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Wetter im Ticker: 1300 Menschen sollen Häuser wegen Hochwasser verlassen - kritische Lage in Lindau
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PCP Unwetter-Fahrplan: Extremregen geht los – neuer Hochwasser-Schwerpunkt im Süden

Starkregen, Hochwasser, Überflutungen - Deutschland startet ins Unwetter-Wochenende. Der Deutsche Wetterdienst hat für zahlreiche Kreise die höchste Warnstufe ausgerufen, am Bodensee sollen 1300 Menschen ihre Häuser verlassen. Lesen Sie alles Wichtige im Wetter-Ticker.

Haus in Lindau evakuiert

23.00 Uhr: Nach starkem Regen und Überflutungen ist ein Mehrfamilienhaus in Lindau am Bodensee vorsorglich evakuiert worden. Weil Wasser eingedrungen war, habe die Möglichkeit eines Kurzschlusses bestanden, sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitagabend. Die Bewohner des Hauses wurden demnach mit einem Bus zu einer Turnhalle gebracht, in der sie die Nacht verbringen konnten.

Einige Straßen und Unterführungen im Stadtgebiet seien überflutet, der Stadtbus-Verkehr sei eingestellt, so die Sprecherin weiter. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk seien im Dauereinsatz. Es gebe regelmäßige Lagebesprechungen zwischen Rettungskräften, Feuerwehr, Polizei und Landratsamt. Man behalte die Lage durchgehend im Blick. Der Bevölkerung werde empfohlen, die Nina-Warn-App herunterzuladen.

Hochwassergefahr am Bodensee: Menschen sollen Untergeschosse meiden

22.45 Uhr: Viele Bewohner von Weingarten bei Ravensburg in Baden-Württemberg sollen wegen Hochwassergefahr die Untergeschosse meiden und auf keinen Fall im Keller schlafen. Diese Empfehlung gab die Feuerwehr am Abend heraus. Wer bei Verwandten und Freunden außerhalb der von steigenden Pegelständen gefährdeten Gebiete übernachten könne, solle dorthin ausweichen.

„Vorsorglich können Sie noch versuchen, wertvolle Gegenstände aus Keller oder Erdgeschoss nach oben zu bringen“, hieß es auf der Seite der Einsatzkräfte. Es sei leider unklar, wie schnell die Pegelstände im weiteren Verlauf steigen würden. 

Der Landkreis Ravensburg teilte am Freitagabend mit, es sei nicht auszuschließen, dass einzelne Städte oder Gemeinden möglicherweise Evakuierungsentscheidungen treffen könnten. 

1300 Menschen in Gemeinde am Bodensee sollen Häuser verlassen

21.04 Uhr: Wegen akuter Hochwassergefahr wird rund 1300 Menschen in Meckenbeuren im Bodenseekreis geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Es handele sich um keine Evakuierung, sondern um eine Empfehlung, sagte eine Gemeindesprecherin am Freitagabend. Es wird laut Mitteilung damit gerechnet, dass die anhaltend starken Regenfälle insbesondere zu extremem Hochwasser im Fluss Schussen führen, auch das Risiko für weitere Flüsse im Gemeindegebiet steige.

Die Feuerwehr informiert den Angaben zufolge mit Durchsagen die betroffenen Anwohner, die für die kommenden Nächte bei Angehörigen oder Freunden unterkommen sollen. Alternativ gibt es einen Schutzraum in einem Bildungszentrum, weitere Unterkünfte etwa in der Schule seien in Vorbereitung.

„Wir hoffen immer noch, dass sich die Wetterlage etwas entspannt und die Hochwasserpegel weniger dramatisch ausfallen als vorhergesagt“, so Bürgermeister Georg Schellinger laut Mitteilung. „Heute Nacht überschreiten wir möglicherweise den Höchststand früherer Schussen-Hochwasser. Deshalb haben wir schon heute mit der Evakuierung begonnen. Wir möchten, dass sich die Menschen in Ruhe auf die herausfordernde Lage einstellen, ihre Sachen packen und vielleicht bei Freunden unterkommen können – und nicht in der Nacht aus den Betten gerissen werden.“

Bayern und Baden-Württemberg bereiten sich auf Überflutungen vor

20.41 Uhr: Am Abend spitzt sich die Lage im Süden Deutschlands weiter zu. Vor allem große Teile Baden-Württembergs und Bayerns erwartet ein Wochenende mit heftigem Dauerregen. In Neu-Ulm wurden wegen der steigenden Hochwasserschutzwände aufgebaut. FOCUS-online-Reporterin Natalie Meyer befindet sich aktuell in Ulm und berichtet, dass die Lage am Abend unter Kontrolle sei. „Es war die letzten Jahre schon mal schlimmer, gerade auch mit dem Schmelzwasser“, sagt Jannik Heide, der seit 20 Jahren in Ulm lebt. „Bis jetzt sieht es noch gut aus. Wenn die Vorkehrungen alle getroffen sind, die Stadt – ich habs vorhin in der Zeitung gelesen – ist jetzt besser vorbereitet als 1999.“

Am stärksten sind dem Meteorologen des Deutschen Wetterdienst zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen. So werden in Ravensburg etwa Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im südlichen Oberschwaben sowie auf der Ostalb können demnach sogar extreme Regensummen von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter erreicht werden.

