BPhD: Frauenquote für die Standespolitik | APOTHEKE ADHOC
Pharmaziestudierende

BPhD: Frauenquote für die Standespolitik

, Uhr
Berlin -

Das verlängerte Himmelfahrt-Wochenende nutzte der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) für seine jährliche Tagung, diesmal in Hamburg. Mehr als 150 Student:innen aus den 22 deutschen Pharmaziestandorten waren dabei. Holger Gnekow, neuer Präsident der Apothekerkammer Hamburg, eröffnete die Veranstaltung. Eines der übergeordneten Themen: die mangelnde Geschlechtergerechtigkeit in der Standesvertretung.

Die Themen des Nachwuchses waren unter anderem eine angepasste Approbationsordnung, die personalisierte Dosierung von Arzneimitteln, zusätzliche Impfangebote, das E-Rezept und die Stärkung des Botendienstes. Zudem fand eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Frauen in der Pharmazie – breite Basis, keine Spitze?“ statt. Teilgenommen hat hier auch Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Sie merkte die mangelhafte Sichtbarkeit von Frauen an und ermutigte die Studentinnen, sich entschlossen und selbstbewusst zu zeigen: „Glauben Sie an sich und tun Sie es einfach.“

Anika Balkheimer, bisher Beauftragte für Public Health beim BPhD und neue Präsidentin des Verbands, meinte zudem, dass sich Frauen in der Standespolitik aufgrund fehlender Vorbilder zurückhielten. Dass generell Interesse bestehe, sich berufspolitisch zu engagieren, zeigten die Geschlechterverhältnisse beim BPhD selbst. Mehr Gerechtigkeit in der Standespolitik solle dem Positionspapier der Studierenden zufolge zum Beispiel durch Gleichstellungsbeauftragte erreicht werden. Auch eine vorübergehende Quotenregelung schließt der BPhD nicht aus.

„Bei der Betrachtung von Zahlen zu Apothekeninhaberinnen sowie des Frauenanteils in den Vorständen der Standespolitik fällt auf, dass diese nicht den hohen Frauenanteil von über 70 Prozent in der Apotheker:innenschaft widerspiegeln“, so der BPhD. Nur etwa die Hälfte der Apotheken werden von Inhaberinnen geführt, in der pharmazeutischen Lehre sind Frauen nicht einmal zu 30 Prozent vertreten.

4 von 17 sind zu wenig

„Gerade einmal 4 von 17 Kammerpräsident:innen sind weiblich, der Frauenanteil des DAV-Vorstandes liegt bei gerade einmal 24 Prozent und im Präsidium der Adka ist nur eine Frau neben vier Männern vertreten“, so der BPhD. Positiv hervorzuheben sei, „dass die aktuelle Präsidentin der Abda eine Frau ist“, Gleichberechtigung sehe trotzdem anders aus. Die berühmte „gläserne Decke“ gebe es somit auch in der eigentlich recht weiblichen Pharmaziewelt.

Um Frauen neben Beruf und Familie auch das standespolitische Ehrenamt zu ermöglichen, seien die Arbeitgebenden gefragt. Der BPhD schlägt hierzu unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Möglichkeiten und Unterstützungen bei der Kinderbetreuung vor. Auch die Kammern könnten hier mit Kinderbetreuung und Online- statt Präsenz-Veranstaltungen unterstützen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Mehr Verordnungen über Plattformen
Cannabis: Preis fordert OTC-Switch
Nur im Apotheke-Patienten-Kontakt
Abda will Telepharmazie besetzen
Mehr aus Ressort
Sicherungspauschale für kleine Apotheken
Thüringen: CDU fordert Studienplätze für Landapotheker
„Schritt in die richtige Richtung“
Erstmals Antibiotika-Ausschreibungen gemäß ALBVVG

APOTHEKE ADHOC Debatte