Estelle and Chris crossing AFRICA

Südosteuropa – Unser Weg nach Hause

 

Griechenland 

Am 8.06.2014, starteten wir von Istanbul aus unsere Weiterreise in Richtung Heimat. Kurz vor der Grenze zu Griechenland nächtigten wir noch in der Türkei an einer Tankstelle. Fernab der Touristenmagnete gibt es leider nur sehr bedingt – wenn überhaupt – Campingplätze. Die Übernachtungslocation war zwar nicht besonders schön, erfüllte dennoch ihren Zweck und wir durften einmal mehr in den Genuss türkischer Gastfreundschaft kommen. Es gab reichlich Tee und Kaffee für uns.

Am nächsten Tag starteten wir in aller früh in Richtung Grenze und passierten diese innerhalb kürzester Zeit.

Unsere Reiseroute führte uns bis zu unserem ersten Etappenziel in Griechenland am Mittelmeer entlang. Wir genossen die schöne Natur Griechenlands und ließen uns von dem herrlichen sowie intensiven Duft zahlreicher Ginstersträucher betören. Gegend Spätnachmittag erreichten wir die kleine Stadt Asprovolta. Dort fanden wir auch einen schönen Platz am Meer für die Nacht. Nachdem wir offiziell die Erlaubnis eines Strandbarbesitzers eingeholt hatten, am Meer campen zu dürfen, machten wir es uns sogleich gemütlich! Christian sprang in die Fluten und ich kümmerte mich um unser leibliches Wohl.

SAM_5470   SAM_5517

Da wir in Dar es Salaam viel Zeit mit der Verschiffung unseres Hanos verloren hatten, mussten wir bereits am nächsten Tag wieder aufbrechen. Mit dem Ziel Ende Juni wieder in der Heimat zu sein, fuhren wir über Edessa, entlang am schönen Vegoritida See und schlussendlich über die Grenze nach Mazedonien.

SAM_5494   SAM_5527

SAM_5519   SAM_5542

Kurz vor der Grenze wollte sich aber auch Hano nochmal bei uns melden. Nach knapp 30.000 km funktionierte die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine fast perfekt – und das ganz ohne Sensoren, LCD Displays oder sonstiger Standardausstattung heutiger Fahrzeuge. Beim Anfahren bemerkte Christian ein leichtes Knacken – vermutlich aus dem Verteilergetriebe. Und da dies ein äußerst ungewöhnliches Geräusch war legte sich Christian auch direkt neben der Schnellstraße unters Auto. Nach einigen gezielten Blicken stand die Diagnose fest: aufgrund des Gerüttels unserer neuen Stollenreifen hatten sich 3 von 6 Befestigungsschrauben des Getriebes einfach verabschiedet. Schnell 3 neue Schrauben rein und schon waren wir wieder unterwegs. Danke Hano, dass Du uns das mitgeteilt hast! Ansonsten wäre das Homecoming vielleicht deutlich stressiger geworden Zwinkerndes Smiley.

SAM_5520

Mazedonien

In Mazedonien angekommen, galt unser erster Stopp der charmanten Stadt Bitola.

Als 3. größte Stadt Mazedoniens war Bitola schon während des Osmanischen Reiches eine wichtige Handelsstadt. Die ältesten Gebäude der Stadt befinden sich in der zentralen Einkaufsstraße. Der Sirok Sokak ist die beliebte Flaniermeile von Bitola und beherbergt wunderschöne historische Bauten vergangener osmanischer Tage. Bevor wir die Stadt verließen, gönnten wir uns einen leckeren Kaffee und beobachteten das geschäftige Treiben von Sirok Sokak.

SAM_5558 

Nach Bitola fuhren weiter in Richtung des Nationalparks Galicica. Neben dem Prespa- und Ohridsee gelegen, umfasst der Nationalpark eine Größe von 228 Quadratkilometern.

SAM_5574   SAM_5608

SAM_5576   SAM_5590

Über wunderschöne Bergstraßen erreichten wir am nächsten Tag die Stadt Ohrid.

Als UNESCO- Weltkulturerbe bietet Ohrid zahlreiche Sehenswürdigkeiten und eine wunderschöne Location direkt am Ohrid-See, welcher zu den ältesten Seen unserer Welt zählt. Ferner darf man an seinen Ufern byzantinische Bauwerke und archäologische Kostbarkeiten von mehr als zweitausend Jahren Menschheitsgeschichte bewundern.

SAM_5614   SAM_5633   SAM_5619

Nach Mazedonien wartete erneut ein landschaftlich wunderschönes Land auf uns – ALBANIEN!

Albanien

Mit einer Größe von etwa 28.748 Quadratkilometern ist Albanien etwas kleiner als Belgien und unsere Route führte uns direkt vom Süden über wunderschöne sowie idyllische Bergtäler in den Norden des Landes, wo wir schlussendlich einen Tag später die Grenze zu Montenegro passierten. Die tief in das Bergland eingegrabenen Flusstäler sind von Walnuss- und Mandelbäumen gesäumt und boten uns fantastische Naturerlebnisse. Da Albanien touristisch noch kaum erschlossen ist, kamen wir in den Genuss von unberührter Natur. Dazu entschieden wir uns einmal mehr für eine kaum befahrene, atemberaubende Bergpiste und wurden sehr freundlich empfangen und wieder einmal zu Tee, Kaffee und Bier eingeladen.

SAM_5646   SAM_5651

SAM_5656   SAM_5665

SAM_5671   SAM_5673

 Montenegro

Nach dem idyllischen Albanien, erwartete uns Montenegro.

Immer an der schönen Adria entlang fanden wir in der Nähe von Bar einen direkt am Meer gelegenen Campingplatz ein. Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder weiter in Richtung Kroatien.

SAM_5693   SAM_5699

Kroatien

In Kroatien angekommen hieß unser nächstes Etappenziel Dubrovnik. Unweit entfernt fanden wir uns in einem schönen kleinen Camp ein. Malwieder galt unserem Hano die volle Aufmerksamkeit und wir `mussten` den ein oder anderen Campern von unserer Reise bis dato berichten. Gespannt und auch von fernen Ländern träumend, lauschten sie unseren Erlebnisberichten. Am nächsten Tag nahmen wir den Bus in die Stadt Dubrovnik, welcher uns nach einer 20 minütigen Fahrt unmittelbar in die Nähe der berühmten Altstadt brachte. Die Aufnahme 1979 in die Liste als Weltkulturerbe der UNESCO unterstreicht die Einzigartigkeit der Altstadt und macht sie zu einem muss für jeden an Kultur interessierten Reisenden. Die historischen Stadtmauern wurden im 13. und 16. Jahrhundert erbaut, ihr Festungsturm ist zu einem weltbekannten Symbol für Dubrovnik geworden. Auf diesen imposanten Mauern entlang spazierend, kann man auf unvergleichliche Weise die Stadt kennen lernen. Zahlreiche mittelalterliche Klöster, Kirchen und Paläste gilt es zu erkunden. Leider wollten zu unserem Leidwesen nicht nur wir diese wunderschöne Stadt besichtigen!!! Hunderte weiterer Touristen belagerten die Altstadt und wir hatten Schwierigkeiten uns unseren Weg durch die engen Gassen zu bahnen.

SAM_5707   SAM_5760

SAM_5770   SAM_5827

SAM_5720   SAM_5746   SAM_5750

SAM_5764 

Nach 2 Tagen Dubrovnik, machten wir uns wieder auf den Weg und fuhren in Serpentinen entlang der schönen Adria. Wir passierten Split und fuhren weiter in Richtung Trogir. Trogirs Altstadt wurde ebenfalls in die Liste der UNESCO aufgenommen. Überquert man die Brücke zur Altstadt beginnt eine Reise durch die aufregende Geschichte der über 2000 Jahre alten Stadt. Enge romantische Gassen führen einen zu den historischen Gebäuden und Plätzen, welche von einer traumhaften Uferpromenade umrahmt werden.

SAM_5890  SAM_5867  SAM_5872

SAM_5887

Nach Trogir ging es weiter bis zu unserem letzten Etappenziel in Kroatien: Porec

In Porec trafen wir auch bereits auf ein Stückchen Heimat!! Sehr enge Freunde aus München verbrachten eine Woche in der Nähe von Porec ihren Urlaub und wir verabredeten uns zu einem Treffen. Ach, wie groß war die Freude nach einem viertel Jahr unsere Freunde wider zu sehen. Wir verbrachten 2 schöne gemeinsame Tage, ehe wir uns nach Slowenien aufmachten.

SAM_5929

Slovenien

In Slowenien angekommen waren wir leider auch dort eher auf der Durchreise, da uns bereits die Eltern von Chris in Österreich sehnlichst erwarteten. Bevor wir jedoch nach Österreich fuhren hielten wir noch im schönen Bled. Die Stadt Bled ist auch Heimat des gleichnamigen Sees, der umgeben von bewaldeten Hängen der Berge Jelovica und Pokljuka, dem Gipfel der Karawanken sowie der Julischen Alpen mit ihrem höchsten Berg, dem Triglav – ist.

SAM_5936   SAM_5944

Da wir noch am selben Tag Filzmoos im Salzburger Land erreichen wollten, verließen wir bereits nach einer knappen halben Stunde Bled weiter in Richtung Österreich. In Filzmoos steht das Haus von Christians verstorbener Großmutter und ist seit jeher ein Ort der Familie Hänel/Palitsch. Für Christian und mich war es nach so einer Reise sehr wichtig, bevor der Alltagsstress wieder über uns herein bricht, uns an einem v.a für Christian ganz besonderen Ort für eine Woche zu erholen und die letzten Etappen der Reise zu verarbeiten.

Österreich

Da wir einen Tag früher als vereinbart in Filzmoos ankamen, war dies eine große sowie freudige Überraschung meiner Schwiegereltern! Mein Schwiegervater stand gerade vor dem Haus und werkelte an seinem Camper (ganz der Sohn!) und kam uns gleich mit ausgestreckten Armen, lachend entgegengesprungen. Bei dem Anblick meiner Schwiegereltern und den festen Umarmungen kamen mir die Tränen und wir waren einfach nur glücklich einen Teil der Familie nach doch sehr langer Zeit wiederzusehen. Wir erzählten bis spät in die Nacht und als wir zu Bett gingen, kreisten noch so viele Gedanken, Bilder sowie Ereignisse in unseren Köpfen herum. Eins steht fest- Es wird seine Zeit brauchen bis wir unsere Eindrücke und Erfahrungen verarbeitet haben.

SAM_5955   SAM_5961

SAM_5968   SAM_5998

Einen Tag später kündigten weitere Familienmitglieder ihren Besuch an. Der Cousin von Christian mit Familie kam 2 Tage später über das verlängerte Wochenende nach Filzmoos und wir verbrachten ein paar schöne Tage mit wandern und gemütlichem beisammen sitzen.

SAM_6144   SAM_6029

SAM_6031   SAM_6129

SAM_6135

Leider verging die Woche in Filzmoos viel zu schnell. Jedoch warteten auch meine Eltern sehnsüchtig auf unsere Rückkehr. Bevor wir jedoch in Stuttgart ankommen sollten, machten wir einen kurzen Zwischenstopp in München und trafen dort weitere sehr enge Freunde von uns. Es war sehr schön auf unserer Heimreise vereinzelt für uns sehr wichtige Menschen zu treffen, da der Schock wieder daheim anzukommen somit nicht mehr ganz so groß war, wie vielleicht erwartet. So konnten wir auch jedem unsere ungeteilte Aufmerksam zukommen lassen. Es stehen jedoch noch weitere enge Freunde auf unserer Besuchsliste!!

Mission accomplished – zu Hause in Stuttgart!

Am 24.06.2014, nach ca. 30.000 Kilometern, 19 Ländern, unfassbar vielen Erfahrungen und vielen besonderen Begegnungen, war es dann soweit und wir trudelten gegen Spätnachmittag in Filderstadt Plattenhardt, dem Ort meiner Kindheit, ein. Wir parkten Hano und näherten uns der Haustür. Wie früher klingelte ich Sturm, so wussten meine Eltern gleich: Ah, Estelle ist wieder daheim! Ganz aufgeregt kam mir bereits mein Vater schon entgegen und schloss uns in seine Arme. Meine Mutter schloss sich gleich mit an! Voller Freude über die sichere und gesunde Rückkehr saßen wir erst einmal gemeinsam am Tisch bei Kaffee und leckerem Kuchen. Auch hier kamen wir aus dem Erzählen nicht mehr heraus!

DSC03467

Tja, nun sind wir also wieder daheim und versuchen uns langsam aber sicher an den schwäbischen Alltag zu gewöhnen. Es gilt viel zu verarbeiten und ein wenig Wehmut schwingt immer wieder mit.

Diese für uns so besondere Reise war die beste Entscheidung in unserem bisherigen Leben. Wir hatten uns richtig entschieden: Nämlich gegen das Haben und für das Sein.