Fluss in Italien reißt drei Menschen mit

19.40 Uhr: Nach heftigen Unwettern in der norditalienischen Region Friaul-Julisch Venetien sind am Freitag in der Nähe von Udine drei Menschen von den Wassermassen eines Flusses mitgerissen worden und werden seitdem vermisst. Zwei Frauen und ein Mann hielten sich am Nachmittag an dem Fluss Natisone in dem Ort Premariacco auf, als sie von den gewaltigen Wassermassen überrascht wurden, wie die Feuerwehr mitteilte. An der Suche nach den drei jungen Menschen beteiligten sich Feuerwehr, Zivilschutz und die Bergrettung.

Nach starken Regenfällen seit den Morgenstunden stieg der Natisone im Laufe des Tages weiter an. Wieso sich die drei jungen Menschen an dem Fluss aufhielten, war zunächst nicht bekannt. Nach heftigen Unwettern kann dessen Pegelstand auch plötzlich ansteigen. Außerdem durchquert der Fluss Schluchten, in denen die Strömungsgeschwindigkeit rapide ansteigt. In der ganzen Region im Nordosten Italiens toben seit Donnerstag schwere Unwetter.

Passanten entdeckten die drei Menschen im Wasser und schlugen Alarm, wie das Nachrichtenportal „RaiNews“ berichtete. Demnach warfen die Passanten Seile von einer Brücke, an denen sich die jungen Menschen aber nicht mehr festhalten konnten. Auf Videos in den sozialen Medien war auch zu sehen, wie sich die drei versuchten, aneinander festzuklammern, die Wucht der Wassermassen sie letztlich aber doch mitriss und sie in verschiedene Richtungen trieben.

Hochwasser erwartet: Katastrophenfall ausgerufen im Landkreis Günzburg

19.12 Uhr: Wegen des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage ist im Landkreis Günzburg in Bayern am Freitagabend der Katastrophenfall ausgerufen worden. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes.

Mehrere Meldestufen überschritten: Heftige Hochwasserlagen für Rhein und Neckar erwartet

17.35 Uhr: Die Hessische Hochwasservorhersagezentrale erwartet größere Hochwasser für die hessischen Flussabschnitte von Rhein und Neckar. Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Freitag mitteilte, kann es dabei zu statistisch nur alle 20 Jahre auftretenden Hochwassern kommen. Am Pegel Worms am Rhein wird demnach voraussichtlich am Sonntagvormittag die hessische Meldestufe 1 überschritten. Je nach Abfluss des Neckars kann sich dort zu Beginn der kommenden Woche ein großes Hochwasser mit Überflutung bebauter Gebiete entwickeln, wie es im Schnitt nur alle 20 Jahre auftritt. Das entspräche der hessischen Meldestufe 3. Am Pegel Mainz soll die hessische Meldestufe 1 im Laufe des Sonntags erreicht werden.

Auch am Neckar ist nach Angaben des HLNUG mit Hochwasser zu rechnen. Der Pegel Rockenau erreicht voraussichtlich schon in der Nacht zum Samstag die hessische Meldestufe 1. Im Verlauf des Samstags soll der Pegel dann die hessische Meldestufe 3 deutlich überschreiten. Auch hier rechnet das HLNUG am Wochenende mit einem großen, über 20-jährlichen Hochwasser. Weiter im Inneren Hessens erwartet die Behörde nur vereinzelt Überschreitungen der Meldestufen.

Nach den Niederschlägen der vergangenen Tage seien die Böden vielerorts gesättigt und könnten kein Wasser mehr aufnehmen, teilte das HLNUG mit. Außerdem habe der Deutsche Wetterdienst (DWD) für das Wochenende Dauerregen und regional teils extreme Regenmengen im Osten und Süden Hessens prognostiziert. Schon in der Nacht zum Samstag sollen diese einsetzen. Die Regionen zwischen Odenwald, Spessart und Rhön seien besonders betroffen, dort könne es zu Regenmengen zwischen 30 und 40 Litern pro Quadratmeter kommen. Vereinzelt seien dort auch 45 Liter Niederschlag pro Quadratmeter möglich. 

Örtlich begrenzter Starkregen kann zu Überschwemmungen und Überflutungen führen, wie das HLNUG weiter mitteilte. Da dafür keine Vorhersagen gemacht werden können, empfiehlt die Behörde, die Unwetterwarnungen des DWD weiterzuverfolgen.

