Kiosk-Explosion mit drei Toten in Düsseldorf: Polizei findet Hinweise auf Brandstiftung
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Kiosk-Explosion mit drei Toten in Düsseldorf: Polizei findet Hinweise auf Brandstiftung

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Ein Kiosk in Düsseldorf ist in der Nacht auf Donnerstag explodiert. Drei Menschen sind dabei ums Leben gekommen, 16 wurden verletzt.

Update vom 17. Mai, 16.51 Uhr: Nach der folgenschweren Explosion im Düsseldorfer Kiosk deuten erste Hinweise auf Brandstiftung. Spezialisten haben Spuren von Brandbeschleuniger im Brandschutt gefunden, wie die Polizei Düsseldorf mitteilt. „Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die brennbare Flüssigkeit in dem im Erdgeschoss gelegenen Ladenlokal ausgebracht worden ist, was die Entwicklung eines zündfähigen Benzin-Luft-Gemischs zur Folge hatte“, heißt es darin.

Die Ermittlungen dauern an, Hinweise auf eine politisch motivierte Tat hat die Polizei nicht.

Die drei Todesopfer wurden mittlerweile identifiziert. Es handelt sich um einen 18-Jährigen, einen 48-Jährigen und einen 55 Jahre alte Mann. Der 18-Jährige und der 55-Jährige wohnten im Mehrfamilienhaus, sie starben jeweils an einer Rauchvergiftung.

Drei Tote und mehrere Verletzte nach Explosion in Düsseldorfer Kiosk – „Menschen sind gesprungen“

Update vom 16. Mai, 18.30 Uhr: Eines der Todesopfer wurde mittlerweile identifiziert. Dabei handelte es sich um einen 55-jährigen Bewohner des Hauses, berichtet die DPA. Zwei weitere Tote wurden im Treppenhaus gefunden. Während zuerst keine Hinweise auf Fremdeinwirkung bei der Entstehung des Brandes bekannt wurden, wollen Ermittler diese Theorie doch noch nicht ausschließen.

Wie der WDR berichtet, weist der 55-Jährige starke Verletzungen auf, die nicht vom Brand oder der Explosion stammen können. Es besteht die Theorie in Polizei- und Feuerwehrkreisen, dass es sich um eine Vertuschungstat handeln könnte, berichtet focus.de. Die Beamten vor Ort haben diesen Verdacht allerdings nicht bestätigt.

Auch der Mann der Kiosk-Besitzerin ist verschwunden und könnte sich unter den Verstorbenen befinden. Der Mann wurde bereits zwei Mal wegen häuslicher Gewalt und psychologischen Auffälligkeiten aktenkundig.

Nun sollen die Untersuchungen der Sachverständigen genauere Informationen ergeben. Nachdem ein Statiker den Weg ins Gebäude freigegeben hat, machen sich mehrere Brand-Experten und ein Tatort-Team des Landeskriminalamts an die Arbeit und suchen im Schutt nach Spuren, so die DPA.

Update vom 16. Mai, 11.48 Uhr: Ein Reporter von Focus war nach der Explosion eines Kiosks in Düsseldorf vor Ort und hat mit den Bewohnern gesprochen. „Wir haben um 2.20 Uhr einen Knall gehört“, zitiert das Blatt eine Nachbarin. „Ich dachte, es war eine Bombe oder ein Krieg. Das Bett hat gewackelt.“ Sie habe mehrere Menschen beobachtet, die sich vor den Flammen versucht hätten zu retten. „Wir haben aus unserer Wohnung im vierten Stock zugeschaut und gesehen, wie Menschen aus dem ersten Stock gesprungen sind“, wird die Anwohnerin weiter zitiert. Sie stehe immer noch unter Schock.