So viele intensive Momente des Glücks, der absoluten Zufriedenheit sowie der Freiheit wurden uns beschert, so dass wir einfach nur unendlich dankbar sind, diese Reise erlebt zu haben. Unterm Strich war jedoch das ganz besondere unserer Reise die Begegnungen mit den Menschen. Wir fühlen uns privilegiert diese Begegnungen erfahren zu haben, aus denen auch die ein oder andere Freundschaft entstanden ist.

Ja, wir haben unseren ganz persönlichen Traum gelebt. Jeder hat einen anderen Traum, unser war eben diese Reise. Vielleicht sind wir für manche Leute verrückt, jedoch kann ich nur abschließend sagen:

WIR WÄREN VERRÜCKT GEWESEN ES NICHT ZU TUN!

SAM_6178

Categories: Uncategorized | 9 Comments

Vom Kaukasus an den Bosporus: Armenien, Georgien & Türkei

Am Vorabend zum Grenzübertritt nach Armenien klarte es nach langem Regen plötzlich auf und über der iranischen Steppe tauchten die 4000er des kleinen Kaukasus aus dem Nebel auf. Für uns Bergliebhaber eine tolle Begrüßung für den nächsten Reiseabschnitt. Und die kleinen Kaukasusländer hielten ihr Versprechen: Armenien und Georgien waren ein Fest für die Augen.

Und so ging es gutgelaunt am nächsten Morgen zur Grenze. Im Iran hatten wir Hano einen zweiten Tank verpasst um nun mit über 300 Liter spottbilligen iranischen Diesel nach Armenien und Georgien einzureisen. Trotz längerer Diskussionen auf iranischer Seite, ließ man uns gewähren und so bezahlten wir für die kommenden 1000km quasi nix.

IMG_0942

Am armenischen Grenzübergang überholte uns dann plötzlich Frank aus Magdeburg mit seinem 1-Gang Fahrrad aus gleichem Jahrzehnt wie Hano geschnitzt und meinte “das tut aber gut, mal wieder Guten Tag zu sagen.” Wir waren uns gleich sympathisch und so kam es das wir Franks Rad aufs Dach schnallten und die kommenden 2 Wochen zu dritt unterwegs waren.

SAM_4395   SAM_4397 (Frank links in vorderster Reihe!)

Mit einem Gang durch den Kaukasus wäre zudem wohl ein fast unmögliches Unterfangen geworden. Mit Hano die Berge rauf und runter zu kurven war dagegen eine Wonne und so erreichten wir nach einigen Stunden “kurbeln” unseren ersten Stopp Kapan.

SAM_4389   SAM_4394

Viele Städte im Kaukasus sind noch stark geprägt von ihrer Vergangenheit unter russischer Besetzung. Zeugen dieser Vergangenheit sind (oftmals verlassene) Bergwerke, hässliche Hochbausiedlungen und teilweise katastrophale Straßenverhältnisse.

Beim Anblick jedoch der fantastischen Klöster, eingebettet in atemberaubender Bergkulisse, verblasste gleich die Tristesse. Zeuge von einem Kloster, eingebettet in traumhaft schöner Bergkulisse, wurden wir gleich einen Tag später, als wir von Kapan weiter in Richtung Tatev fuhren. Über eine herrliche Bergpiste ging es hoch hinauf. Als wir den Pass passierten, trauten wir unseren Augen kaum! Vor uns erhob sich in seiner vollen Pracht, das auf einer Felskuppe erbaute Kloster Tatev. Gebannt von diesem atemberaubenden Blick auf dieses Kloster aus dem 9. Jahrhundert, beschlossen wir, dass dies der ideale Platz für unser 2. Frühstück und unseren Schlafplatz für kommende Nacht ist.

SAM_4482   SAM_4412

SAM_4425   SAM_4438

SAM_4428   SAM_4463   SAM_4468

SAM_4403   SAM_4505

Am nächsten Morgen wurden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und genossen ein reichhaltiges Frühstück in ganz besonderer Umgebung.

SAM_4514

Nachdem wir wieder alles zusammengepackt hatten, ging es auch schon weiter in Richtung Satin, über Herher und Goghtanik bis zu unserem Schlafplatz in Hermon.

SAM_4541   SAM_4533

Auf dem Weg machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp an der Satan´s Bridge mit seinen 2 natürlichen Quellen, welche  Christian und Frank gleich dazu verleiteten in ihre Badeklamotten zu schlüpfen!

SAM_4524

Auf der Weiterfahrt nach Hermon gabelten wir noch Zoe und Florian, 2 Schweiz-Franzosen auf, die ein kleines Stück mit uns mitfuhren.

SAM_4548

Mit vollgeladenem Hano ging es weiter auf Bergpisten bis wir Abends endlich in Hermon ankamen und unser Nachtlager aufschlagen konnten.

SAM_4566   SAM_4555

SAM_4560   SAM_4564

SAM_4576   SAM_4552

Unser nächstes Etappenziel für den kommenden Tag war Lake Sevan. Dorthin begegneten uns noch Paul und Monika, 2 verrentete Schweizer, die mit ihrem Bremach (Fiat – IVECO) jeweils ein halbes Jahr durch die Welt reisen und ein halbes Jahr in der Schweiz leben. Ein durchaus attraktives Rentnerkonzept!!! www.http://bigamper.com/

Natürlich mussten wir sofort anhalten und uns erst einmal über unsere Reiseerfahrungen austauschen!

SAM_4601   SAM_4605.

SAM_4586   SAM_4598

Nachdem netten Plausch starteten wir weiter die Bergstraße hinauf und passierten den Pass mit herrlicher Aussicht. Nach einer kurzen Rast und dem Genuss dieses herrlichen Panoramas ging es dann auch schon weiter am Lake Sevan entlang in Richtung Noratus. Die kleine Ortschaft ist auch das zu Hause der Surp Grigor Lusarovich Kapelle und seinem Friedhof mit den für Armenien typischen Chaschkars. Die Chaschkars sind in der armenischen Kirchentradition kunstvoll behauene Gedächtnissteine mit einem Reliefkreuz jeweils in der Mitte. Nach Noratus ging es am Lake Sevan weiter zum Kloster Hayrawank. Hayrawank ist ein Kloster der armenischen apostolischen Kirche und wurde im späten 9. Jahrhundert auf einer felsigen Anhöhe mit traumhaft schönem Blick auf den See errichtet. Da es Sonntag war, hatten wir das Glück einen typisch armenischen Gottesdienst miterleben zu dürfen. Etwas düster dennoch faszinierend war dieser jedoch, aber dies lag sicherlich auch ein wenig an den wenig lichtdurchfluteten Klostergemäuern.

SAM_4667   SAM_4631

IMG_0986   SAM_4645 

Nach dem Erlebnis Kloster Hayrawank ging es weiter über die Stadt Sevan in den Ort Dilijan mit seiner charmanten kleinen Altstadt.

SAM_4677

Früher war Dilijan Urlaubsort armenischer Könige. Während der Sowjet-Zeiten kamen die Partei- und Politikbosse aus Moskau hierher zur Kur. Auch heute noch nennen viele armenische Künstler und Filmemacher die Stadt ihr Zuhause. Nach 2 Tagen Dilijan fuhren wir weiter über Vanajor zu den beiden Klöstern Sanahin und Haghpat, die beide Weltkulturerbe Status für sich beanspruchen.

SAM_4703   SAM_4705   SAM_4654

Am nächsten Morgen war es dann schon wieder soweit und wir passierten die Grenze zu Georgien. Nachdem die Einreise für unser Auto in Armenien mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als jedes andere Land, indem wir zuvor waren, hofften wir auf eine schnelle Abwicklung in Georgien. Unser Wunsch wurde erhört und innerhalb einer halben Stunde waren wir auch schon wieder auf der Straße in Richtung Hauptstadt Georgiens – Tiflis.

Georgien

In Tiflis angekommen, mussten wir uns erst einmal wieder durch den Stadtverkehr quälen. Zusammen mit unserer Stadtkarte und den Informationen von ein paar netten Georgiern, fanden wir unsere Unterkunft. Das Hostel “Why not!”, inmitten des Stadtzentrums gelegen, beherbergte uns für die nächsten 3 Tage. Wir parkten Hano in der Seitenstraße direkt vor dem Eingang und durften die sanitären Anlagen des Hostels umsonst nutzen und im Hano schlafen. Am nächsten Tag starteten wir gleich unsere Erkundungstour durch die wunderschöne Altstadt. Wir waren einfach nur begeistert und waren sicherlich nicht das letzte Mal in Tiflis. 

IMG_1017   SAM_4765   SAM_4798

SAM_4804   SAM_4816

SAM_4770   SAM_4796

Zusätzlich zu unserem Erkundungsprogramm, mussten wir auch nach einer neuen Kupplungsscheibe für Hano Ausschau halten. Wir zeigten dem Taxifahrer die Kupplungsscheibe und dieser führte uns direkt in das Schrauberviertel von Tiflis! Wow, dort gab es wirklich alles für das Schrauberherz! Ein sehr guter Freund aus Sandkastentagen unseres Taxifahrers war spezialisiert auf Kupplungsscheiben und Bremsbeläge. Wir drückten ihm unsere Kupplungsscheibe in die Hand, vereinbarten den Preis und 2 Stunden später hielten wir unsere Kupplungsscheibe mit neuem Belag in den Händen.

SAM_4734   SAM_4736   SAM_4761

Glücklich und erleichtert fuhren wir zurück zum Hostel. Die nächsten Tage genossen wir noch in Tiflis, bevor es weiter in Richtung Grenze Türkei ging. Auf dem Weg zur Grenze fuhren wir noch nach Vardzia, auch als Höhlenstadt bekannt. Der Weg dorthin, führte uns durch enge Bergschluchten und wunderschöne Täler. Wir waren einfach nur begeistert. König Georgi III erbaute dort im 12. Jhr. eine Festung. Erst seine Tochter ließ ein Kloster errichten, welches sich zu einer Stadt, die 2000 Mönche beherbergte, weiterentwickelte. Diese Höhlenstadt ist für die sehr gläubigen Georgier ein Pilgerort. Die Höhlenstadt besteht aus 13 Stufen, 409 Räumen, 13 Kirchen und 25 Weinkeller!

SAM_5008 - Copy   SAM_4963 - Copy

SAM_4971 - Copy   SAM_4995 - Copy

SAM_5020 - Copy   SAM_5024 - Copy

Am nächsten Tag ging es direkt weiter nach Batumi, unsere letzte Station, bevor wir Georgien verließen. Auf der Fahrt dorthin, begegneten wir noch Erika und Olli aus Günzburg, die mit ihren Rädern nach Südostasien radeln möchten!

 SAM_5017 - Copy   SAM_5262

 SAM_5197   SAM_5040 - Copy

 SAM_5228 - Copy   SAM_5266

Wir verbrachten noch einen gemeinsamen Tag mit Frank in Batumi, bevor sich unsere Wege nach 2 ausgesprochen netten Wochen wieder trennten. Frank fuhr weiter in Richtung Norden nach Svanetien und unsere Reise ging weiter auf direktem Nachhauseweg erst einmal in Richtung Türkei.  

Türkei

An der türkischen Grenze angekommen ging alles reibungslos und v.a ruckzuck vonstatten. 4 Tage fast immer am schwarzen Meer entlang erreichten wir schlussendlich unser nächst größeres Etappenziel auf dem Weg nach Hause: Istanbul

SAM_5379

SAM_5307   SAM_5276

SAM_5292   SAM_5296

Istanbul markierte einen weiteren Meilenstein auf unserer Reise und die Fahrt über den Bosporus gewissermaßen den Abschluss der muslimischen Welt. In Istanbul angekommen erschlug uns die Größe der Stadt sowie der chaotische Stadtverkehr. Aus dem Internet wussten wir, dass es einen Campingplatz (eher einem großen Parkplatz ähnlich) sehr nah den Top Sehenswürdigkeiten gibt. Das Viertel heißt Kumkapi und der Campingplatz befindet sich ca. 800 Meter zur blauen Moschee. Bevor wir diesen jedoch erreichten, mussten wir uns mal wieder durch den Stadtverkehr quälen. Und zu guter Letzt, bevor wir den Campingplatz erreichten, fuhr uns ein junger Türke rechts ins Auto. Wir haben nix gemerkt, aber dem neuen 3er BMW hats ordentlich das Heck aufgerissen. Zuerst wollte der junge Fahrer uns die Schuld in die Schuhe schieben, aber an einer nach vorne verbogenen Stossstange unsererseits gingen ihm dann doch sehr schnell die Argumente aus. Gott sei Dank war die Werkstatt gleich um die Ecke des Campingplatzes und so blieb uns ein erneuter Kampf durch die Straßen Istanbuls erspart. So fuhren wir am nächsten Tag zur Werkstatt und 4 Stunden später war die Stoßstange wieder hingebogen sowie neu lackiert. Die Lackfarbe weicht zwar ein wenig von der ursprünglichen Farbe ab, aber so kleinlich wollten wir dann auch nicht sein.

