Installieren Sie häufig neue Software, läuft Windows vermutlich zunehmend langsamer. Der Grund ist nicht das Vorhandensein der Programme auf der SSD oder Festplatte, sondern dass diese RAM- und CPU-Ressourcen in Beschlag nehmen. Ohne dass Sie einige Ihrer Programme explizit aufrufen, laden sie über von Windows bereitgestellte Autostart-Rampen und -Mechanismen automatisch beim Hochfahren. Ein betroffenes Programm trägt sich entweder samt einer entsprechenden Nachfrage (bei der Installation oder danach) oder aber ungefragt in den Autostart ein. Dies geschieht Dateisystem- oder Registry-basiert – doch ungeachtet vom technischen Hintergrund gilt: Der verlangsamende Effekt ist spürbar, denn auch nicht benötigte Anwendungen gelangen im Rahmen des Bootens in den Speicher und nehmen benötigter Software die Ressourcen weg. Ein älterer Rechner respektive ein erwünschtes darauf ausgeführtes Programm geht in der Folge schon mal in die Knie; ein moderneres Gerät mit mehr Arbeitsspeicher und zahlreichen Prozessorkernen kapituliert je nach Art und Anzahl der Anwendungen ebenso, nur später.
Programme, die sich in einer der zahlreichen Windows-Startrampen befinden, nennt man Autostarts oder auch Autostart-Programme. Wenn Sie nicht mit den in Ihrem System eingetragenen Autostarts arbeiten möchten, profitieren Sie auch nicht von kürzeren Startzeiten, die durch die Startrampen-Integration je nach Programm möglich sind; teilweise laden Anwendungen durch ihre Schon-im-RAM-Präsenz (Random Access Memory, Arbeitsspeicher) nach einem Doppelklick auf ihre Verknüpfungen schneller.
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Zusätzlich zu Autostarts führt das System beim Hochfahren sogenannte Dienste aus – die Ihnen teils weniger Performance streitig machen, jedoch unsichtbar sind. Während Sie Autostart-Programme in Form eines Fensters, eines Ladebildschirms (Splash-Screens) oder eines Infobereich-Symbols wahrnehmen, sind Dienste allenfalls durch Probleme und/oder durch einen lahmenden PC zu bemerken – es sei denn, Sie beschäftigen sich näher mit diesen Minianwendungen. Hilfe bieten die nachfolgenden kompakt gehaltenen Hinweise: Ist die Rechner-Performance bei Ihnen im Keller oder möchten Sie Tempoeinbußen vermeiden, lohnt es sich, von Zeit zu Zeit die Autostart-/Dienste-Konfiguration zu inspizieren und sie auszumisten. So läuft Ihr PC wieder wie am Schnürchen beziehungsweise hält sein Tempo.
Die Bordmittel-Werkzeuge der Wahl, die für die Autostart-Kontrolle im OS inbegriffen sind, heißen MSconfig (unter Windows 7 zu nutzen) und Task-Manager (seit Windows 8 zu verwenden).

