Bilanzpressekonferenz bei Würth in Künzelsau

Erwartungen beim Weltmarktführer nach Rekordumsatz

Künzelsauer Würth-Gruppe will Wirtschaftskrise meistern

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Die Würth-Gruppe in Künzelsau blickt positiv auf das weitere Geschäft 2024. Dafür gibt es viele Gründe. Welche Rolle spielen dabei Brief und Wahlempfehlung von Reinhold Würth?

Die Würth-Gruppe in Künzelsau (Hohenlohekreis), Weltmarktführer im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, war und ist erfolgreich. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz des Weltkonzerns auf den Rekordwert von mehr als 20 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis lag bei 1,5 Milliarden Euro.

Hohe Energiekosten trübten Ergebnis

Dennoch gab es beim positiven Blick zurück auch Schattenseiten. So wurden die Wachstumsziele nicht erreicht, sagte der Sprecher der Konzernführung Robert Friedmann. Gründe seien das angespannte politische und wirtschaftliche Umfeld sowie die hohen Energie- und Materialkosten gewesen. Nun gebe es aber Anzeichen, dass es besser wird, hieß es auf der Bilanzpressekonferenz am Dienstag.

Wir gehen davon aus, dass die Talsohle durchschritten ist. Wir blicken mutig nach vorne.

Robert Friedmann geht davon aus, dass 2024 ein ähnlicher Umsatz erwirtschaftet wird wie im vergangenen Jahr, auch wenn der Start in dieses Jahr schwierig war. Das sagte Friedmann am Dienstag. Bei der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Situation gebe es positive Anzeichen.

Viele Kunden dazu gewonnen

Die Zahl der Beschäftigten bei Würth ist mittlerweile auf mehr als 87.000 weltweit gestiegen. Entlassungen sind trotz der schwierigen Situation 2023 nicht geplant. Würth will sogar zusätzliche Stellen schaffen, vor allem auch im IT-Bereich. In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres kamen außerdem mehr als 100.000 neue Kunden dazu. Spielt dabei auch der Brief von Reinhold Würth zur AfD eine Rolle?

Brief von Reinhold Würth zur AfD kaum ein Thema

Anfang Mai hatte der Unternehmer Reinhold Würth dem Handelsblatt gesagt, dass sein Konzern in diesem März einen Millionenumsatz verloren habe. Ursache sei seine Empfehlung an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewesen, bei den kommenden Wahlen nicht die AfD zu wählen. Darauf hätten einige Geschäftspartner angekündigt, nicht mehr bei Würth zu kaufen. Auf der anderen Seite seien aber auch neue Aufträge hinzugekommen, sagte er.

Positive Reaktionen, aber keine Zahlen

Diese Wahlempfehlung spielte am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz kaum eine Rolle. Zu einem möglichen Einfluss auf den Umsatz sagte Robert Friedmann nur: "Der lässt sich nicht beziffern, das war auch nie unser Ziel. In dem Brief ging es um Demokratie und Toleranz. Dafür haben wir viele positive Reaktionen erhalten."

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