SAM_5326   SAM_5329

SAM_5314   SAM_5318

Nachdem unser Hano wieder hergestellt war, stand der Besuch der blauen Moschee sowie der Hagia Sophia bei uns auf dem Programm. Das goldene Horn dominierend, ragt diese beeindruckende osmanische Moschee auf einem der 7 Hügel von Istanbul empor. Während der Herrschaft von Sultan Ahmed erbaut, gilt diese Moschee als einer der Hauptwerke osmanischer Architektur im 17. Jahrhundert.

Zwischen dem Kulturprogramm erlebten wir auch die Demonstrationen anlässlich des Jahrestages der landesweiten Gezi-Proteste vor einem Jahr.

SAM_5384   SAM_5343   SAM_5360

SAM_5366   SAM_5414

So,nun aber weiter im Kulturprogramm!:

Gleich gegenüber der Moschee befindet sich ein weiterer kultureller Leckerbissen! Die berühmte Hagia Sophia. Die Heilige Weisheit, wie sie übersetzt heißt, ist von ganz besonderer geschichtlicher Bedeutung. Sie erlebte fast die gesamte Geschichte von Konstantinopel und das goldene Zeitalter von Byzanz und der Stadt Istanbuls. Zuerst als griechisch orthodoxe Kathedrale verwendet, wurde sie bis zu ihrer osmanischen Eroberung zu einer römisch-katholischen Kathedrale. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen wurde sie durch Sultan Mehmet, dem Eroberer zu einer Moschee umgewandelt. Es wurden christliche Insignien, Inneneinrichtung, Dekorationen und Glocken der Hagia Sophia entfernt. 1934 wurde sie zu einem Museum umgebaut und kann für ca. 15 Euro Eintrittsgebühr p.P bewundert werden.

SAM_5398   SAM_5403   SAM_5415 

Von soviel Input, gönnten wir uns erst einmal eine kleine Pause mit kleinen süßen Leckereien und schauten einem türkischen Straßen-Bonbonhersteller bei der Arbeit zu.

SAM_5436   SAM_5421

Am nächsten Tag wartete der Topkapi Palast darauf von uns bewundert zu werden. Als Residenz der osmanischen Herrscher, lebten ca. 5000 Menschen damals hinter den Palastmauern. Aufgeteilt in Familienmitglieder, Verwaltungsbeamte, Bedienstete und Soldaten. Die hohen Palastmauern reichten vom goldenen Horn bis hin zum Marmara Meer und trennten den Palast vom übrigen Teil der Stadt. Nachdem Erlebnis Topkapi Palast traten wir den Heimweg zum Campingplatz an. Dort genossen wir noch den Abend bevor es am nächsten Tag schon weiter in Richtung Griechenland ging.

Categories: Uncategorized | 1 Comment

Iran–Wie wunderbar!

Als wir uns in Kenya entschlossen unsere Reise aus Sicherheitsgründen nicht weiter durch Nord-Afrika fortzusetzen, hatten wir ehrlich gesagt keine klaren Vorstellungen über den Iran. Nach 3 Wochen Iran können wir allerdings nur Jedem dieses fantastische Land mit seiner reichen Kultur und seiner einzigartigen Vielfalt an Landschaften ans Herz legen. Was jedoch das Wertvollste an diesem Land ist, sind seine unfassbar lieben, höflichen, hilfsbereiten und unglaublich gastfreundlichen Menschen.

Nirgendwo sonst wurden wir bisher so freundlich empfangen, begeistert geholfen, liebevoll begleitet, insistierend eingeladen und traurig verabschiedet wie im Iran. Unzählige Bekanntschaften und Freunde pflastern nun unsere Route durch dieses einzigartige Land. Nachfolgend also nun einige der schönsten dieser Erlebnisse, für die wir unendlich dankbar sind . Wir kommen wieder! 

Die iranische Hilfsbereitschaft  sowie Freundlichkeit durften wir bereits auf der Fähre von den Emiraten in den Iran erfahren. Dort lernten wir Mustafa kennen, ein Iraner, der vor 30 Jahren in Deutschland Maschinenbau studiert hat. Er bot uns gleich seine Hilfe an, was die Organisation einer SIM-Karte, die Einreiseformalitäten und vieles anderes anbelangten. Nach der 11 stündigen Überfahrt erwartete uns in Bandar-e Abbas die Abwicklung der Einfuhr unseres Hanos sowie unsere Einreise in den Iran, welche insgesamt 5 Stunden dauern sollte. Mustafa wartete geduldig solange auf uns, bis wir mit allem fertig waren. Auch meldete er sich nachdem wir Abschied genommen hatten jeden Tag bei uns, um sicherzustellen, dass es uns gut geht! Bevor wir jedoch Abschied von Mustafa nahmen, verbrachten wir einen netten Abend zusammen mit ihm und Tyson, einem Australier, den wir auch auf der Fähre kennenlernten. Tyson fährt mit seinem Motorrad von Australien bis Estland und das mittlerweile seit mehr als einem Jahr unterwegs.

IMG_0358

Am nächsten Tag starteten wir nach der Verabschiedung von Tyson und Mustafa unsere Tour durch den Iran. Unser erstes Etappenziel war Shiraz. Durch seine wunderschönen Gärten auch als Stadt der Nachtigallen und Rosen bekannt. Hier gab es zahlreiche Schätze zu entdecken.

IMG_0418   IMG_0428  

IMG_0569   IMG_0489   IMG_0494   IMG_0472   IMG_0468   IMG_0520     

IMG_0514   IMG_0565

Wir sahen die Zitadelle von Karim Khan Zand, den berühmten Vakil Bazaar, das Hafez Mausoleum, den Eram Garten sowie das Shah Cheragh Mausoleum. Beim Anblick der vielen Dichter und Denker wurde uns bewusst, wie eng Iraner mit der deutschen Mentalität verbunden sind.

Nach 3 Tagen verließen wir Shiraz in Richtung Persepolis, die Stadt der Perser! Nach König Kyros dem Großen, wollte sein Nachfolger Darius der Große eine Stadt, die nur mit seinem Namen verbunden war und seinen Glanz als Beherrscher des persischen Reichs veranschaulichen sollte. So gründete er Persepolis. Hierfür ließ er am Abhang des Kuh-e-Rahmat ( Abhang des Erbarmens) eine riesige, rechteckige Terrasse errichten, die sich etwa 15 Meter in die Höhe erhebt. Umgeben wird diese Terrasse von einer mächtigen Mauer. Beeindruckt und zugleich sehr traurig, dass diese Stadt dem Feuer von Alexander dem Großen zum Opfer fiel, konnten wir allerdings unserer Phantasie freien Lauf lassen und uns vorstellen, wie Persepolis  in seiner Hochzeit wohl ausgesehen hat.

IMG_0649   IMG_0629

 IMG_0593   IMG_0594     

IMG_0609   IMG_0612  

IMG_0613   IMG_0601

IMG_0604   IMG_0655

IMG_0591   IMG_0633

Am nächsten Tag ging es weiter nach Pasagardae, die Stadt von Kyros, dem Begründer des persischen Reiches.

 IMG_0662   IMG_0746

Von dort aus plante Kyros die Erweiterung seines Reiches.

IMG_0692   IMG_0705

SAM_3509   IMG_0709

Von Pasargardae ging es weiter über die Stadt Abarku.

SAM_3512   SAM_3524

IMG_0752   IMG_0770

und das kleine Dorf Shar Asb, welches einst eine Stadt aus Lehmhäusern war und sich als neue Stadt um die einstige Lehm-Altstadt neu formierte. Dort kam sofort ein Iraner auf uns zu und zeigte uns stolz die Stadt seiner Kindheit und das Haus, indem er als Kind aufwuchs.

IMG_0802   IMG_0828

Die ganzen Begegnungen sowie das große Kulturprogramm machten immer sehr schnell hungrig! Da kam uns das leckere und frisch gebackene Naan immer wie gerufen!

IMG_0785

Nach Abarku und Shar Asb ging es dann weiter in Richtung Yazd. In Yazd angekommen führte unser Weg gleich zu der beeindruckenden Masjed-e Jame Moschee. Dort galt unserem Hano natürlich wieder die volle Aufmerksamkeit. Eine kleine Gruppe Jugendlicher kam gleich auf uns zu und wollte alles über uns, unsere Reise und unser Auto wissen. Anschließend folgte die obligatorische Besichtigung unseres Hanos. Danach zeigten sie uns die Moschee und führten uns zu dem ums Eck gelegene Silk Road Hotel. Dort konnten wir Hano ohne Probleme abstellen und die sanitären Anlagen gegen eine kleine Gebühr benutzen. In Yazd lernten wir auch die beiden Belgier Johnny und Lise kennen, die uns hilfreiche Tipps zu Armenien und Georgien gaben – Länder, die wir im Anschluß an den Iran besuchen möchten.

SAM_3569   IMG_0857   SAM_3575

SAM_3566   SAM_3773

SAM_3693   SAM_3708

Nach Yazd fuhren wir weiter in Richtung Karanaq, wo wir eine weitere verlassene Stadt aus Lehmhäusern besichtigten. Bevor wir allerdings Yazd verließen musste zunächst noch getankt werden. Da wir immer auf die Tankkarte der lieben und hilfsbereiten Trucker angewiesen waren, dauerte das tanken immer recht lange. Denn bevor wir tanken konnten, mussten wir erst einmal Tee trinken, dann mit Händen und Füßen erzählen, woher wir kommen, wie alt unser Hano ist, was wir schon im Iran gesehen haben und wohin unsere Reise weitergeht!! Als Dankeschön durften wir dann nicht nur das limitierte Tankkontingent der Trucker nutzen, sondern wurden auch mehr als einmal zum Tanken eingeladen – einfach unglaublich.

IMG_0872   IMG_0752

IMG_0887   IMG_0893

SAM_3770

Über Chak Chak ging es weiter nach Toudeshk ( auf persisch “in der Wüste”), wo wir bei Mohammed und seiner Familie mit 2 weiteren Deutschen nach einem leckeren Abendessen übernachteten.

SAM_3813   SAM_3822

Am nächsten Tag erwartete uns Esfahan, nach Teheran und Mashhad die 3. größte Stadt im Iran. Da wir seit Afrika leider kein GPS mehr zur Verfügung hatten, waren unsere Stadtfahrten gelinde ausgedrückt immer etwas stressig! Auf der Suche nach einem geeigneten Stell- und Übernachtungsplatz dauerte es aber keine 2 Minuten bis wir wieder Hilfe bekamen! Die ursprüngliche Suche nach einer Straße endete damit, dass wir für die nächsten 5 Tage bei einer unfassbar lieben Familie unterkamen, die uns mit ihrer Gastfreundlichkeit und Großzügigkeit nur so überschüttete. Um diese Familie angemessen zu beschreiben, gibt es keine Worte. Wir können auf jeden Fall sagen, dass diese Begegnung für uns sehr viel bedeutet und wir sehr glücklich und dankbar zugleich sind, diese  Familie getroffen zu haben. So verbrachten wir wunderschöne Tage miteinander, lernten weitere Familienmitglieder und deren Freunde kennen. Unser Gastpapa hatte darüber hinaus auch noch eine eigene Autowerkstatt und so entschlossen wir uns, Hano ein paar neues “Schuhwerk” zu spendieren – eine fast unmögliche Sache, da seine Schuhgröße nur sehr schwer zu bekommen ist. Sahar, die Tochter und ihre Freunde zeigten uns Esfahan und so sahen wir das wunderschöne Maydan-e Imam sowie die Masjed-e Imam, das Chehel Sotun, das bekannteste Hotel der Stadt “Abbasi Hotel”, den Hasht Behesht Pavillion aus dem Jahre 1669, die berühmte Khaju Brücke sowie die Allahverdi Brücke.

SAM_3901   SAM_3844

SAM_3864   SAM_3870

SAM_3885   SAM_3892

SAM_3910   SAM_3968   SAM_4003   SAM_4006

SAM_4014   SAM_4015

SAM_3914   SAM_3919   SAM_4043

SAM_4042  SAM_4054

Nach wunderbaren 5 Tagen mussten wir schweren Herzens Abschied nehmen. Mit einem wunderschönen selbst gemalten Bild – welches kurzerhand einfach von der Wohnzimmerwand abgehängt wurde – machten wir uns wieder auf die Reise. Über Arak und Hamedan fuhren wir weiter in Richtung Bisotun. In Bistotun wartete das nächste Weltkulturerbe auf uns. Auf dem Weg dorthin “mussten” wir allerdings wieder einmal einen kleinen Boxenstopp einlegen, um wieder über unseren Hano und unsere Herkunft  zu berichten! In Bisotum konnten wir leider die berühmten Reliefs von Darius dem Großen aus der Archamaeniden Zeit nicht bewundern, da sie derzeit von einer Plane bedeckt sind.