So specken Sie die Startrampen mit MSconfig und Task-Manager ab

Windows-Task-Manager
Der Task-Manager greift Ihnen dabei unter die Arme, Performance-Sünder aufzudecken und im Keim zu ersticken. Seit mehr als einem Jahrzehnt gilt dies auch in Bezug auf den Autostart: Das 2012 erschienene Windows 8 verwandelte taskmgr.exe in einen Autostart-Manager.
Foto: COMPUTER BILD
Um den Autostart zu optimieren, rufen Sie mit Strg-Umschalt-Escape oder auf einem anderen Weg den Task-Manager auf. Unter Windows 8(.1), Windows 10 (22H2) und Windows 11 (21H2) wechseln Sie auf den Tab "Autostart". In diesem Abschnitt besteht die Möglichkeit, Autostarts über das Kontextmenü ihrer Einträge zu deaktivieren. Hierfür markieren Sie sie alternativ und klicken auf eine Schaltfläche. Unter Windows 11 22H2 heißt der zugehörige Autostart-Tuning-Tab im Task-Manager "Autostart von Apps".
Bei einer älteren Windows-7-Installation entrümpeln Sie den Autostart, indem Sie mit Windows-R und dem Befehl msconfig das gleichnamige Systemkonfigurationsprogramm laden. In diesem begeben Sie sich auf den Tab "Systemstart" und entfernen dort die Häkchen vor allen unerwünschten Mitstartern. Am Ende bestätigen Sie mit Klicks auf "Übernehmen > OK", was beim Task-Manager bei neueren Betriebssystemen entfällt – entsprechende Eingriffe wirken hier unmittelbar.
Unter Windows 8 und höher verweist MSconfig auf dem Autostart-Tab auf den Task-Manager. Per Klick auf den dortigen zugehörigen Link rufen Sie die letztere Anwendung auf, die gleich mit der passenden Registerkarte erscheint.
Windows-Task-Manager
Unter Windows 8 und höher verlinkt MSconfig hinsichtlich des Autostart-Ausmistens provisorisch auf den Task-Manager. Nutzern, die Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 gewöhnt waren, kommt diese vorsorgliche Maßnahme von Microsoft entgegen.
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Es ist möglich, MSconfig direkt mit dem Autostart-Tab zu starten: Hierfür führen Sie im Ausführen-Dialog-Fenster von Windows (mit dem Hotkey Win-R zu erreichen) den Befehl msconfig -4 aus. Analog hierzu laden Sie den Task-Manager wahlweise von vornherein mit seiner Autostart-Rubrik, indem Sie im Win-R-Dialog das Kommando taskmgr /0 /startup absetzen.
Sowohl MSconfig als auch der Task-Manager zeigt in der genannten Rubrik nur Autostart-Programme, keine Dienste oder geplanten Aufgaben. Die Dienste optimieren Sie mithilfe von taskmgr.exe und MSconfig dennoch: Im Task-Manager wechseln Sie hierfür auf den Tab "Dienste".
Dort können Sie ebenjene Serviceprogramme seit Windows 8 über ihr Kontextmenü "Starten", "Anhalten" oder "Neu starten". Unter Windows 7 war das Neustarten an dieser Stelle noch nicht vorgesehen. Das Deaktivieren von Diensten gelingt in MSconfig, wenn Sie darin auf den "Dienste"-Tab wechseln – was ebenfalls betriebssystemweit möglich ist.
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Alle Autostart-Programme auf einmal deaktivieren

Windows-Task-Manager
In der Regel sind ein paar Autostarts sinnvoll, andere nicht. Möchten Sie sie vollständig aus dem Verkehr ziehen, brauchen Sie einen Helfer wie AnVir Task Manager Free. Die Software tunt Ihr Autostart-Setup auch noch auf andere Weise: Autostart-Ausführungen lassen sich punktuell verzögern und an jedem Tag, aber auch nur an Werktagen oder am Wochenende vornehmen.
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Unter Windows 7 deaktivieren Sie auf Wunsch alle Autostarts auf einmal, wofür in MSconfig die Schaltfläche "Alle deaktivieren" dient. Bei neueren Systemen fehlt eine entsprechende Möglichkeit im Sinne einer Rundumschlag-Wartung. Der Task-Manager lässt Sie bei diesem Unterfangen im Stich.
Mit AnVir Task Manager Free erhalten Sie ein äquivalentes Feature. Um mit der Task-Manager-Alternative sämtliche Autostarts lahmzulegen, öffnen Sie darin oben den Tab "Autostart-Überwachung", ziehen im Hauptfensterbereich mit der Maus ein allumfassendes Markierungs-Rechteck auf, öffnen per Rechtsklick das Kontextmenü und gehen auf den Eintrag "Deaktivieren (Quarantäne)". Es öffnet sich ein neues Fenster, in dem Sie auf die Schaltfläche "Abbrechen" klicken.
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Welche Programme laufen im Hintergrund?

