Es ging bis 3 Uhr morgens: So feierte die Jachenau ihr neues Flutlicht
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Es ging bis 3 Uhr morgens: So feierte die Jachenau ihr neues Flutlicht

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Lautstarke Unterstützung gab’s für die Kicker von den zahlreichen Zuschauern, die das Spiel verfolgten.
Lautstarke Unterstützung gab’s für die Kicker von den zahlreichen Zuschauern, die das Spiel verfolgten. © Patrick Staar

200 Zuschauer sahen am Samstag den Sieg von „Oberdoi“ über „Unterdoi“ in dem Gaudimatch, mit dem der FC Jachenau seine neue Flutlichtanlage feierte. Nur kurzzeitig wurden die Feierlichkeiten überschattet.

Jachenau – Die Jachenau ist ein ruhiges, beschauliches Dorf. Aber nicht am vergangenen Samstag: Da brüllten die einen am Fußballplatz „Oberdoi, Oberdoi!“ Von der anderen Seite schallte es „Unterdoi, Unterdoi!“ Grund für den Tumult war ein prestigeträchtiges Gaudi-Spiel zwischen Mannschaften aus dem oberen und unteren Jachental. Damit feierten die Fußballer des FC Jachenau mit gut 200 Zuschauern die Fertigstellung ihrer modernen Flutlichtanlage.

FC Jachenau bedankt sich für Spenden für neues Flutlicht

„Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung war überragend“, sagt Schriftführer Felix Kellner. „Mit diesem Festl wollten wir uns bedanken.“ Ganz am Rande: Das Oberdoi siegte im ersten offiziellen Spiel auf der neu gestalteten Anlage mit 2:0 durch zwei Tore von Peter Angerloher – und gewann damit auch 100 Liter Freibier.

Zum Auftakt des Festtages gab’s ein Einlagespiel der fünf- bis neunjährigen Jachenauer, das 2:0 endete. Die folgende Partie zwischen zwei Jachenauer Jugendteams wurde dann allerdings von einer schweren Verletzung und einem Hubschrauber-Einsatz überschattet: Ein Nachwuchsspieler hatte geschossen und war dann über den herausstürzenden Torwart geflogen. Bei der Landung brach sich der Nachwuchskicker die Elle.

Hubschraubereinsatz bei Eröffnungsspiel in der Jachenau

Felix Kellner setzte sofort einen Notruf ab, und wenig später landete der Hubschrauber. „Weil wir geografisch ziemlich abgelegen sind, kommt bei uns schnell mal der Rettungshubschrauber“, sagt Kellner. Die Anfahrt mit dem Sanka würde schließlich oft sehr lange dauern. Am Samstag trafen Sanka und Hubschrauber allerdings fast zeitgleich ein. Der Bub wurde schnell operiert und war am Sonntag schon wieder zu Hause: Kellner: „Es war nicht schlimm, aber schmerzhaft.“

Arm in Arm stellten sich die Spieler aus dem „Unterdoi“ (grüne Trikots) und aus dem „Oberdoi“ (rote Trikots) zum gemeinsamen Mannschaftsfoto auf.
Arm in Arm stellten sich die Spieler aus dem „Unterdoi“ (grüne Trikots) und aus dem „Oberdoi“ (rote Trikots) zum gemeinsamen Mannschaftsfoto auf. © Patrick Staar

Das folgende Spiel zwischen den Erwachsenen aus der Jachenau ging ohne Zwischenfälle über die Bühne. Dass sich das „Oberdoi“ mit 2:0 durchsetzte, lag vor allem am zweifachen Torschützen Peter Angerlohner sowie an Martin Fischer und Leo Gerg, die früher alle beim Lenggrieser SC kickten. Vor allem Gerg spulte am Samstag ein unglaubliches Pensum ab: Am Nachmittag spielte er 90 Minuten in der Landesliga für den FC Holzkirchen. Wenig später stand er in der Jachenau auf dem Platz. „Der Leo hat zum Aufwärmen in Holzkirchen gespielt“, frotzelte Stadionsprecher Kellner, von dem jeder sein Fett abbekam – auch die Torhüter.

Große Freude über neues Flutlicht in der Jachenau

So fühlte sich Kellner bei einer Parade an den ehemaligen Nationaltorhüter Sepp Maier erinnert, genannt die Katze von Anzing: „Bei uns fängt heute die Katze von Anzing“, sagte Kellner. „Oder besser gesagt: Die Katze von Lain, die gut gefütterte Katze von Lain.“ Als die Kämpfer in der Halbzeit erschöpft auf den Rasen sanken, kommentierte Kellner: „Wir bitten alle, die ein Sauerstoffzelt zu Hause haben, es hierher zu bringen. Wir brauchen es dringend.“

Verbissener Zweikampf: Simon Orterer (li.) gegen Daniel Lohner, beobachtet von Peter Grünwald.
Verbissener Zweikampf: Simon Orterer (li.) gegen Daniel Lohner, beobachtet von Peter Grünwald. © Patrick Staar

Ins Gesicht geschrieben stand allen Beteiligten aber vor allem die Freude über das neue Flutlicht. „Wir haben schon ein paarmal damit trainiert“, sagte Vorsitzender Martin Fischer. „Eine super Verbesserung für unsere Sportanlage.“ Dies sieht auch Josef Keller vom „Unterdoi“ so: „Das neue Licht ist fünfmal besser als das alte.“ Kassier Andreas Kohlhauf stimmte zu: „Du siehst jetzt jede Unebenheit. Ein Vorteil ist es auch für die Anwohner, weil die Lampen jetzt nur mehr den Platz beleuchten.“

Jachenau: Mit viel Eigenleistung zum neuen Flutlicht

Konkrete Zahlen kann Felix Kellner nennen. Demnach befinden sich auf den vier Masten jeweils drei LED-Leuchten, jede mit einer Leistung von 600 Watt. Der Strombedarf sei damit genauso hoch wie beim alten Flutlicht, die Ausleuchtung sei aber viel besser: „Früher hatten wir in den Ecken eine Beleuchtungsstärke von acht Lux, jetzt haben wir überall mindestens 60 Lux.“ Das Wichtigste sei jedoch, dass die alten, morschen Holzmasten ausgetauscht wurden: „Mit den neuen Alumasten sollten wir für die nächsten Jahrzehnte Ruhe haben“, hofft Kellner.

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Da der FC Jachenau viel in Eigenleistung erledigt hat, beschränkten sich die Kosten auf 35.000 Euro, von denen 15.000 Euro die Gemeinde beisteuerte. 20.000 Euro mussten die Fußballer aufbringen, was ihnen auch gelang: Die eingesammelte Spendensumme war fast genauso hoch. Tatsachen, die man schon mal gebührend feiern kann – die Feierlichkeiten endeten erst gegen 3 Uhr morgens. (pr)

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