SAM_4130   SAM_4156

Nach Bisotum ging es weiter über Kermanshah, Sanandaj nach Takab. Am nächsten Tag stand die Besichtigung des nahe gelegenen Takht-e Soleyman (auch UNESCO) auf dem Plan. Eingebettet hinter atemberaubender Landschaftskulisse, war der Takht-e Soleyman ein weiteres Highlight von so vielen hier im Iran.

SAM_4153   SAM_4170

SAM_4193   SAM_4209

SAM_4239   SAM_4283

SAM_4271   SAM_4274  SAM_4345

Der Takth-e Soleyman (persisch “Thron des Salomon”) ist ein Gebäudekomplex, bestehend aus Palast, einem Feuertempel und Befestigungsanlagen aus der späten Sassanidenzeit (etwa 420–640 n. Chr.). Er liegt auf einem Travertinhügel in 2200 m Höhe. Begünstigt wurde die Nutzung dieses abgelegenen Platzes durch einen warmen Quellsee von etwa 90 m Durchmesser und bis zu 100 m Tiefe. Sassanidische Perserkönige kamen nach ihrer Thronbesteigung und vor größeren Feldzügen hierher, um religiösen Zeremonien beizuwohnen.

Nach dem Ende des Sassanidenreiches wurde der Platz von Abaga Khan, dem Enkel des mongolischen Herrschers Dschingis Khan beherrscht. Eine sakrale Bedeutung hatte er zu dieser Zeit nicht mehr.

Über Zanjan ging es weiter nach Tabriz, wo wir unsere letzten schönen Tage im Iran verbrachten. Nach 2 Tagen ging es über Jolfa weiter in Richtung Grenzübergang zu Armenien. Zwar gespannt, was uns in Armenien erwarten wird, waren wir dennoch sehr traurig den Iran verlassen zu müssen.

SAM_4323   SAM_4327  SAM_4341

SAM_4346

Categories: Uncategorized | Leave a comment

Oman & Dubai–3 WochenundeineNacht

 

Unsere Einreise in den Oman verzögerte sich um einen Tag, da unser Flieger in Dar es Salaam 2 Stunden Verspätung hatte und wir deshalb unseren Anschluss in Qatar  in den Oman verpassten. Der nächste Flug in den Oman war allerdings erst am nächsten Tag und so bekamen wir von Qatar Airways eine Unterkunft für die Nacht gestellt. Zu unserem Hano und unserem Zelt war dies eine richtige Luxusunterkunft mit einem reichhaltigen Buffet. Die Zeit des darbens war also vorbei! Für mich jedenfalls! Christian musste sich noch ein wenig wegen seiner bakteriellen Infektion zurückhalten. Wenige Stunden später, um 4.30 Uhr klingelte dann auch schon unser Wecker und eine halbe Stunde später saßen wir auch schon im Bus in Richtung Flughafen.

Nach 3 Stunden betraten wir dann auch schon omanischen Boden. Mit dem Taxi ging es jedoch gleich weiter in Richtung unseres Hotels. Da die Unterkünfte im Oman sehr teuer sind blieben wir von den insgesamt 10 Tagen nur 3 Tage im Hotel und die letzten Tage verbrachten wir als “Couchsurfer” bei einer unglaublichen netten 5 köpfigen amerikanischen Familie. Mit Rachel und Toni sowie ihren Kids zogen wir den Jackpot. Die Zeit mit den 5 war eine weitere schöne Erfahrung unserer gesamten Reise. Silas, ihr ältester Sohn überließ uns großzügiger weise sein Zimmer im dritten Obergeschoß und zog solange in das Zimmer seiner 2 Schwestern. Trish, eine weitere Couchsurferin aus Canada stieß einen Tag später zu uns!

IMG_0801

Über eine Freundin von Rachel und Toni bekamen wir netterweise für 2 Tage ein Auto zur Verfügung gestellt, mit welchem wir viele omanische Highlights besichtigen konnten.  Wir besuchten den quirligen, bunten Souk von Mutrah an der Corniche von Muskat, wo man allerlei Impressionen zum omanischen Leben bekommt, schlenderten dann gemütlich durch die Gassen und ließen uns von den Düften der Gewürze in eine andere Welt versetzen. Sehr sehenswert ist auch die Altstadt von Muskat, vor allem die gut erhaltene Stadtmauer. Weiter ging es zum Sultanspalast, welcher zwischen zwei Festungen liegt.

IMG_0159   IMG_0160

IMG_0167      

Ferner besuchten wir Nizwa mit seiner berühmten Festung aus dem 17. Jahrhundert, welche den Mittelpunkt der Stadt bildet und hoch hinaus ragt.

IMG_0030    IMG_0037

IMG_0041    IMG_0053

Über das Hajar Gebirge fuhren wir weiter über Al Hamra zum Berg der Sonne, Jebel Shams mit dem höchsten Gipfel (3009 m Höhe) der arabischen Halbinsel, der mit seinen beeindruckenden Felsformationen an den Grand Canyon erinnert.

IMG_0151   IMG_0084

IMG_0090   IMG_0093

IMG_0104   IMG_0110

IMG_0126   IMG_0136

IMG_0134

Danach besuchten wir die Oasenstadt Bahla. Dort gibt es außer einer gut erhaltenen schönen Stadtmauer, eine Festung sowie eine Töpferei.

IMG_0077   IMG_0058

Am nächsten Tag stand in Muskat die große Moschee des Sultan Qaboos auf unserem Programm. Unfassbar beeindruckend, schön und gewaltig kann man die Moschee bereits ein paar hundert Meter im Vorfeld von der Autobahn erblicken.

IMG_0773   IMG_0811

IMG_0810   IMG_0812   IMG_0821

Einen Tag vor unserer Abreise nahmen uns Toni und Rachel dann noch mit zu den Hash House Harriers.

Die Hash House Harriers sind eine internationale Vereinigung nicht kompetitiver Lauf- und Sozial Clubs. Ähnlich einer Schnitzeljagd war dies für uns ein schöner Abschluss aus dem Oman. Die friedliche und angenehme Atmosphäre, die der Oman für uns ausstrahlte, stellte für uns auch einen sanften Übergang von Afrika in eine komplett andere Kultur, dar. Auch auf politischer Ebene hat der Oman bereits seine Funktion als Schlichter zwischen der westlichen und der arabischen Welt unter Beweis gestellt.

IMG_0015   IMG_0023 

DUBAI – Größer, schneller, weiter

Am nächsten Tag ging es dann auch schon wieder mit dem Bus in Richtung Dubai weiter. Für umgerechnet 12 Euro pro Person und ca. 7 Stunden später erreichten wir auch schon Dubai. Mit der Metro ging es für uns weiter nach Jebel Ali zu unserem Hotel. Etwas außerhalb des Stadtzentrums gelegen, war Jebel Ali für uns die beste Location, da direkt am Hafen gelegen, wo wir 4 Tage später unseren Hano in Empfang nahmen. Nachdem wir unserem Agenten vor Ort alle Dokumente für die Ausfuhr von Hano übergeben hatten, machten wir uns auch gleich auf die Stadt zu erkunden. Wir fuhren mit der Metro zur größten Shopping Mall der Welt (1200 Shops), der Dubai Mall und wussten nicht genau, was wir von solch einer Mall halten sollten. Nach dem Erlebten in Afrika, war dies für uns einfach nur verrückt und fühlte sich irgendwie komisch an, war jedoch dennoch beeindruckend. Die gesamte Mall ist bis zum kleinsten Detail perfekt geplant, was die Anordnung und Aufbereitung der einzelnen Shops anbelangt. In ihr befindet sich auch ein riesen Aquarium und ganze Einkaufshäuser, wie Bloomingsdale und die Galerie Lafayette.

IMG_0179  IMG_0180 IMG_0185 

Wir sahen das größte Gebäude der Welt, Burj Khalifa, das einzige “7” Sterne Hotel der Welt Burj al Arab und Bastakiya, das Altstadtviertel Dubais, welches einen mit seinen vielen kleinen Geschäften lockt sowie einem einen kleinen Eindruck des alten Dubais vor dem großen Ölboom verschafft. In den schmalen Gassen stehen traditionelle Häuser mit Innenhöfen und viele der Windtürme, die die Häuser des Viertels einst kühl hielten. Eine kleine Abkühlung erhält man auch in der Mall of Emirates bei Dubai Ski! Dies toppte alles an Unnatürlichkeit.

IMG_0286   IMG_0304   IMG_0278 

IMG_0222   IMG_0224 

Dubai an sich ist aus unserer Sicht mit wenig Seele behaftet, da das meiste künstlich erschaffen ist und dieser Stadt es dadurch an Natürlichkeit sowie Ursprünglichkeit mangelt. Es fehlt irgendetwas! Aber gut, Dubai war interessant zu sehen, galt aber schlussendlich eher als Durchreise für uns. Am 13.04 war es dann soweit und Christian machte sich auf zum Hafen, um unseren Hano in Empfang zu nehmen. Um 23 Uhr abends war es dann soweit und Christian bereitete mir das schönste Geschenk zu unserem 2 jährigen Hochzeitstag! Hano stand vor der Tür!!! Mit einer kleinen Beule, aber sonst keinen weiteren Blessuren war unser treuer Weggefährte endlich wieder bei uns.

13042014418   13042014420

IMG_0266   IMG_0268

Am nächsten Tag fuhren wir in das nahe gelegene Emirat Sharja, um Tickets für die Fähre in den Iran zu kaufen.

IMG_0261

5 Tage später fuhren wir Hano auf die Fähre und machten es uns 2 Stockwerke weiter oben auf den Sitzen gemütlich.

20042014426   20042014423

Die Fähre fuhr über Nacht und nach ca. 11 Stunden erreichten wir die iranische Hafenstadt Bandar – Abbas. Von dort aus starteten wir endlich wieder zusammen mit Hano unsere Weiterreise in Richtung Heimat. Diesen Blogeintrag schreibe ich bereits im Iran und ich kann euch soviel verraten: Der Iran ist umwerfend! Für mehr Infos müsst ihr euch allerdings noch gedulden!Smiley

Categories: Uncategorized | 1 Comment

Tansania–Ein Abenteuer in 4 Kapiteln

Endlich wieder ein Eintrag! Die letzten Wochen in Tansania hatten uns ziemlich auf Trapp gehalten. Aber, lest selbst!

Anfang Februar reisten wir zum 2. Mal in Tansania ein. Da die Lage im Norden Kenias sowie den weiteren Ländern nördlicher gelegen zu diesem Zeitpunkt sehr unsicher war, entschieden wir uns schweren Herzens in Tansania Abschied von Afrika zu nehmen und unsere Reise weiter über den Oman, Dubai, den Iran , die Türkei nach Hause fortzusetzen.

Der Abschied aus Afrika sollte sich am Ende komplizierter, abenteuerlicher und langwieriger herausstellen als wir uns jemals hätten vorstellen können!

In den letzten 6 Wochen zeigte uns Afrika seine etwas unschöneren Gesichter. Darunter entfiel auch der Raub unserer Wertsachen u.a auch meiner heißgeliebten Kamera. Somit fällt dieser Blogeintrag etwas spärlicher was Fotos anbelangen aus! Mein Handy ist mir geblieben und somit konnte ich ein paar Momente festhalten. Immerhin!

Das erste Kapitel unseres Tansania-Abenteuers startete zunächst in den wunderschönen Usambara Bergen, die wir bereits 3 Wochen zuvor, auf der Weiterreise Richtung Kenia, besucht hatten.

1. Kapitel: Hano in Gefahr!

Unsere Reise durch die Berge führte uns direkt nach der Grenzüberschreitung über Arusha ( Nähe Kilimanjaro) in den nordöstlichen Teil der Berggruppe und wurde einer der abenteuerlichsten und anspruchsvollsten Streckenabschnitte unserer bisherigen Tour.

Zunächst fing alles recht harmlos an und die Strecke führte uns über Sandpisten durch selten besuchte Massaidörfer. Plötzlich zeigte unser Navi einen Abzweig nach rechts direkt in ein Flussbett. Nach 5km Flussbettdurchfahrt stellte die erste herausfordernde Hürde der Fahrt nun die Ausfahrt aus dem Flussbett dar. Zuerst dachten wir unmöglich, aber die Rampe mit über 30% Steigung meisterte Hano ohne Probleme.

Danach ging es weiter auf einer Art schmalen Pfad, der komplett ausgewaschen war und unzählige tiefe Stufen sowie Dornensträucher aufwies. Auch hier stellte unser Hano seine Geländetauglichkeit unter Beweis und meisterte alle Hindernisse.

Nach dem Flußbett Warm-up steuerten wir auf dem stark ausgewaschenen mit tiefen Stufen bestückten Pfad weiter in Richtung eines Abstiegs zu. In der Mitte des Abstiegs neigte sich Hano dann so gefährlich zur Seite, dass wir Gefahr liefen zur Seite zu kippen. Schweiß gebadet und mit einer extra Portion Adrenalin im Blut, stieg ich aus, um das drohende Unglück von außen näher betrachten zu können!!

