NBA: Erst peinlich, nun Contender: Die irre Transformation der Mavs


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Spox | 6 stunde | Sport News

NBA: Erst peinlich, nun Contender: Die irre Transformation der Mavs

NBA: Erst peinlich, nun Contender: Die irre Transformation der Mavs

Spox.3 Hours Ago

NBA: Erst peinlich, nun Contender: Die irre Transformation der Mavs

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Die Dallas Mavericks stehen nach 2022 erneut in den Conference Finals - und das obwohl man peinlich im Vorjahr die Playoffs verpasste. Dieses Jahr ist dank einschneidender Veränderungen alles anders, selbst der Titel scheint möglich.

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Als die finale Sirene ertönte, fielen sich Luka Doncic und Kyrie Irving lachend in die Arme. Eine enorme Last fiel nach dem hart erkämpften 117:116-Sieg gegen die OKC Thunder ab, der Dallas das Weiterkommen in die Conference Finals sicherte. "Ich musste mich zusammenreißen, damit ich nicht anfange zu weinen", gab Irving später an. "Es war die womöglich härteste Serie, die ich je gespielt habe."

Noch ist der Weg der Mavericks nicht zu Ende, es warten schließlich Denver oder Minnesota in der nächsten Runde, doch der Coup gegen die Thunder, das nach Boston zweitbeste Team der Regular Season, war endgültig die Bestätigung dafür, was viele vor den Playoffs bereits vermuteten. Die Dallas Mavericks sind ein waschechter Contender, wer hätte das vor 13 Monaten für möglich gehalten?

Vor gut einem Jahr befanden sich die Mavericks an einem Tiefpunkt. Der Playoff-Zug war trotz des Trades für Irving im Februar mehr oder weniger abgefahren, das Spiel gegen die Chicago Bulls geriet zur Farce, da Dallas offensichtlich abschenkte, obwohl noch eine Restchance bestand, das Play-In-Turnier zu erreichen. Ausgerechnet zur "I Feel Slovena"-Night, bei der zahlreiche Slowenen nach Dallas kamen, um Doncic spielen zu sehen.

Dieser spielte dann auch - zumindest für ein Viertel - der Schaden war da aber schon angerichtet. Die Mavericks mussten eine 750.000 Dollar Strafe zahlen und das alles, um ja den Top-10-geschützten Draft-Pick zu behalten. Ein Jahr später muss man bilanzieren: Das war verdammt gut investiertes Geld. Über einen Trade (ausgerechnet mit OKC) holte man sich mit dem 12. Pick Dereck Lively II, der in der Serie mit den Thunder der X-Faktor war und das beste Plus-Minus-Rating aller Spieler aufwies. 12 Punkte und 15 Rebounds waren es in Spiel 6, der Center war der Matchwinner für die Mavs.

Als Dallas 2022 zuletzt in den Conference Finals war, besuchte Lively noch die High School in der Nähe von Philadelphia. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, gleiches gilt für jenen Mavs-Run, von dem lediglich Doncic, Josh Green (spielte kaum), Maxi Kleber (fehlte gegen OKC verletzt) und Tim Hardaway Jr. (war verletzt) übrig geblieben sind.

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Jalen Brunson, Dorian Finney-Smith, Reggie Bullock, Spencer Dinwiddie - sie alle waren Stützen und verdienen woanders ihr Geld. Brunsons Abgang schmerzte enorm, vor allem weil dieser selbst verschuldet war, doch seither hat das Front Office um GM Nico Harrison einen guten Job gemacht, um dieses Team neu aufzustellen. "Wir sind jetzt um Längen besser", frohlockte Head Coach Jason Kidd und man möchte ihm zustimmen.

Länge ist auch das Stichwort. Stück für Stück wurde dieser Kader umgebaut, um mit den Trend mitzugehen, der spätestens mit der Meisterschaft der Denver Nuggets seinen Höhepunkt fand. Lange und athletische Teams sind im Trend, die Mavericks sind inzwischen genau das und nicht mehr darauf angewiesen, dass Maxi Kleber fast 30 Minuten Center spielt, wie das noch vor zwei Jahren der Fall war.