Update vom 16. Mai, 11.23 Uhr: Der Ort vor dem explodierten Kiosk gleicht einem Schlachtfeld. Auf der anderen Straßenseite stehen ausgebrannte Autos am Straßenrand, die Fassade eines Hauses ist bis in die oberen Stockwerke schwarz vor Ruß, die Straße im Osten von Düsseldorf noch übersät mit Trümmern. Die Straßenbahn, deren Trasse vorbeiführt, fahre laut Reporterinnen der dpa nicht. Von dem Kiosk im Erdgeschoss ist nichts mehr übrig.

In Düsseldorf ist in der Nacht auf Donnerstag (16. Mai) ein Kiosk explodiert – drei Tote und mehrere Verletzte.
In Düsseldorf ist in der Nacht auf Donnerstag (16. Mai) ein Kiosk explodiert – es gibt drei Tote und mehrere Verletzte. © Federico Gambarini/dpa

Auf der Straße seien kaum Menschen unterwegs. Ein Mann habe auf der anderen Seite Scherben zusammengekehrt. Laut dpa dachte er zuerst, das Geräusch in der Nacht kommt vom Regen. Dann habe er den Brand entdeckt. „Alles kaputt“, sagte er und habe dabei auf die Fenster gezeigt.

Feuerwehrleute und Ermittler der Polizei sind derzeit vor Ort im Einsatz. Aussagen zur genauen Brandursache sind allerdings noch nicht möglich.

Trümmer übersehen die Straße vor dem Kiosk in Düsseldorf. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz.
Trümmer übersehen die Straße vor dem Kiosk in Düsseldorf. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz. © Roberto Pfeil/dpa

Erstmeldung vom 16. Mai: Düsseldorf – Gegen 2.30 Uhr wurde die Feuerwehr nach eigenen Angaben über ein Feuer in einem Kiosk am Donnerstagfrüh alarmiert. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte brannte der Kiosk lichterloh. Der Brand hatten inzwischen auf ein Mehrfamilienhaus übergegriffen. Menschen standen auf den Balkonen des Wohnhauses im Rauch, teilte die Feuerwehr Düsseldorf mit. „Die Flammen schlugen bereits ins 1. Obergeschoss und die Hauseingangstür zum Wohnhaus war ebenfalls vom Brandereignis betroffen.“

Von dem Kiosk in dem Wohnhaus ist nichts mehr übrig.
Von dem Kiosk in dem Wohnhaus ist nichts mehr übrig. © Federico Gambarini/dpa

Bei dem verheerenden Brand sind drei Menschen ums Leben gekommen, 16 Menschen wurden verletzt. Zwei davon schweben in Lebensgefahr, so die Feuerwehr. Zehn Menschen seien über Drehleitern gerettet worden. „Für drei Menschen kam jede Hilfe zu spät. Trotz des schnellen Eingreifens der Feuerwehr konnten die Einsatzkräfte diese nur noch tot vorfinden.“

Gab es eine Explosion? Brandursache von Kiosk in Düsseldorf zunächst noch unklar

Das Feuer ist inzwischen gelöscht. Zeitweise waren 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Aktuell laufen Sicherungsmaßnahmen am Gebäude. Der Kiosk befindet sich im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Die Brandursache ist zunächst noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt, auch bei der Identifizierung der Todesopfer. Wie wa.de berichtet, sei laut einem Sprecher der Polizei noch völlig unklar, ob es sich etwa um einen Unfall oder einen technischen Defekt handeln könnte.

Laut verschiedenen Medien soll es offenbar eine Explosion in dem Kiosk gegeben haben. Durch die Wucht der Explosion seien Trümmerteile meterweit geschleudert worden, berichtet die Rheinische Post. Laut dem WDR sei das Nachbarhaus gegenüber von Trümmern der Explosion getroffen worden, vier Autos in der Nähe fingen Feuer.

An der Adria ist indes ebenfalls die Feuerwehr im Einsatz, nachdem ein Yachthafen Feuer gefangen hat. 22 Boote sollen dabei zerstört worden sein.

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