Recovery   OnTheEdge

Getreu dem Motto “Gemeinsam sind wir stark”, versuchte ich Christian aus der Schräglage hinaus zu navigieren. Mit etwas Glück und den Fahrkünsten Christians gelang es uns Hano unbeschadet aus dieser Schräglage zu lenken.

Der Tatsache geschuldet, dass Hano etwas größer als ein normales 4×4 Auto ist sowie der desaströse Zustand der Straße gaben unseren Schweißperlen keine Chance zu trocknen. Der Umstand, dass die Berge in 2.500 Meter Höhe liegen, konnte auch nicht für Abhilfe sorgen. Ganz im Gegenteil!

Die Aussicht auf die Savanne und den Kilimanjaro war atemberaubend, konnte von uns in diesem Moment jedoch nicht wirklich genossen werden. Nun gut, die Angstzustände hielten also an und ich entschloss mich die letzten 20 km tapfer den Berg zu Fuß zu erklimmen. Dies schien mir irgendwie sicherer!!!! Also, lenkte ich Christian zu Fuß um die Haarnadelkurven sowie die ausgewaschene Straße hinauf. Als es bereits gegen 18 Uhr zu dämmern anfing und wir uns sicher waren, unser Ziel vor Einbruch der Dunkelheit nicht mehr zu erreichen, entschlossen wir uns bei der sich nächstbietenden Gelegenheit unser Nachtlager aufzuschlagen.

Pünktlich, bevor sich die Sonne hinter den Bergen verabschiedete, sollten wir unser perfektes Nachtlager mit grandioser Aussicht finden. Hoch über dem Tal ließen wir den schweißtreibenden sowie abenteuerlichen Tag zu Ende gehen.

Am nächsten Tag machten wir uns zu unserem Ziel, die Mambo Viewpoint Mountain Lodge in 7 km Entfernung, auf. Die letzten Kilometer waren im Vergleich zum Vortag ein leichtes Unterfangen. Nun konnten wir auch die wunderschöne Aussicht genießen. Erleichtert, daß Hano und wir unversehrt und ohne schweren Blessuren den World Viewpoint sowie die Lodge erreichten, wurden wir auch gleich herzlich begrüßt und ernteten bewundernde Blicke sowie Worte. Diesen Weg mit diesem Auto, war die erste ungläubige Frage!

Estelle_Chris

Nachdem wir uns mit einer kühlen Cola belohnt hatten, sollten wir auch schon Martin, Mia und Jeannine aus Deutschland kennenlernen. Mit allen 3 verbrachten wir einen schönen Rest vom Tag. Am nächsten Tag brachen wir alle auch schon wieder zusammen in das 60 Kilometer entfernte “Lushoto” auf.

Auch an diesem Tag sollten wir mit reichlich Abenteuer beschenkt werden. Durch heftige Regenfälle in der Nacht waren die Straßenverhältnisse sehr dürftig. An diesem Tag kamen auch unsere Sandbleche zum ersten Mal zum Einsatz! Nach ca. 2 Stunden war es auch schon soweit! Der große Einsatz wartete auf uns! Hano steckte tief im Schlamm fest! Normal für Afrika, waren wir in kürzester Zeit umringt von großen Kinder-und Erwachsenenaugen für die solche Situationen wie Fernsehen ist! Wir schaufelten und legten Sandbleche eins nach dem anderen vor die Reifen. Hano steckte jedoch zu tief im Schlamm und neigte sich gefährlich in Nähe Abgrund. Nun gut, dies war also wieder einer dieser Momente mit hohem Herzinfarktrisiko.

Schlussendlich, ohne Herzinfarkt gelang es uns mit haufenweise Ästen und den Sandblechen, Hano aus der Schlammhölle zu befreien. Insgesamt sollten an diesem Tag 2 mal unsere Sandbleche zum Einsatz kommen. Nach insgesamt 8 Stunden und 50km erreichten wir dann endlich unser gemeinsames Ziel Lushoto und genossen bei herrlich gutem Essen die letzten gemeinsamen Stunden des Tages.

Am nächsten Tag trennten sich leider auch schon wieder unsere Wege, wobei wir Martin ca. 2 Wochen später in Dar es Salaam wieder treffen sollten.

Nach dem Abenteuer Usambara Berge, führte uns unsere Reise wieder zurück nach Dar es Salaam, von wo aus wir ca.6 Wochen zuvor unsere Reise Richtung Kenia fortgesetzt hatten.

In Dar es Salaam angekommen, nahmen wir erneut Kontakt mit der Verschiffungsgesellschaft CMA CGM und unseres Verschiffungsagenten auf. Diese hatten wir vor Abreise Richtung Kenia bereits kontaktiert und die wichtigsten Details vorab geklärt.

18032014330

Dass in Dar es Salaam mit der Verschiffung unseres treuen Weggefährten das bislang größte Abenteuer unserer Reise auf uns warten sollte, konnten wir zu diesem Zeitpunkt nicht annähernd erahnen.

Zunächst fanden wir uns jedoch in dem 2 km vom Fährhafen Dar es Salaam entfernten Mikadi Beach Camp ein. Schön am Strand gelegen hätten wir uns für eine Großstadt keinen schöneren Platz wünschen können. Am Ende sollte uns das Mikadi Beach Camp für 7 Wochen Obhut gewähren! Viele liebe Menschen lernten wir während dieser Zeit im Camp kennen. Viele Grüße an dieser Stelle an Ryan aus Südafrika, Sky aus Holland, Fred&Laure mit Kindern aus Frankreich, Birte&Darrach aus Deutschland und Irland, Peter aus Deutschland, Sahra aus Deutschland, Jan aus der Schweiz und Mireille&Joerg mit Kindern aus dem Kongo und Deutschland. So schön war es mit euch!

12032014285   14032014295

16032014302   17032014317

17032014318   17032014324

So, nun aber zur Verschiffung. Nachdem wir mit unserem Agenten soweit alles geklärt hatten, konnte das Abenteuer Verschiffung auch schon beginnen!

2. Kapitel: Hano kommt aufs Schiff!

Bevor das Kapitel Verschiffung losgeht zunächst ein paar Verschiffungsgrundlagen für das allgemeine Verständnis!

Zunächst gibt es 3 Möglichkeiten das Fahrzeug zu verschiffen.

1. Möglichkeit: RORO (roll on roll off), hier wird das Fahrzeug direkt aufs Containerschiff gefahren.

2. Möglichkeit: Das Fahrzeug wird in einem Container verschifft.

3. Möglichkeit: Das Fahrzeug wird auf ein sogenanntes Flatrack gefahren. Ein Flatrack muss man sich wie eine offene Plattform vorstellen, auf dem das Cargo verzurrt wird.

Da unser Hano zu groß für einen Standardcontainer ist und CMA CGM von Dar es Salaam kein RORO anbietet, blieb uns nur die Möglichkeit übrig, sich für das Flatrack zu entscheiden! Dass diese Entscheidung auch der Beginn unseres gefühlt nie endenden Alptraums werden sollte, konnten wir natürlich nicht wissen. Von ein paar Leuten zuvor sowie in ein paar anderen Reiseblogs konnten wir uns ein Bild von den Schwierigkeiten, die solch eine Verschiffung mit sich bringt, machen.

Nun gut, angefangen hat das Chaos, als unser Agent uns von einen auf den anderen Tag vertröstet hat was das Laden des Fahrzeugs anbelangt. Ständig mussten wir uns erkundigen, wie der Status ist, sonst hätten wir keinerlei Informationen erhalten. Dass diese Informationen meistens nicht stimmten, stellte sich ein paar Tage oder auch Wochen später heraus.

Zuerst sollte Hano an einem Samstag geladen werden. Der Tag der Verladung wurde dann kurzfristig auf den Montag verschoben. Am Montag selbst bekam unser Agent scheinbar keine Ladeerlaubnis. Somit war es dann der Dienstag. Als wir Dienstag zum vereinbarten Treffpunkt kamen, war NICHTS organisiert. Nach 8 Stunden des Wartens auf das Flatrack, den Sideloader, der das Flatrack samt Hano auf einen weiteren Truck laden sollte, entschieden wir uns am nächsten Tag um 8 Uhr uns wieder zu treffen. Die Zeit rannte, denn Mittwoch war der letzte Tag, an dem Verladen werden konnte. Mittwoch waren wir also bereits um 7.30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt. Außer uns war natürlich noch Niemand vor Ort. Warum auch? Als um 10 Uhr immer noch Niemand da war und wir bereits unser Handy fast leer telefoniert hatten, entschieden wir uns in das Gebiet zu fahren, in welchem die Container und Flatracks gelagert werden. Dort trafen wir auch unseren Agenten an, der scheinbar am organisieren war!!! Hahaha, ich lach mich kaputt! Unser scheinbar bestelltes Flatrack war natürlich nicht da. Unfassbar und dem Wutausbruch gefährlich nahe, nahmen wir alle weiteren Schritte dann selbst in die Hand. Wir ließen uns Telefonnummern geben und organisierten unsere Sachen selbst.

15032014296   flatrack on ground 

flatrack on truck   20032014337

Am Ende fuhren wir um 16 Uhr nachmittags zusammen mit dem Truck, auf dem Hano mitsamt Flatrack geladen war in Richtung Hafen. Nach allem, was im Vorfeld passiert war, hatten wir keinerlei Vertrauen mehr und wollten mit unserer Anwesenheit sicherstellen, dass unser Fahrzeug noch an diesem Tag in die Ladezone des Hafens gebracht werden würde.

3.Kapitel: Abenteuer Hafengebiet!

Im Hafengebiet angekommen, reihten wir uns in eine Kilometer lange Schlange wartender LKW´s ein. Die Zeit verging und verging und nichts passierte. Allerdings wurden wir zu späterer Stunde von immer mehr herumlungernden interessierten Augen beobachtet. 2 Muzungus (Weiße) am Hafen zu so später Stunde war eher suboptimal. Da wir als Muzungus als wandelnde Geldautomaten gelten, waren wir natürlich durchaus  interessant. Problem war, dass es zu diesem Zeitpunkt wirklich viel bei uns zu holen gab. Da wir unsere Wertsachen nicht im Camp lassen konnten, mussten wir diese im Rucksack notgedrungen mit uns tragen.

Der Rucksack wurde keine Minute von uns aus den Augen gelassen, bis zu dem Zeitpunkt, als um 23 Uhr endlich unser Agent auftauchte und wir den Truck, in welchem der Rucksack war, für nicht mehr als 3 Minuten verließen. Als uns unser Agent mitteilte, dass Hano nun durchs Gate fahren darf und wir den Hafen verlassen können ging ich zur Tür des Truck, um unseren Rucksack zu holen. Als ich die Tür öffnete und nach dem Rucksack greifen wollte, war dieser nicht mehr an seinem Platz. Ein riesen Schock durchfuhr mich und voller Entsetzen und Ungläubigkeit durchsuchte ich nochmals alles, allerdings mit dem Gedanken im Kopf, dass es vollkommen sinnlos ist weiter zu suchen, da es keinen Zweifel daran gab, dass unser Rucksack aus dem Truck entwendet worden war. Nach ein paar Hinweisen, dass es wohl eine Gang war machten wir uns im Auto und samt Agent auf in Richtung, in welche die Gang gelaufen ist. Auf dem Weg fragten wir weitere Leute, ob sie eine Gang mit einem großen Rucksack gesehen hätten. Mit den gesammelten Hinweisen kamen wir ein paar Minuten später in einer wirklich üblen Gegend an. Diese Gegend ist scheinbar der Treffpunkt für die Hafengangs, an welchem die Beute inspiziert und aufgeteilt wird. Da Christian und ich als Weiße in solchen Gegenden mehr als unsicher sind duckten wir uns so gut wir konnten, um von Niemandem gesehen zu werden. Als an diesem Treffpunkt Niemand vorzufinden war, stieg unser Agent aus dem Auto aus und hielt Ausschau. Kurze Zeit später kam ein Mann hinzu und fragte, nach was unser Agent Ausschau hält. Dieser erklärte ihm kurz die Lage und der Mann meinte, dass er wüsste, wer wahrscheinlich unseren Rucksack entwendet hat. Er rief die besagte Person an und wir hatten Glück! Unser Agent bat die Diebe den Autoschlüssel, Kreditkarten sowie unsere gesamten Dokumente an einem Ort zu deponieren. Es wurde ein Ort abgemacht und ca. 15 Minuten später tauchte unser Agent mitsamt unseren Dokumenten, Kreditkarten und Autoschlüssel wieder bei uns auf. Überglücklich über den Erhalt unserer wertvollsten Sachen, brachte uns unser Agent gegen Mitternacht ins Camp zurück. Puh, dieses Erlebnis musste erst einmal verdaut werden.

