Getränkehändler und Firmengründer stirbt mit 72 Jahren
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Nachruf

Firmengründer und Geschäftsführer stirbt im Alter von 72 Jahren

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Edgar Rübelmann war Unternehmer durch und durch. Anfang der Woche ist er verstorben.
Veröffentlicht:10.05.2024, 16:52

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Echte Tuttlinger kannten ihn und wer ihn kannte, schätzte ihn. Anfang der Woche, am 5. Mai, ist Edgar Rübelmann, Geschäftsführer der Firma Zisch Frisch Getränke, im Alter von fast 73 Jahren verstorben.

Bis zum Schluss am Schreibtisch

Der Tuttlinger war ein geselliger Mensch. Genau das stellte er jeden Tag in seinem Getränkehandel an der Ludwigstalter Straße unter Beweis. „Dafür wurde er von den Mitarbeitern und Kunden sehr geschätzt“, erzählt sein Sohn Steffen Rübelmann.

Sein Lieblingsplatz war hinterm Schreibtisch.

Otto Häfele

Bis vor wenigen Wochen fand man den 72-Jährigen noch täglich hinter dem Schreibtisch des Unternehmens. Umso betroffener zeigten sich nun Kunden und Wegbegleiter über seinen Tod.

So verbrachte er seine Kindheit

Edgar Rübelmann ist 1951 in Tuttlingen geboren und aufgewachsen. Die Geschichte seiner Familie reicht in Tuttlingen allerdings bis ins 18. Jahrhundert zurück.

So gehörte ihnen beispielsweise die Brauerei „Pfauen“, in der der Tuttlinger mit seinem jüngeren Bruder seine Kindheit verbrachte. 1871 gegründet, braute man dort Jahrzehnte lang das eigene Bier.

Ein Wegbegleiter war Otto Häfele, der erst in der Pfauenbrauerei und dann auch bei „Zisch Frisch“ mit ihm gearbeitet hat. „Er war immer mehr ein Kumpel, als ein Chef. Aber zu allen, nicht nur zu mir“, sagt er. Das Wohl seiner Mitarbeiter sei ihm immer wichtig gewesen. „Sein Lieblingsplatz war hinterm Schreibtisch“, ergänzt er.

1985 war der Startschuss bei Zisch Frisch

Die Ausbildung absolvierte Edgar Rübelmann als Kaufmann in der Pfauenbrauerei. Die Umstände änderten sich, als sich die Gesellschafter der Vätergeneration zerstritten.

Der Vater verließ die Brauerei und damit auch die Söhne, Edgar und Hans Rübelmann. Das war der Startschuss für den Getränkehandel „Zisch Frisch“, den Edgar Rübelmann 1985 an der Rudolf-Diesel-Straße gründete.

Kurze Zeit später wurde seine Frau Gudrun Rübelmann mit den beiden Söhnen Steffen und Ralf schwanger. „Das war damals sicherlich nicht einfach“, weiß Steffen Rübelmann aus Erzählungen: „Trotz allem florierte der Markt.“

Vom kleinen Getränkehandel zum großen Unternehmen

Sogar so gut, dass die anfangs kleine Firma zu einem großen Unternehmen heranwuchs, auch Dank Bruder Hans und der Schwägerin Doris Rübelmann. Im Jahr 1996 zog „Zisch Frisch“ deshalb eine Straße weiter, an den heutigen Sitz an der Ludwigstaler Straße.

Das Meer zu sehen, wäre auch noch ein Wunsch von ihm gewesen.

Steffen Rübelmann

Edgar Rübelmann wurde von seinem Umfeld vor allem wegen seiner Gutherzigkeit, seinem Engagement, seinem Fachwissen und seinem Ideenreichtum geschätzt. Wenn es dann mal in den Urlaub ging, dann unbedingt ans Meer. „Das Wasser war sein Element. Das Meer zu sehen, wäre auch noch ein Wunsch von ihm gewesen“, sagt Steffen Rübelmann.

Diagnose im vergangenen Jahr

Ende Juli 2023 erhielt der Geschäftsführer die Diagnose Krebs. „Trotz allem hat er sich nicht unterkriegen lassen“, erinnert sich sein Sohn. Täglich sei er ins Geschäft gekommen, hielt den ein oder anderen Plausch mit Kunden und erledigte seine Aufgaben.

Denn: Die Arbeit bereitete ihm Freude, bis zum Schluss, es sei nie eine Last gewesen, wie er selbst sagte. „Mit der Zeit hat man aber gemerkt, dass vieles schwieriger und seine Kraft weniger wurde“, so Steffen Rübelmann. 39 Jahre lang führte der Firmengründer das Unternehmen und machte es zu dem erfolgreichen Betrieb, der er heute ist.

Firma bleibt in der Familie

„Zisch Frisch“ bleibt auch nach seinem Tod in Familienbesitz. Denn bereits im Jahr 2014 stieg Steffen Rübelmann als Mitgesellschafter in die Firma ein. Auch sein Sohn Ralf Rübelmann und seine Schwiegertochter Fabienne Rübelmann arbeiten in dem Unternehmen.

Trotz des Rückhaltes weiß Steffen Rübelmann eines sicher: „Mein Vater wird nicht nur schmerzlich in der Familie, sondern auch in der Firma als Ansprechpartner, Freund und Vorbild fehlen.“

Die Trauerfeier findet am 17. Mai um 13.30 Uhr auf dem Friedhof in Tuttlingen statt. Die Familie bittet darum, auf Beileidsbekundungen am Grab zu verzichten.