zwar kommt diese anfänglich nur etwas behäbig in Gang, hinten hinaus punktet die Staffel jedoch mit atmosphärischer Mystery und Horror Unterhaltung, mit vielen Details und Spannung. Abgesehen von der Vorlage, fehlt es der Serie jedoch an Alleinstellungsmerkmalen. Erfahrene Mystery Fans, ohne Bezug zum Sandman Universum, könnten daher schnell gelangweilt sein.

Bewertung: 3.5 von 5.
  • Erstveröffentlichung: 25.04.2024
  • Regie: u.a. Lee Toland Krieger, Glen Winter, Pete Chatmon
  • Darsteller: George Rexstrew, Jayden Revri, Kassius Nelson, David Lacono u.a.
  • Freigabe: ab 16 Jahren
  • Folgen: 8
  • Staffel: 1
  • Laufzeit: je ca. 60 Min
  • Genre: Fantasy, Horror, Abenteuer, Comics
  • Eigenständig: Nein, Sandman Universum
  • Einsteigerfreundlich: Ja
  • Studio/Produktion: Berlanti Productions, DC, Warner Bros. Television
  • Publisher: Netflix

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