Bücher über Berlin für Jugendliche
Stapel Bücher über Berlin für Jugendliche.
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Bücher über Berlin für Jugendliche

In letzter Zeit habe ich an meinem Tsundoku gearbeitet. Cooles Wort! Kommt aus dem Japanischen und bedeutet soviel wie: Lektüre, die sich zuhause stapelt, aber nicht gelesen wird. Mit anderen Worten: ich habe endlich mal wieder Zeit zum Lesen gefunden (bzw. mir genommen). Entschieden habe ich mich für ein paar Bücher über Berlin für Teeanger, auch wenn ich nicht zur Zielgruppe gehöre.

„Der Tunnelbauer“ von Maja Nielsen

Zeitgeschichte, Spannung, Spionage, Mut, Liebe – um all das und mehr dreht sich die Handlung in „Der Tunnelbauer“. Es sind die 60er Jahre, in Berlin wird die Mauer gebaut und stellt das Leben vieler Menschen von einem auf den anderen Tag auf den Kopf. Eine Gruppe jugendlicher Freund*innen wird getrennt. Während es Achim in den Westen schafft, geraten die Zurückgebliebenen ins Visier der Stasi. Doch Achim und einige Mitstreiter*innen setzen alles daran, die anderen in den Westen zu holen und fangen an zu graben. Nicht nur einen Tunnel!

Karte in „Der Tunnelbauer“

Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte und hat mich wirklich bewegt! Es zeigt, was Menschen bereit waren, für ihre Freiheit und für ein Wiedersehen mit ihren geliebten Verwandten oder Freund*innen aufs Spiel zu setzten. Und natürlich auch, welche Methoden der Einschüchterung und Repression in der damaligen DDR an der Tagesordnung waren. An mehreren Stellen musste ich mir echt ein paar Tränchen verquetschen. Ich denke, dass es gut geeignet ist für einen Einstieg in das Thema deutsche Teilung. Es ist in einfacher Sprache geschrieben und wird ab 13 Jahren empfohlen. Falls ihr damit das Interesse bei eurem Teen wecken konntet, dann könnt ihr anschließend vielleicht einen gemeinsamen Besuch ins „Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie“ unternehmen. Ein Schwerpunkt der Ausstellung sind nämlich Fluchtgeschichten.

Bücher über Berlin: Der Tunnelbauer
Cover „Der Tunnelbauer“ von Maja Nielsen

Der Tunnelbauer“ ist am 29.01.2024 als Hardcover im Gerstenberg Verlag erschienen, hat 192 Seiten und kostet 14,00 Euro. Der Verlag hat zudem ein Zeitzeugen-Interview des Protagonisten bei YouTube veröffentlicht.

„Berlin für Teenager“ von Nora Klinger und Gesine Palm

Ein Berlin-Reiseführer von Teenagerinnen für Jugendliche – eine echt tolle Idee! Soweit ich weiß, gab es sowas bisher nicht, dabei macht das ja wirklich Sinn. Und ich finde, es ist auch wirklich gelungen. Unterteilt sind die Berlin-Tipps in Low Budget, Sightseeing, Shoppen, Essen & Trinken und Sport & Spaß.

Bücher über Berlin: Berlin für Teenager
Berlinführer für Jugendliche

Für mich persönlich war nur ein Ort neu: das Tükisch-für-Anfänger-Haus in Friedenau. Das fand ich ziemlich überraschend in dem Buch, da die Serie ja schon recht alt ist. Da hätte ich eher einen Drehort von „Berlin – Tag und Nacht“ erwartet. Eine positive Überraschung allerdings! Auch der Fun Fact, dass von 1963 bis 1996 Günter Grass in dem Haus lebte, war spannend und neu für mich. Toll fand ich auch, dass beim Thema Shopping viele Second-Hand-Läden dabei waren. Das mag am eher kleinen Budget von Teens liegen, aber es ist auch ein Trend, den ich im Sinne der Nachhaltigkeit natürlich super finde.

Cover von „Berlin für Teenager“

Auch die Aufmachung fand ich für die Zielgruppe sehr gelungen. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob das Buch auch für Jugendliche Neues bietet, die hier leben. Darum hab ich es meinem 17jährigen Sohn gegeben und er fand es richtig cool. In der Kategorie Sport & Spaß kannte er alles, aber ansonsten hat er noch einiges darin entdeckt. Es ist also nicht nur für jugendliche Tourist*innen geeignet – für die aber ganz besonders.

Erschienen ist „Berlin für Teenager“ im März 2024 im BeBra Verlag als Paperback mit 144 Seiten und kostet 15,00 Euro.

„Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht

Als älteste der Bücher über Berlin, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, erschien im Jahr 2017. Mein Exemplar stammt allerdings von 2023 – da kam bereits die 18. Auflage heraus. Hut ab! Das Buch über Berliner Jugendliche, die in der Neuköllner Hochhaussiedlung Gropiusstadt aufwachsen, ist ein Spiegel-Bestseller und die Verfilmung lief letztes Jahr auf der Berlinale.

Bücher über Berlin: Sonne und Beton
Cover „Sonne und Beton“

Das Buch hat also offensichtlich vielen Menschen gefallen. Aber was soll ich sagen? Ich habe nicht geschafft, es zu Ende zu lesen. Die Sprache dieser Jungs ist einfach zu anstrengend für mich, obwohl ich schon fand, dass es interessante Einblicke in das dortige Milieu gibt. Das in der Süddeutschen gepriesene „furiose Finale“ geht mir jetzt ab, aber egal. Das Buch ist ab 14 Jahren empfohlen und die jungen Leser*innen sehen das mit der Sprache vielleicht anders. Ich finde es schon schwer zu ertragen, dass bei meiner Tochter inzwischen alles „nice“ ist.

Bücher über Berlin: Sonne und Beton
Cover „Sonne und Beton“

Sonne und Beton“ ist bei Ullstein Taschenbuch erschienen, hat 244 Seiten und kostet 12,99 Euro.

Fazit – Bücher über Berlin für Teens

So, nun ist der Bücherstapel etwas kleiner und ich konnte euch zumindest 2 gute Empfehlungen an die Hand geben. Das dritte ist aber auch keine Nicht-Empfehlung, sondern eben nicht mein Ding. Ein anderes Buch, das ich kürzlich nach der Hälfte nicht mehr weiterlesen konnte, war übrigens „Berlin? Ja, wir hatten mal was“ von Kati von Schwerin. Furchtbar. Ein Freund von mir hat darüber eine gelungene Rezension in der taz geschrieben.

Bei allen 3 Büchern habe ich euch die Verlagsseiten ganz normal verlinkt, dort könnt ihr sie auch bestellen, wenn ihr wollt. Von Affiliate-Links auf Versandriesen halte ich nicht so viel. Schaut doch außerdem noch in meinen Blog „Spannende Berlinbücher für Kinder“ oder in den Artikel über mein Buch.

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