Dauerregen: Leipheim schaltet Donau-Wasserwerk ab

16.31 Uhr: Angesichts des Dauerregens geht die Stadt Leipheim (Landkreis Günzburg) nach eigenen Angaben für die kommenden Tage von einem hundertjährigen Hochwasser aus. Das Donau-Wasserwerk sei sicherheitshalber am Freitag abgeschaltet worden. Die Wasserversorgung erfolge über ein anderes Wasserwerk, teilte Bürgermeister Christian Konrad mit. Weil die Trinkwasserversorgung in den kommenden Tagen zeitweise ganz abgeschaltet werden könnte, riet er den Bürgern, mit Mineralwasser vorzusorgen. Die Stadt will auf ihrer Homepage laufend über die Entwicklungen informieren.

Höchste Unwetterwarnstufe in 24 Kreisen

15.36 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst hat in Teilen Baden-Württembergs und Bayerns wegen extrem ergiebigen Dauerregens die höchste Warnstufe ausgerufen. „Da fällt quasi eine Monatsmenge Regen innerhalb von zwei Tagen“, sagte ein DWD-Meteorologe am Freitagnachmittag. „Es ist vergleichbar mit den Regenmengen, die vor Kurzem im Saarland herunterkamen.“

Wie sich diese Regenmengen auswirken, könne man noch nicht sagen. Es komme etwa darauf an, was Flüsse verkraften, ob es Ausweichwiesen gibt und welche Hochwassermaßnahmen es gibt. Am stärksten sind dem Meteorologen zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen. So werden in Ravensburg etwa Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im südlichen Oberschwaben sowie auf der Ostalb können demnach sogar extreme Regensummen von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter erreicht werden. In diesen Kreisen gilt die höchste Warnstufe:

Bayern:

  • Kreis Aichach-Friedberg
  • Kreis und Stadt Augsburg
  • Kreis Fürstenfeldbruck
  • Kreis Garmisch-Partenkirchen
  • Kreis Günzburg
  • Kaufbeuren
  • Kreis Landsberg am Lech
  • Kreis Lindau (Bodensee)
  • Memmingen
  • Kreis Oberallgäu
  • Kreis Ostallgäu
  • Kreis Neu-Ulm
  • Kreis Starnberg
  • Kreis Unterallgäu
  • Kreis Weilheim-Schongau

Baden-Württemberg:

  • Alb-Donau-Kreis und Stadt Ulm
  • Kreis Biberach
  • Bodenseekreis
  • Kreis Esslingen
  • Kreis Göppingen
  • Kreis Heidenheim
  • Ostalbkreis
  • Kreis Ravensburg
  • Kreis Reutlingen
Höchste Warnstufe in 24 Kreisen (Stand: 15.44 Uhr)
Deutscher Wetterdienst Höchste Warnstufe in 24 Kreisen (Stand: 15.44 Uhr)

Jahrhunderthochwasser im Osten des Landes möglich

14.20 Uhr: Experten halten Hochwasser für möglich, wie sie nur einmal in 100 Jahren zu erwarten sind. Die Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe teilte am Freitag mit, dass insbesondere im Raum Oberschwaben eine Ausbildung von 50- bis 100-jährlichen Hochwassern denkbar sei. Dadurch könnte es demnach zu größeren Überflutungen kommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet vor allem im Osten des Landes unwetterartige Niederschlagsmengen. Ein Tief bringe immer wieder neuen Nachschub an Regen, erklärte ein DWD-Meteorologe am Freitag.

Nach HVZ-Angaben sind in den Donau- und Bodenseezuflüssen im Raum Oberschwaben im Verlauf von Freitag bis etwa Samstagmittag teilweise sehr große Hochwasser zu erwarten. Mit großen Hochwassern ist der HVZ zufolge in den östlichen Neckarzuflüssen wie Erms, Fils, Rems und Kocher zu rechnen. Im Verlauf von Samstag auf Sonntag können sich demnach große Hochwasser an den Neckarpegeln Gundelsheim und Heidelberg ausbilden. Zudem seien zwei- bis zehnjährliche Hochwasser am Hoch- und Oberrhein möglich. 

Kommunen bereiten sich auf die möglichen Hochwasser bereits vor. Die Stadt Mannheim erwartet laut Mitteilung einen Pegelstand von etwa 7,50 Meter am Sonntag, am Freitagmittag war er demnach noch bei 4,60 Meter. Zufahrten zu Rhein und Neckar würden gesperrt. Auch die Stadt Heidelberg rechnet laut Mitteilung mit einem Anstieg des Pegelstands im Neckar auf eine Höhe zwischen 4,50 und 5 Metern. Auch dort würden unter anderem Umleitungen eingerichtet und Sandsäcke an Anwohner ausgegeben.

Mehr zur aktuellen Wetterlage lesen Sie auf den nächsten Seiten.

arg, sh, juw/mit Agenturmaterial
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