Dr. Nice: Federn lassen | Film-Rezensionen.de
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© ZDF/Gordon Muehle

Dr. Nice: Federn lassen

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„Dr. Nice: Federn lassen“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2024 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Über mangelnden Zulauf kann sich Dr. Moritz Neiss (Patrick Kalupa) nicht beklagen: Die Menschen stehen Schlange vor seiner Praxis. Als dabei ein älterer Mann kollabiert, leisten der Arzt und Charlie Winkler (Josefine Preuß) Erste Hilfe. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass es sich bei dem Mann ausgerechnet um Ole Pössmann (Michele Oliveri) handelt, Schwiegervater von Dr. Florian Schmidtke (Maximilian Grill). Fieberhaft suchen sie nach einer Lösung, wobei das schwierige Verhältnis von Neiss und Schmidtke eine direkte Zusammenarbeit verhindert – sehr zum Ärger von Schmidtkes Frau Jana (Teresa Rizos). Und als wäre das nicht schon Aufregung genug, kriselt es auch mal wieder zwischen dem früheren Starchirurgen und seiner Tochter Lea Koch (Maj Borchardt) …

Alles beim alten

Und weiter geht es mit Dr. Nice. Nach dem großen Zuspruch, welche die ersten beiden Filme letztes Jahr offensichtlich genossen, spendierte das ZDF der neuen Reihe gleich vier neue Filme, die im Rahmen der sonntäglichen Herzkino-Programmschiene ausgestrahlt werden. Los ging es vergangene Woche mit Süße Lügen, bei dem es unter anderem um die rätselhafte Krankheit einer Frau ging. Nun steht mit Federn lassen die zweite Folge der zweiten Staffel an und setzt die Erfolgsformel um den arroganten Ex-Chirurgen fort, den es in eine Kleinstadt verschlägt. Tatsächlich darf einem hier manches bekannt vorkommen. So bekannt, dass man aufpassen sollte, nicht zu schnell bereits ins Formelhafte abzugleiten und damit für eine Übersättigung zu sorgen.

So geht es mal wieder um eine rätselhafte Krankheit, unter der jemand hier leidet. Anderthalb Stunden wird nach einer Lösung gesucht, werden verschiedene Hypothesen überprüft, wobei es regelmäßig zu Kompetenzgerangel zwischen den beiden Ärzten kommt. Am Ende darf es dann immer Neiss sein, der die entscheidende Idee hat. Vergleichbar zur ARD-Kollegin Praxis mit Meerblick versucht man nicht einmal, etwas an diesem Szenario zu ändern. Auch die übrigen Konflikte drumherum, sei es mit Charlie oder Lea, kennt man aus den vorherigen Filmen. Eine wirkliche Entwicklung ist da bislang nicht festzumachen. Noch ist die Reihe neu genug, dass das vielleicht noch nicht das große Problem ist. Abwechslungsreich ist die deutsche Produktion aber nicht gerade.

Zwischen Drama und Komödie

Wobei sich eine Sache schon ändert: Man kann oder will sich bei Dr. Nice offensichtlich nicht festlegen, welche Tonalität das Ganze haben soll. Das zeigte sich schon im letzten Jahr, als auf den humorvollen Auftakt Hand aufs Herz das dramatische Alte Wunden folgte. Bei der zweiten Staffel ist das ähnlich. So wurde bei Süße Lügen wieder ein deutlich größerer Fokus auf das Komödiantische gelegt. Wer deswegen dachte, die Reihe hätte sich entschieden, wird bei Federn lassen wieder eines Besseren belehrt. Phasenweise wird es hier schon sehr dramatisch und rührselig, wenn Neiss in eine große Krise rutscht. Das sorgt dann für beträchtliche Stimmungsschwankungen, da man trotz allem nicht auf die witzigen Auseinandersetzungen verzichten will – und ein absurdes Finale.

Grundsätzlich ist eine Orientierung zwischen Komödie und Drama natürlich in Ordnung. Trotzdem wäre es schade, da die besseren Momente nun einmal die humoristischen sind, selbst wenn sie wenig mit dem üblichen Herzkino gemeinsam haben. Gerade die sarkastischen Sprüche, die man in Dr. Nice: Federn lassen dem Protagonisten in den Mund gelegt hat, machen immer mal wieder Spaß, zumal Patrick Kalupa die Rolle des charismatischen Arschlochs offensichtlich liegt und mit viel Freude an die Arbeit geht. Allgemein ist die Besetzung gut und trägt dazu bei, dass man sich die Filme gut anschauen kann. Für ein bisschen leichte Unterhaltung zum Wochenausklang reicht das hier.

Credits

OT: „Dr. Nice: Federn lassen“
Land: Deutschland
Jahr: 2024
Regie: Thorsten M. Schmidt
Drehbuch: Elke Rössler
Musik: Martina Eisenreich
Kamera: René Richter
Besetzung: Patrick Kalupa, Josefine Preuß, Maximilian Grill, Brigitte Zeh, Maj Borchardt, Ben Ole Knobbe, Bruno F. Apitz, Idil Üner, Teresa Rizos, Michele Oliveri, Claudia Rieschel

Bilder

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Dr. Nice: Federn lassen
fazit
Nachdem es letzte Woche betont humorvoll zuging, wird es bei „Dr. Nice: Federn lassen“ wieder dramatischer. Abgesehen von der wechselnden Tonalität neigen die Filme aber zu Wiederholungen, wenn es mal wieder um eine rätselhafte Krankheit geht, die nur unser charismatische Arschlocharzt aufklären kann. Originell ist das nicht, unterhaltsam teilweise schon.
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