Am nächsten Tag sollte es gerade so weitergehen wie bisher! Das totale Chaos.

Da wir nach Aussage von unserem Agenten nicht auf das Hafengelände dürfen, bombardierten wir diesen  erneut mit E-Mails und Telefonaten, um sicherzustellen, daß Hano auch sicher auf das Schiff geladen wird.

Am Ende des Tages wurde Hano trotzdem nicht geladen und wir standen wieder am Anfang. Das nächste Containerschiff sollte 10 Tage später den Hafen verlassen. Da wir noch ein bisschen mehr als Dar es Salaam und das Mikadi Beach Camp sehen wollten, entschlossen wir uns die nächste Fähre nach Sansibar zu nehmen.

4. Kapitel: Sansibar – ein Traum im indischen Ozean

Für afrikanische Verhältnisse vollkommen untypisch, verließ unsere Fähre pünktlich um 15.30 Uhr den Hafen von Dar es Salaam in Richtung Sansibar.

2 Stunden später erblickten wir bereits die malerische Skyline von Stone Town und wenige Minuten später legte die Fähre auch schon am Quai an. Vor knapp 2 Jahren waren wir bereits auf Sansibar gewesen und freuten uns riesig auf das Wiedersehen. Der arabische Einfluß ist nicht nur spürbar sondern auch sichtbar in Mensch und Umgebung. Eine volle Woche verbrachten wir in der Hauptstadt Stone Town, die einem das Gefühl von Zeitlosigkeit verleiht und verloren uns in den zahlreichen Gassen sowie Gewürzmärkten. Wir schlenderten weiter über den alten Sklavenmarkt, die zahlreichen Souvenirstände, den Fischmarkt, genossen den weißen Sandstrand und besuchten Prison Island mit seinen Riesenschildkröten.

05032014189   08032014272

08032014276   07032014266

07032014208   07032014214

07032014233   07032014237

Die schöne Zeit auf Sansibar wurde allerdings immer wieder von Gedanken an die Verschiffung begleitet. Die schöne Zeit, die wir bisher verbrachten, fand zum Ende der Woche ein ernüchterndes Ende. Wir erhielten die Nachricht, dass unser Auto zum 2. Mal nicht geladen worden ist. Würde ich ich nun ins Detail gehen, wieso, weshalb, warum, würde dieser Blog kein Ende finden. Am  Ende sollten es 4 Anläufe werden, unser Auto auf das Containerschiff zu laden. Beim 4. Anlauf gelang es mit viel Druck vom Head of CMA CGM (der dritt größten Verschiffungsgesellschaft weltweit) höchstpersönlich, endlich nach 7 Wochen unser Auto auf das Schiff zu laden. In der Zwischenzeit wurde allerdings auch festgestellt, dass in unser Auto eingebrochen wurde, während der Zeit, in der es im Hafen stand. Nachdem, was in den letzten Wochen alles vorgefallen war, setzte Christian den Agenten soweit unter Druck, dass dieser schriftlich versicherte für den Schaden aufzukommen. Am 22. März war es dann soweit und Hano schippert vor unseren Augen in Richtung Zielhafen Dubai davon. Endlich konnten wir unsere Flüge in den Oman buchen und unsere Reise für die nächsten 3 Wochen ohne Hano fortsetzen. Allerdings sollte sich 2 Tage vor Abflug noch ein weiteres unschönes Gesicht Afrikas zeigen. Eine bakterielle Infektion! Na toll, jetzt ist aber wirklich mal gut. Christian war diesmal Derjenige, den es traf. Vollgepumpt mit Antibiotika und Paracetamol gegen das starke Fieber bestiegen wir 2 Tage später um 12.30 Uhr den Flieger Uhr in Richtung Oman.

Categories: Uncategorized | 4 Comments

KENIA – Von A- ffen bis Z- ebras

 

Nach unserer langen Reise und viel Erlebten, sollte uns Kenia mit seinem schönen Rift Valley, den zahlreichen sowie fantastischen Tierbegegnungen, eine Wanderung durch Kenias ältesten Regenwald, tollen Teeplantagen und schönen Seen doch noch ganz schön zum staunen bringen!

Bevor wir dies alles erleben durften, galt es jedoch zunächst malwieder alle Grenzformalitäten zu erledigen.

Am 18.01.2014 war es dann soweit und wir passierten Kenia am Grenzübergang Taveta. Taveta ist ein kleinerer Grenzübergang im Vergleich zum Grenzübergang Namanga und aus unserer Sicht sehr empfehlenswert. Da dieser Grenzübergang recht unbekannt bei Touristen und sehr klein ist, war dies die entspannteste Einreise, die wir während unserer bisherigen Afrikareise hatten. Dies bedeutete genauer gesagt: Keine Devisenhändler, keine Versicherungsvertreter und keine Bauchladenhändler. HerrlichZwinkerndes Smiley! Des Weiteren ist die Strecke nach Taveta sehr angenehm und schön. Dies ist allein der Tatsache geschuldet, dass die Straße komplett neu geteert und das Kilimanjaro- Bergpanorama einfach umwerfend ist.

Nach Abschluss aller Einreiseformalitäten, führte uns unser Weg entlang schöner Savannenlandschaft direkt nach Nairobi. Da wir dort endlich wieder ordentlichen Internetzugang hatten und einige Dinge für unsere Weiterreise zu organisieren hatten, mussten wir gezwungenermaßen 5 Tage in dieser, sagen wir es einmal so ausladenden Großstadt verweilen. Die unzähligen Terrorwarnungen sollten auch zu keinem bessern Wohlbefinden beitragen. Unsere Unterkunft während dieser Zeit war das Karen Camp, direkt im Bezirk Karen, benannt nach Karen (Tania) Blixen, der Autorin des Bestsellers “Jenseits von Afrika”. „Ich hatte eine Farm in Afrika am Fuße der Ngong-Berge…” Mit diesen Worten beginnt das berühmteste Buch der Baronin von Blixen. Dieser Roman diente auch als Vorlage für den Hollywood-Filmklassiker “Out of Africa”. Die Unterkunft an sich ist nichts besonderes und auch mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. 

Na ja, nun aber zur Reise durch Kenia!

Nach Nairobi führte uns unser Weg weiter durch das wunderschöne Rift Valley in Richtung Norden zu den Seen Lake Naivasha, Crater Lake und zum noch weiter nördlich gelegeneren Lake Baringo.

Die Route von Nairobi in Richtung der Seen ist durch den Blick auf das Rift Valley wirklich atemberaubend und verleiht, gepaart mit der Savannenlandschaft Africa feeling pur.

DSC_0033 - Kopie  DSC_0010 - Kopie

Das Rift Valley  an sich ist Teil des Afro-Arabischen Rift Systems, welches sich über 6000 km vom toten Meer im mittleren Osten, über Mosambik, durch das rote Meer, dann Äthopien, Kenia, Tansania und zuletzt Malawi erstreckt.

Da der Lake Naivasha lediglich 70 km von Nairobi entfernt ist, kamen wir bereits am frühen Nachmittag am See an. Eigentlich sollten uns tausende von Flamingos erwarten. Jedoch tragen die Seen seit September letzten Jahres zu viel Wasser und entziehen somit den Flamingos ihre Haupt-Essensgrundlage, die Algen. Es gab lediglich vereinzelt Flamingos, was natürlich auch schön anzuschauen war, aber ein wenig enttäuscht waren wir dennoch. Wir sind eben auch echt verwöhnt was tolle Landschaften und Tierspektakel angeht!Zwinkerndes SmileyTsssss!

1  DSC_0294 - Kopie

 2  DSC_0129 - Kopie

Am nächsten Tag brachen wir sehr zeitig auf zum nächsten See, dem Crater Lake, etwa 18 km von Lake Navaisha entfernt. Mit seinen 30$ Eintrittsgebühren pro Person völlig überteuert, aber das konnten wir davor nicht erahnen, dass wir so wenig Flamingos und eher weniger Tiere in der Sanctury antreffen würden. (Übrigens werden für alles, egal was, Eintrittsgelder erhoben, die i.d.R. vollkommen überzogen sind. Aber, dies ist eine andere Geschichte und soll an dieser Stelle nicht erzählt werden.)

Unsere Unterkunft, die Crater Lake Lodge ist direkt am Crater Lake selbst und in der Sanctuary gelegen. Die Lodge an sich ist sehr schön, jedoch der Campingplatz im Vergleich eine Zumutung. Leider!

DSC_0186 - Kopie  DSC_0840 

Da wir sehr früh morgens bereits dort waren, hatten wir den ganzen Tag, um das Gebiet der Sanctuary und dessen Tiere zu er kundschaften. Wir sahen Giraffen, viele Zebras, eine Büffelherde und unzählige Impalas und Pumbas! Übrigens, die Sanctuary kann man auch zu Fuß erkunden. Dies ist natürlich etwas besonderes und noch aufregender, als immer nur im Auto sitzen und vom Auto aus die Tiere zu beobachten.

3  DSC_0224 - Kopie

Da der Campingplatz der Crater Lake Lodge nicht wirklich ansprechend war, verließen wir den Crater Lake auch am nächsten Tag wieder und machten uns auf in Richtung Lake Baringo, dem weiter nördlich gelegeneren See.

Dort sollten wir eine Vielzahl wunderschöner Vögel antreffen. Der See allein zählt an die ca. 450 verschiedenen Vogelarten.

Der Campingplatz auf dem wir die nächsten 2 Tage standen war das Robert´s Camp, der durch die heftigen Regenfälle im September letzten Jahres größtenteils überflutet war. Wir durften unseren Hano am Parkplatz abstellen, der schlussendlich durch das Hochwasser auch direkt am See gelegen war! Da der See Hippos und Krokodile beherbergt, waren wir schon sehr gespannt, wann wir das erste Hippo oder Krokodil sehen sollten. Einen Tag sollte es dauern bis wir beide sehen durften!

Einen Tag nach unserer Ankunft gönnten wir uns zum Low Season Tarif eine kleine Bootsfahrt auf dem See. Da es um 6.30 Uhr in der früh bereits losging, konnten wir unzählige Vogelarten bewundern und zum krönenden Abschluss sogar einen Fischadler füttern! (Das totale Touriprogramm eben!)

DSC_0008  DSC_0096 

1  DSC_0363

DSC_0194  DSC_0247  DSC_0204

DSC_0198  5

DSC_0237  DSC_0263

DSC_0286  DSC_0290

Im Robert´s Camp waren wir nicht nur mit Hippo- und Vogelbeobachtungen beschäftigt, sondern wurden mit dem Halbtags-Programm: “Affen vom Hano verscheuchen” ordentlich auf Trapp gehalten. Die kleinen Quälgeister sind nämlich immer da, wo sie nicht sein sollten, nämlich dort, wo´s Essen gibt! Irgendwie trotzdem sympathischZwinkerndes Smiley!

  DSC_0033 

Ein paar Tage später sollten wir in der Stadt des Teeanbaus, Kericho  wieder Affen verscheuchen müssen, diesmal allerdings mit einer herben Niederlage für uns! Unsere Minibananenstaude wurde sicher und mit gekonnter Perfektion entwendet! Wir haben es eben mit Vollprofis zu tunZwinkerndes Smiley Mehr hierzu jedoch gleich!

 20  DSC_0796

Bevor wir In Kericho ankamen, führte uns unsere Reise erst einmal weiter durch das traumhaft schöne Rift Valley.

DSC_0143  DSC_0137

DSC_0740  DSC_0755

2 Tage nachdem wir am Lake Baringo aufgebrochen waren, erreichten wir gegen Spätnachmittag endlich Kericho. Kericho ist die Stadt im größten Teeanbaugebiet ganz Kenias und auch der Grund, warum sich die meisten englischen Kolonialherren hier niederließen. Wenn auch nicht für solch eine lange Zeit, ließen auch wir uns hier nieder. Unsere Unterkunft während der nächsten 3 Tage sollte das Tea Hotel sein. Zwar auch schon in die Jahre gekommen, versprühte es dennoch die Aura alter Kolonialherrschaft vergangener Tage. Gleich hinter dem Hotel konnte man die dazugehörigen Teeplantagen bewundern, die derzeit von Unilever betrieben werden. Um mehr über den Tee und seine Geschichte zu erfahren, gönnten wir uns, wie sich später herausstellen sollte, eine sehr interessante Plantagentour.

22  24

22  DSC_0882

Mit geballtem Teewissen, machten wir uns 3 Tage später auf in Richtung Kakamega Rainforest. Der letzte tropische Regenwald Kenias. Bevor die Engländer einen großen Teil des Regenwaldes zum Teeanbaugebiet machten, war der größte Teil West-Kenias versteckt vom Regenwald und bildete einen Teil des Guineo-Kongolischen Wald Ökosystems. Es heißt, dass Gorillas vor sehr sehr langer Zeit hier gelebt haben sollen. Mit seinen über 330 Vogelarten, ca. 400 Schmetterlingsarten sowie seinen zahlreichen Affenarten, weckte dieser Regenwald auch das Interesse in uns, mehr über diesen zu erfahren und zu erkunden.