Lively war dabei im Sommer das erste Puzzleteil, ein athletischer Center, der Lobs von Doncic verwandeln sollte und sich zu einem kleinen Tyson Chandler entwickeln sollte. Der 20-Jährige ist auf einem guten Weg, mit seinen 15 Rebounds ist er der jüngste Spieler, so viele Bretter in einem Playoff-Spiel abgreifen konnte.

Doch Harrison und Co. trafen weitere richtungsweisende Entscheidungen, auch wenn nicht alle Neuen zündeten. Grant Williams und Seth Curry floppten, sie stießen die Mavs zur Deadline sofort wieder ab, um mit P.J. Washington und Daniel Gafford noch mehr Länge und Athletik zu bekommen. Es waren Deals, die scharf kritisiert wurden, da Dallas jeweils einen Erstrundenpick auf den Tisch legte.

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Washington entwickelte sich dabei zur dritten Option, war eine defensive Allzweckwaffe und schießt nun seit April die Lichter aus, Gafford ist eine weitere gute Option auf Center, erst recht nach dem Kleber-Ausfall. Für den Moment hat es sich ausgezahlt, ob die Trades auch langfristig Homeruns sind, bleibt abzuwarten. Washington traf in seiner Karriere noch nie so gut wie in diesen Playoffs, Gafford dürfte bald nur noch die Backup-Rolle hinter Lively bleiben. Letztlich war es OKC, das Dallas die Frontline aus Lively, Gafford und Washington überhaupt erst ermöglichte, während die Thunder sich lieber Gordon Hayward ans Bein banden, der seit seiner Ankunft in Oklahoma scheinbar das Basketball spielen verlernt hat (0 Punkte in 46 Minuten in den Playoffs, wie ist das möglich?!).

Ein echter Homerun war dagegen die Verpflichtung von Derrick Jones Jr., der in den Spiele 4, 5 und 6 die besten Scoring-Spiele seiner Playoff-Karriere (zuvor immerhin 22 Einsätze) verbuchte. Erst im August nahmen ihn die Mavs unter Vertrag - für das Minimum. Wenn dann so jemand einschlägt, ist das ein fetter Bonus für jedes Team. Auch der Forward traf in der Crunchtime einen wichtigen Wurf.

Überhaupt: In den letzten drei Minuten kamen weder Doncic noch Irving auf einen einzigen Punkt - und trotzdem setzten sich die Mavs durch. "Nico hat das Team im Sommer toll verstärkt", lobte auch noch einmal Kidd. "Seit er hier ist, hat er eine Mannschaft zusammengestellt, die passt."

Es ist nicht mehr nur die Doncic-Show, die Last wurde endlich verteilt. Natürlich hilft es, wenn das Duo Spiel für Spiel zusammen über 60 Punkte erzielt, die Mavs haben inzwischen aber auch andere Möglichkeiten, Spiele zu gewinnen. OKC wollte sich an diesem Abend von keinem der Stars schlagen lassen, also waren es die Washingtons, Livelys, Jones' dieser Welt, die in großen Momenten große Würfe trafen.

Selbst Kidd, der immer wieder in der Kritik stand, entschied gegen zwei der besten Coaches der Liga in Tyronn Lue und Mark Daigneault das Duell jeweils für sich. "Ihr müsst einen Job machen, aber uns interessiert das alles nicht", sagte Kidd zu der teils heftigen Medienschelte in den vergangenen Jahren. "Das ist das Schöne an unserer Einstellung. Uns ist es egal, was geschrieben wird, wir lassen unser Spiel für uns sprechen."

Und für den Moment haben die Mavs viele Argumente. Kyrie und Doncic funktionieren zusammen, um sie herum hat Dallas nun eine Ansammlung von kratzbürstigen Rollenspielern, die sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft stellen.

Der Einzug in die Conference Finals muss auch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein. Die Kombination aus Interior Defense und Scoring-Magie kann jedes Team vor Probleme stellen. Dallas wird Außenseiter sein, doch fragt man bei den Mavs nach, sieht man dies dort anders: "Unser Ziel ist die Championship", verkündete Kidd. "Wir haben jetzt keinen Druck mehr." Der war nach Spiel 6 gegen OKC abgefallen. Was 13 Monate doch alles bewirken können.

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