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Freiburg | «Danke Christian» - Streich Heimabschied gegen Heidenheim

Der SC Freiburg verabschiedet nach mehr als zwölf Jahren Cheftrainer Christian Streich. Über einen Sieg darf er bei seinem letzten Auftritt im eigenen Stadion nicht jubeln.

Christian Streich (l) bestritt gegen Heidenheim sein letztes Heimspiel als Trainer vom SC Freiburg.

Christian Streich (l) bestritt gegen Heidenheim sein letztes Heimspiel als Trainer vom SC Freiburg.

33. Spieltag

Freiburg (dpa) - Zum Heim-Abschied von Christian Streich hat der SC Freiburg den erhofften Sieg als Geschenk für den langjährigen Coach verpasst. In Streichs 195. und letztem Bundesligaspiel vor eigenem Publikum trennten sich die engagierten Breisgauer vom 1. FC Heidenheim mit 1:1 (1:1).

Ritsu Doan (29. Minute) steigerte im mit 34.700 Zuschauern ausverkauften Stadion zunächst die Festtagsstimmung. Doch Heidenheims Kevin Sessa traf für den in dieser Saison überraschend starken Aufsteiger zum Ausgleich (38.). 

Die Freiburger schafften es auch im achten Heimspiel nacheinander nicht, ihre Sieglos-Serie im Europapark-Stadion zu beenden. Als Tabellensiebter können die Badener zum Ende einer Ära aber weiter auf die dritte Europapokal-Teilnahme in Serie hoffen. Die Heidenheimer von Frank Schmidt bleiben drei Punkte hinter Freiburg.

Nach dem Spiel sollte Streich gewürdigt werden. «Danke Christian und Patrick für all die Jahre voller Leidenschaft, Haltung & Demut», stand auf einem Banner, das die Fans zu Ehren von Streich und dessen Co-Trainer Patrick Baier am Ende in der Kurve aufhingen. 

Freiburgs Fans feiern Streich

Streich hatte auf der Pressekonferenz versucht, seinen bevorstehenden Abschied zu ignorieren und als «uninteressant» abzutun. Auch aus Selbstschutz lasse er die Gefühle noch nicht zu, wie er vor Spielbeginn dem Pay-TV-Sender Sky erklärte. «Ich habe mir so ein Kästchen gebaut, in mir drin, und da kommt alles rein. Sonst schaffst du es nicht», sagte Streich, der insgesamt 29 Jahre in verschiedenen Positionen beim SC war. «Sonst geht es hoch und runter, dann bist du emotional erledigt, das ist zu viel.» Wenn am Ende alles positiv ausgehe, «gehen wir heim und heulen».

Schon vor dem Anpfiff flimmerten als Dankeschön an Streich Bilder der vergangenen zwölf Jahre über die Leinwände. Lautstark feierten die Fans den Coach als «besten Mann». Ein letztes Mal im eigenen Stadion gestikulierte der 58-Jährige dann in seiner typischen Art an der Seitenlinie. Schrie, dirigierte, schimpfte und klatschte für gelungene Aktionen. 

Seiner Elf war anzumerken, dass sie Streich einen letzten Heimsieg widmen wollten. Die Gastgeber, bei denen Mittelfeldspieler Nicolas Höfler nach abgesessener Gelb-Sperre zurückgekehrt war, legten mit Elan los und schnürten die Gäste anfangs in deren Hälfte ein. Ein erster Kopfballversuch von Yannik Keitel nach einer Freistoß-Flanke von Vincenzo Grifo flog vorbei (13.). Michael Gregoritsch scheiterte zweimal daran, für die Führung zu sorgen (16./24.).

Grifo trifft nur die Latte

Das 1:0 nahm Streich dann zumindest äußerlich ruhig hin. Über Roland Sallai kam der Ball zu Kapitän Christian Günter, dessen Flanke vollstreckte Doan per Flugkopfball. Statt zu jubeln, gönnte sich Streich ein paar Schlücke Wasser. Die Freude der Fans wurde wenig später kurzzeitig gedämpft, als Sessa eine Lücke der Freiburger Defensive zum Ausgleich nutzte. Die Heidenheimer wurden mit dem Treffer mutiger. 

Nach dem Seitenwechsel rackerte der Sport-Club weiter für den angestrebten Sieg, Möglichkeiten hatten sie genügend. Gregoritsch vergab nach einem Grifo-Standard aus wenigen Metern Entfernung eine große Möglichkeit für die erneute Führung (56.). Grifos Distanzschuss aus der Drehung knallte kurz darauf an die Latte (61.). Auch Sallai verzog knapp (73.), ein Kopfball des eingewechselten Lucas Höler flog am Pfosten vorbei (78.). An diesem besonderen Nachmittag wollte der entscheidende Treffer nicht gelingen.

© dpa-infocom, dpa:240511-99-997130/2