DSC_0040

Am nächsten Tag erwartete uns im wahrsten Sinne ein Affentheater! Aber, schaut selbst!

DSC_0483  DSC_0575

DSC_0413  20  DSC_0707

DSC_0687  DSC_0320

Nachdem sich die Affen überall in den Baumwipfeln eingefunden hatten und das größte Spektakel vorbei zu sein schien, mussten wir Kakamega auch schon wieder verlassen. Das letzte Ziel sowie absolutes Highlight unserer Keniareise sollte die Masai Mara im Süden Kenias sein. Vor der Masai Mara hatten wir wirklich tolle Parks, wie den Etosha Nationalpark in Namibia sowie den South Luangwa National Park in Sambia gesehen. Jedoch beeindruckte uns die Masai Mara landschaftlich doch mehr, als wir vermutet hatten. Die Masai Mara ist mit ihrer endlosen Weite und der Savannenlandschaft Bilderbuchafrika pur. Da ich nur sehr schwer meine Emotionen und das, was mich gerade bewegt verstecken kann, wurde der Gamedrive mit unzähligen “Wows”, “unglaublich”, “oh wie wunderschön”, “fantastisch”, “irre”, “unfassbar” u.v.m zum Leidwesen von Christian “abgerundet”!!!! Ich konnte aber auch mal ruhig sein und die Szenerie unkommentiert lassen! Da die Masai Mara eine unglaubliche Weite hat und die Tiere sich nicht hauptsächlich an einem Fleck aufhalten, ist es durchaus empfehlenswert einen Guide oder Ranger für den Gamedrive zu engagieren. Für ca. 15 $ für einen ganzen Tag wirklich sehr gut investiertes Geld. Wir hatten sogar einen waschechten Masai als Guide in unserem Hano sitzen. Der hat vielleicht geschaut, als er unseren Hano gesehen hat! Danmak, sein Name, führte uns zu Löwen mit ihren Babies, zu einem Geparden, zum äußerst seltenen schwarzen Nashorn, zu unzähligen Hippos und Elefanten und natürlich zu Zebras und Giraffen u.v.m. Die Tiere hinter der Kulisse der Masai Mara sind einfach unbeschreiblich und ich würde mir für jeden Einzelnen, der dies noch nie gesehen hat wünschen, dass er oder sie einmal die Möglichkeit hat, diesen wunderschönen Flecken Erde sowie die beeindruckende Tierwelt sehen zu können. Da die Wilderei nämlich ein sehr ernstes Thema hier in Afrika ist und überproportional stark zunimmt, weiß man nicht, wie lange man diese Tierwelt, so wie sie momentan noch existiert in den nächsten Jahren noch sehen wird. Deshalb, vergesst erst einmal alle anderen Kontinente! KOMMT NACH AFRIKA und lasst euch auch verzaubern und fesseln!!Smiley

DSC_0069 - Kopie  DSC_0195  DSC_0336

1  DSC_0135

DSC_0126 - Kopie  5

DSC_0188  DSC_0200

DSC_0219  DSC_0266

DSC_0150  DSC_0304

DSC_0506  DSC_0423

DSC_0564  DSC_0566

DSC_0359  DSC_0581

DSC_0301  29DSC_0301

Unsere Unterkunft während unseres Aufenthaltes war das Aruba Mara Camp. Dieses ist unweit des östlich gelegenen Talek Gates entfernt und ist vom Preisleistungsverhältnis wirklich empfehlenswert. Nach 3 Tagen verließen wir die Masai Mara und fuhren wieder Richtung Nairobi, bevor uns dann am nächsten Tag das letzte Stück unserer Keniaetappe zum Grenzübergang Namanga führte.

Categories: Uncategorized | Leave a comment

Karibu Tansania!

Pünktlich zu Silvester galt es Abschied von Malawi zu nehmen und Tansania hieß uns mit “Karibu (Kisuhali: Willkommen)Tansania” herzlich willkommen! Die Grenzüberschreitungen sind bisher immer etwas anstrengend gewesen, da man uns immer irgendetwas verkaufen wollte. Dies sollte diesmal auch nicht anders sein! Wieso auchZwinkerndes Smiley!!

Da wir mit unserem Hano auch nicht gerade visuell sowie akustisch unauffällig unterwegs sind und darüber hinaus auch noch Muzungus (Kisuaheli: Weißer) sind, stellen wir jedes Mal ein beliebtes Ziel für Devisenhändler, Versicherungs”vertreter” und Bauchladenhändler dar.

Mit dem Visum für Tansania in der Tasche und dem erfolgreichen Abschütteln von besonders ehrgeizigen Verkäufern, machten wir uns auf in Richtung Matema.

Matema ist ein kleiner Ort, direkt am Malawisee auf tansanischer Seite gelegen. Hier heißt der Malawisee allerdings “Lake Nyasa”. Dort sollten wir im Blue Canoe Camp www.bluecanoelodge.com bei Thomas mit einer ganzen Gruppe von Schweden und einer russischen Familie auf das neue Jahr anstoßen.

Der Weg allerdings nach Matema sollte sich anstrengender als erwartet herausstellen. Als erstes: geteerte Straßen sind schon einmal gar nicht drinnen! Zweitens: die Straße nach Matema ist durch riesige Erdhügel nur einseitig befahrbar!!! Was man sich dabei wohl gedacht hat!

DSC_0705  DSC_0707

Dass die Straße nur einseitig befahrbar ist, reicht natürlich in Afrika nicht aus. Nein, es müssen zig überladene Lastwägen diese Straße auch noch passieren und wenn die Bananen, wie beim entgegenkommenden Laster zur Seite komplett herausfallen, ist die Freude ganz besonders großSmiley.

Na ja, wir hatten erst 11 Uhr morgens und zur Silvesternacht waren es ja noch ein paar Stunden. Das sollten wir dennoch schaffen, war unser Gedanke! Pole Pole (Kisuaheli: nur keine Hetze) ist hier die Devise!

Gegen 16 Uhr trudelten auch wir endlich im Camp bei Thomas ein. Das Camp und die Location an sich waren für uns der ideale Platz um das neue Jahr zu begehen. Direkt am See mit wunderschönem Bergpanorama sowie tollem Essen (es gab Barbecue) stießen wir Punkt 12 Uhr gemeinsam auf das neue Jahr an.

12  DSC_0742

11  DSC_0717

Wir blieben 3 Nächte und ließen es uns mit Kässpätzle und im See planschen durchaus gut gehen!

Am 3. Tag brachen wir dann auch schon in Richtung Dar es Salaam auf. Vor Dar es Salaam hatten wir jedoch noch 2 Zwischenstationen, die aber an dieser Stelle nicht besonders erwähnenswert sind, da wir dort lediglich nur übernachtet haben und uns am nächsten Tag weiter in Richtung Dar fortbewegten.

Die Strecke von Matema bis nach Dar es Salaam führte uns durch das malerische Baobab Valley, an zahlreichen Ananasplantagen und ein kurzes Stück durch den Mikumi Nationalpark vorbei. Da die Autobahn ein Stück im Park gelegen ist, sahen wir Giraffen, Baboons, Zebras, Impalas und sogar Büffel! Und, das auch noch ganz umsonst!

DSC_0778  DSC_0815

DSC_0825  DSC_0899

13  DSC_0837

2 Tage später kamen wir dann in Dar es Salaam an! Wow, das ist also Dar es Salaam hörte ich mich sagen!

Laut, Menschenmaßen, chaotisch, stickig, Straßenhändler, die einem im Stau alles mögliche verkaufen wollen,zig Matatus (Minibusse), heillos überladene Lastwägen, Tuk Tuks (3-Räder), Motorräder, die keine Regeln kennen und natürlich die “normalen” Autofahrer- dies war der erste Eindruck von Dar.

DSC_0934

Bis wir unser Camp am indischen Ozean erreichten, sollten wir noch ein wenig Zeit im Stau verbringen.

Gegen Spätnachmittag erreichten wir endlich das Kipepeo Camp. Endlich am indischen Ozean! Die Location ist grandios und mit seinen Palmen und den Strohütten sowie dem azurblauen Ozean verleiht sie Urlaubsfeeling pur.

DSC_0003  DSC_0965

Hier hatten wir auch wieder mehr oder weniger guten Internetzugang, so dass wir unsere Weiterreise die nächsten 4 Tage planen konnten. In Dar sollten wir uns auch von Ryan, der nun mittlerweile 2 1/2 Monate unser treuer Begleiter war, verabschieden. Die USA rief wieder!

Nach 4 Tagen brachten wir Ryan zum Flughafen. Nun waren wir wieder zu zweit. Am Anfang war es irgendwie ein komisches Gefühl, da man nun lange miteinander gereist ist und viel zusammen erlebt hat und nun trennten sich die Wege wieder.

Da unser Verteilergetriebe ein wenig geleckt hat und wir einen sehr wertvollen Kontakt von Patrick und Verena (die anderen Hanomaden, siehe Malawibericht) erhalten haben, blieben wir noch weitere 4 Tage in Dar.

DSC_0026  DSC_0013

Der wertvolle Kontakt heißt Frank und lebt mittlerweile schon seit 10 Jahren in Dar, betreibt eine Autowerkstatt und hat bereits 5 Hanomags besessen. O.K wenn sich einer auskennt, dann Frank, dachten wir uns. Somit übergaben wir unseren Hano vertrauensvoll in Franks Hände. Am Ende hieß es “Problem erkannt, Gefahr gebannt!” Ein Dichtring war nicht mehr ganz in Ordnung. Das wars auch schon!

Mit neuem Dichtring ging es für Hano und uns nach 4 Tagen dann weiter in Richtung Norden.

Wir passierten Bagamoyo, einem kleinen Dorf am Ozean und dann einen Tag weiter in Richtung Pangani Beach. Unser Weg dorthin führte uns an zahlreichen Ananasplantagen, Bananenplantagen und Palmen vorbei. Ach, was war das für eine schöne Fahrstrecke.

Unser Ziel in Pangani Beach war das Beach Crab Camp & Resort www.thebeachcrab.com, einem Resort, welches von einem deutschen Pärchen seit knapp 10 Jahren betrieben wird.

DSC_0054  DSC_0067

Nach schönen und entspannten 3 Tagen machten wir uns wieder auf die Reise.

Das vorletzte Ziel in Tansania, bevor es nach Kenia weitergeht, sollte Lushoto in den Usambara Mountains sein.

Im Lonely Planet als ein absolutes Highlight neben Kilimanjaro und der Serengeti beschrieben, war es auch für uns ein Highlight!

Die Usambara Mountains, die über 1500m über dem Meeresspiegel in die Höhe ragen,  bestechen durch den atemberaubenden Blick, den sie einem auf die Savanne bieten. Aber nein, das ist noch nicht alles!

Malerische Dörfer, Eukalyptushaine, extrem freundliche Menschen, angenehmes Klima, traumhaft schöne Aussichten, bietet dieses Gebirge. Die Berge kann man durch ein- oder Mehrtagestouren von Dorf zu Dorf erkunden und erhält dadurch einen besseren Überblick über die gesamte Schönheit dieser Bergkette. Und ein kleiner Auftritt in einem Gospelmusikvideo sollte auch während unseres Aufenthaltes in den Bergen dabei sein! Aber dazu etwas später.

14  20

DSC_0225  DSC_0278

DSC_0294  DSC_0299

DSC_0391  DSC_0382

Unsere Unterkunft war die Irente Bioreserve Farm in den nördlichen Usambara Mountains. Diese Farm war kulinarisch gesehen für uns der Himmel auf Erden! Selbstgemachte Marmelade, frisches hausgemachtes Steinofen-Graubrot, Honig, Käse (Chilli-Tilsiter, Emmentaler, Mozzerella, Hüttenkäse) und Butter gab es im Angebot. Nach 3 1/2 Monaten vermisst man schon ein wenig diese Dinge und so deckten wir uns ordentlich mit den Leckereien für die nächsten Tage ein! Somit wurde unser täglicher Frühstückstisch von ursprünglichem trockenen Toastbrotscheiben, Magarine und Industriemarmelade ruck zuck aufgemotzt mit frischem Käse, Butter, ordentlichem Brot und extrem leckerer Marmelade, ohne Geschmacksverstärker! Herrlich! Wir genossen jeden Bissen! Dies ist auch das schöne am reisen: Man genießt wieder die einem völlig normal gewordenen “Kleinigkeiten” und schätzt diese wieder ganz anders.