Programme, die im Hintergrund aktiv sind, lassen sich oft anhand eines entsprechenden Symbols im Infobereich der Taskleiste zu erkennen; mitunter System-Tray, Systray und Tray genannt. Der Infobereich befindet sich in der Regel unten rechts auf dem Bildschirm – rechts in der Taskleiste.
Doch nicht jedes laufende Programm ist für den Anwender in diesem Segment erkennbar. Zielsicherer machen Sie mithilfe des Task-Managers heimlich aktive Programme ausfindig. Unter Windows 7 schauen Sie in dem Bordmittel auf den Reitern "Anwendungen" und "Prozesse" vorbei, unter Windows 8.1, Windows 10 und Windows 11 statten Sie "Prozesse" und "Details" einen Besuch ab.
Wer sein Windows-System samt seiner individuellen Software-Konfiguration aus dem Effeff kennt, dem fallen Fremdprozesse in den Auflistungen leicht auf. Ansonsten entdecken Tuning-Willige etwaige störende Hintergrundprozesse (die potenziell nebenbei als Autostarts fungieren), indem sie mit einem Klick auf eine der Spaltenüberschriften im Task-Manager die hier aufgeführten Prozesse nach ihrer Last sortieren; die stärksten Bremser stehen mit ihren Einträgen so untereinander und sind weit oben aufgeführt. Beenden Sie eventuell manchen Code hiervon, um Ihren PC frei für wichtigere Dinge zu machen.
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Manche der im Task-Manager gelisteten aktiven Programmprozesse sind Autostarts. Um sie zweifelsfrei als solche zu identifizieren, greifen Sie zu MSconfig beziehungsweise zum Task-Manager mit der entsprechenden Autostart-Manager-Funktionalität.
Neuere Windows-10-Versionen und Windows 11 bringen übrigens in der Einstellungen-App einen Autostart-Manager mit, den Sie alternativ zum Task-Manager nutzen können. Hat Malware taskmgr.exe gesperrt, sollte das alternative Konfigurations-Applikations-Segment dennoch zugänglich sein.
Einen interessanten Ansatz im Bereich des Autostart-Entrümpelns verfolgt WinLube – einst kostenpflichtig und seit einiger Zeit gratis zu haben. Die Vollversion deaktiviert automatisch Autostarts, bei denen sie das für richtig hält. Das ist durchaus komfortabel, doch eine Kontrolle, wie genau die Applikation diesbezüglich gewirkt hat, ist anzuraten.
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So stoppen Sie Windows-Dienste

Für die Optimierung der Konfiguration der Windows-Dienste, um sie unter anderem zu beenden und zu deaktivieren, empfiehlt sich ein Gang in den Dienste-Manager des Betriebssystems. Diesen erreichen Sie mithilfe einer Schaltfläche im Task-Manager. Alternativ gelingt der Aufruf, indem Sie Windows-R drücken und services.msc eingeben.
Deaktivieren Sie einen Windows-Dienst, lädt er nicht mehr beim Hochfahren und auch sonst nicht mehr. Sie brauchen ihn dann künftig nicht zu beenden, von ihm geht keine Last mehr aus. Der alternative Dienst-Starttyp "Manuell" bewirkt, dass das Laden eines Dienstes beim Booten auf Verdacht unterbleibt, doch Programme können einen Aufruf initiieren, sofern sie auf die entsprechenden Ressourcen zurückgreifen wollen.
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Vorsicht ist oberstes Gebot

Wichtig ist, dass Sie möglichst nur Programme beenden und aus dem Autostart nehmen, die Sie kennen. Alles abzuschalten – nach dem Motto "Kenn ich nicht, brauch ich nicht" –, führt früher oder später zu Problemen. Bei einer Vielzahl von vorgenommenen Optimierungsmaßnahmen fällt es häufig schwer, zuzuordnen, woher ein sich ergebendes Problem rührt: Die RAM-Abstinenz welcher Anwendung genau ist verantwortlich für eine sich jüngst ereignende Panne?
Doch sind beendete Programme, die benötigt werden, kein Beinbruch: Sie können sie manuell neu starten oder sie laden dank einer Autostart-Routine beim folgenden System-Boot von vorn. Deaktiviere Autostarts können Sie auf einfachem Weg wieder aktivieren. Das Aktivieren derer scheitert allerdings bei gelöschten Autostarts. Das Löschen von Start-Einträgen ist aggressiver als das Deaktivieren derselben, Windows bietet hierfür mit seinen Bordmitteln (MSconfig, Task-Manager) indes keine Funktion.
Beim Dienste-Tuning sollten Sie lieber weniger als ausschweifend umtriebig Serviceprogramme deaktivieren. Dass Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist, gilt hier noch mehr als beim Prozesse-beenden- und beim Autostart-Tuning. Dienste im Dienste-Manager "services.msc" auf "Manuell" zu schalten, ist hingegen tragfähig, da relativ ungefährlich – selbst bei etlichen einbezogenen Applikationen.