DSC_0318  18

DSC_0310  19

So, nun aber zum Musikvideo!:

Als Christian und ich einen Tag nach unserer Ankunft in den Bergen zum Irente Viewpoint gelaufen sind und dort ankamen, war das erste, was wir sahen ein riesen Aufgebot an Gospelsängern und ein kleines Kamerateam. Wir passierten mit einem freundlichen Jambo, habari? (kisuaheli: Hallo, was gibts neues?/ Wie gehts?) die Gruppe, um zum Viewpiont zu gelangen. Ca. eine Stunde später sollte dann auch die Gruppe sowie das Kamerateam zu uns stoßen und wollten am Viewpoint weiterdrehen.

Neugierig, wie wir sind, blieben wir natürlich dort, um den Goldkelchen zu lauschen. Plötzlich kam ein Assistent auf uns zu und bat uns, uns dazuzustellen und Playback mitzusingen!! Klar, kein Problem, wir sind textsicher und der Sprache mächtigZwinkerndes Smiley!!!!!!! Ich habe mich totgelacht! Christian hat allerdings, muss ich gestehen, keine so schlechte Figur gemacht und konnte innerhalb kürzester Zeit den Refrain mitsingen. das war vielleicht ein riesen Spaß!

Genau diese besonderen Begegnungen und Erfahrungen machen diese Reise so einzigartig für uns. Nach dem Dreh wurden wir gedrückt und umarmt und sehr herzlich verabschiedet. Um eine ganz besondere Erfahrung reicher, kehrten wir dann bei Sonnenuntergang in unserer Unterkunft zurück.

DSC_0247  17

Nach dem visuellen sowie kulinarischen Highlight Usambara Mountains verließen wir diese nach 4 Tagen und machten uns auf in Richtung Lake Chala. Eine wirklich schöne Alternative zu Moshi oder Arusha bevor man die Grenze nach Kenia passieren möchte.

DSC_0410  DSC_0438

DSC_0500  DSC_0482

DSC_0514

Nach Lake Chala war nun der Zeitpunkt gekommen, sich von Tansania zu verabschieden.

Durch die sehr unsichere Lage derzeit im Norden Kenias und dem Krieg im Südsudan, welcher die Flüchtlingsströme nach Uganda, den Rest von Sudan und Kenia fließen lässt und uns von mehreren Seiten abgeraten wurde weiter Richtung Norden zu fahren,sind wir derzeit noch am überlegen, wie wir die weitere Reise planen.

Die Fahrstrecke von den Usambara Mountains zur Kenianischen Grenze war nochmal ein richtiges Highlight zum Abschied. Der Blick auf den Kilimanjaro, der einmal nicht ganz mit Wolken bedeckt war, begleitete uns ein paar Kilometer und hinterließ mächtig Eindruck auf uns!

DSC_0528  DSC_0557

DSC_0566  DSC_0569

DSC_0578  DSC_0583

DSC_0530  DSC_0562

Die Ausreise aus Tansania ging nicht ganz so schnell, wie sonst von statten. Der Grenzbeamte schaute zunächst auf uns herauf und dann aus dem Fenster zu Hano. Dann trafen sich wieder unsere Blicke und wir sahen zuerst ein sehr ernstes Gesicht, welches eine Sekunde später ein dickes Grinsen aufwies mit dem Kommentar: First, I need to inspect your car! Der Grenzbeamte war von Hano so begeistert und kam aus dem schwärmen nicht mehr heraus. Er stempelte unser Carnet ab und wir machten uns weiter auf zur Einreise nach Kenia.

Categories: Uncategorized | 5 Comments

Malawi–The warm heart of Africa

Am 12.12.2013 überquerten wir die Grenze zu Malawi. Vollgepackt mit unseren Erinnerungen an unsere letzte Malawireise vor 5 Jahren, waren wir nun gespannt auf das, was sich in der Zwischenzeit wohl verändert hat – Landschaftlich immer noch atemberaubend, Lake Malawi, der eher einem das Gefühl vermittelt an einem Ozean anstatt eines Sees zu sein, ehrliche und liebe Menschen, leckeren Fisch, traumhafte Sonnenuntergänge, wunderschöne Plateaus zu bewandern- ja, das ist “unser” Malawi, welches wir vor 5 Jahren kennen und lieben gelernt haben. Die Infrastruktur für den Tourismus hat sich aus unserer Sicht auch sehr positiv entwickelt. Wir sind uns sicher, dass Malawi in den nächsten 5-10 Jahren mitunter als eines der beliebtesten Reiseländer Afrikas zählen wird.

Bevor wir allerdings Malawi genießen durften, galt es zunächst wie immer alle Einreiseformalitäten zu regeln. Im Vergleich zu den vorherigen Ländern ein Spaziergang! Innerhalb von 20 Minuten war alles erledigt.

Mit einem weiteren Stempel im Pass machten wir uns auf in Richtung Lilongwe, die Hauptstadt Malawis.

Lilongwe hieß uns mit zahlreichen Gerüchen, vielem Gehupe, verrückten Auto- und Motorradfahren und einem gewissen Lautpegel willkommen! Dort verweilten wir 5 Tage im Mabuya Camp www.mabuyacamp.com, um unsere weitere Reise zu planen. Der Süden Malawis ist mittlerweile internetmäßig durch “Skyband” recht gut vernetzt, was man vom Norden leider nicht behaupten kann!

Die nächste Station war ein 50 km von Lilongwe entfernt gelegener Ort namens Kazungu. Wenn nicht dort das Office des Entwicklungsprojekts “Build on” wäre, wären wir durch diesen Ort lediglich durchgefahren. “Build on” baut Schulen in Dörfern in Entwicklungsländern und das mittlerweile auf der ganzen Welt www.buildon.org.

Grund dieses Projekt zu besuchen war unser langjähriger Freund Ryan, der seit mittlerweile 1 1/2 Monaten unser treuer Begleiter ist und bereits 20 Schulen in Malawis Dörfern ehrenamtlich für Build on in seinem kostbaren Urlaub mitgebaut hat. Nach einer herzlichen Begrüßung des Projekt Koordinators MC Donald begleitete er uns noch zu unserer Unterkunft. Am nächsten Tag brachen wir zusammen mit Mc Donald, Sirome, unserer Dolmetscherin und 2 weiteren Mitarbeitern des Projektes in das erste Dorf, Nyemba auf. Dort sollte die Einweihungsfeier für den Bau der 2. Schule des Dorfes stattfinden.

DSC_0603  14

Als wir mit unserem Hano im Dorf eintrudelten wurden wir vom ganzen Dorf umringt und mit lautem Geschrei und Gesängen herzlich willkommen geheißen. O.k, das fing schon einmal sehr gut anSmiley

DSC_0697  DSC_0657

Berührt von dieser freundlichen Begrüßung wurden wir gebeten Platz zu nehmen. Bestückt mit vielen Reden, Tänzen und Gesängen, fühlten wir uns geehrt und reich beschenkt dieser Einweihungsfeier beiwohnen zu dürfen.

DSC_0687  DSC_0683

Danke, Ryan, dass Du dies für uns möglich gemacht hastZwinkerndes Smiley. Wir verbrachten den ganzen Tag im

DSC_0761 

Dorf, aßen lecker Hühnchen mit Nzima und fuhren Abends zum nächsten Dorf mit Namen Kakora, in welchem wir dann auch übernachteten. Ryan wurde beim Chief des Dorfes höchstpersönlich untergebracht und wir schliefen, wie immer in unserem Hano. Am nächsten Morgen halfen wir beim Bau der 2. Schule des Dorfes

DSC_0809  DSC_0827

und nachmittags wurden wir durch die Tabakplantagen geführt. Auch in die “Geheimnisse” des Nzima kochens wurden wir eingeweiht! Nzima ist ein Maisbrei, der traditionell zusammen mit einem Relish gegessen wird.

DSC_0910  DSC_0906

DSC_1004  DSC_0936

Nachdem Essen haben wir noch am Bau der Schule mitgewirkt, Fußball mit den Kids gespielt und uns auf den bevorstehenden Maskentanz (Gule Wankulu) gefreut!

Gegen Spätnachmittag war es dann soweit! Der Maskentanz konnte beginnen:

Nachdem der offizielle Teil des Maskentanzes beendet war, tanzten die Dorffrauen zu den Gesängen und Trommeln. Auch ich wurde nicht “verschont”! Ein schüchternes Nein wurde nicht toleriert! Kurzum: Ich wurde in die Mitte geschubst und musste tanzen!!! Erster Gedanke: Oh, mein Gott, peinlich! Zweiter Gedanke: COOLZwinkerndes Smiley

18  DSC_0014  DSC_0005

DSC_1034  DSC_1125

Als der Maskentanz beendet war und es zu dämmern anfing, waren wir noch zum Abendessen beim Dorfchief eingeladen. Es gab natürlich Nzima, Reis, ein Relish aus Kraut mit Tomaten und Bohnen. Klingt einfach, war aber extrem lecker! Und, das wichtigste von allem für meinen sensiblen europäischen Magen: Es blieb alles da, wo es bleiben soll!Zwinkerndes Smiley

Am nächsten Tag galt es Abschied zu nehmen und wir machten uns weiter auf in Richtung Norden. Ziel im Norden war Nhkata Bay. Direkt am See gelegen, ist dieses kleine lebendige Fischerdorf definitiv ein Ort, der für längere Zeit zum Verweilen einlädt.

23  DSC_0004

Gesagt getan, blieben wir dort 4 Tage. Unsere Unterkunft, das “Big Blue Star” war schön direkt in einer kleinen Bucht des Sees gelegen. Die Unterkunft an sich ist in Ordnung, allerdings auch schon etwas in die Jahre gekommen!

22  DSC_0083

Nach Nhkata Bay ging es noch weiter in den Norden des Landes nach Livingstonia, wo wir auch die Weihnachtsfeiertage verbrachten. Gebaut von Missionaren und nach Dr. David Livingstone benannt, ist diese auf dem Berg gelegene Stadt mit ihren im Kolonialstil gebauten Häusern ein Must see auf einer Malawireise.

DSC_0344  DSC_0149

Das Stone House Museum lädt zu einer Reise in die Vergangenheit der ersten Missionarsstationen ein. Aber, es gibt noch mehr zu sehen! Die Manchewe Wasserfälle, die 125 m ins Tal fallen. Auch das Chombe Plateau ist nicht zu vernachlässigen. Nach einer 2 stündigen Wanderung bietet dieses wunderschöne Plateau einen atemberaubenden Blick auf das Tal, den See und die traumhafte Landschaft Malawis.

19  DSC_0284

DSC_0229  DSC_0263

DSC_0275  DSC_0292

DSC_0147  DSC_0300

Unsere Unterkunft war das Lukwe Permaculture Camp www.lukwe.com. Vor 5 Jahren waren wir schon einmal dort und waren diesmal noch mehr begeistert. Die Bar mit direktem Blick ins Tal, auf den Malawisee und die Berglandschaft ist einfach grandios!! Diese Bar gab es vor 5 Jahren noch nicht. Auch eine an der Bar platzierte schöne Hollywoodschaukel lädt dazu ein, dass man diesen Ort nicht so schnell wieder verlässt.

DSC_0192  DSC_0197

DSC_0207  DSC_0220

In diesem Camp sollten wir auch Patrick & Verena, die Hanomaden! treffen www.runterwegs.de . Ein nettes Pärchen, die vor 2 Jahren von Deutschland nach Kapstadt mit ihrem Hanomag gefahren sind und nach einem Zwischenstopp  in Deutschland nun wieder seit Juli unterwegs sind. Nun hieß es also “Hano meets Hano”.

Der erste Weihnachtsfeiertag feierten wir mit einem wirklich schönen afrikanischen Gottesdienst in der früh und einem exzellenten Festschmaus zu Mittag. Es gab Ente, Rinderfilet, frisches Gemüse aus dem Garten, unzählige Dips mit Pita-Brot und ein hervorragendes Dessert zum krönenden Abschluss. Auch, wenn ich meine heiß geliebten Knödel mit Rotkohl und Gänsebraten für einen Moment sehr vermisst habe, war diese Alternative vorzüglich. Was wir allerdings sehr vermisst haben, waren unsere Familie und Freunde. Dies ist auch der einzige Wehrmutstropfen an der gesamten Reise, dass wir euch nicht bei uns haben und diese einzigartigen und wundervollen Erfahrungen mit euch direkt teilen könnenTrauriges Smiley

Der zweite Weihnachtsfeiertag war der Startschuss unserer 3-tätigen extrem schweißtreibenden Wanderung auf das Nyika Plateau innerhalb des gleichnamigen Nationalparks. “Nyika” heißt Wildnis und diese besteht aus Bergen, die sich auf 2600 m auftürmen und uns mit rauhem Klima und endloser Weite beeindruckten. Henry, unser Ranger und Guide für diesen Trip kümmerte sich rührend um uns während dieser Zeit.

Am ersten Tag schlugen wir unser Lager nach einem beschwerlichen Aufstieg am Fuße des Plateaus auf. Während wir unsere Zelte aufbauten, kümmerte sich Henry um das Feuer und baute uns eine kleine Küche mit Dach!

DSC_0385  DSC_0396

DSC_0613  DSC_0408

Am nächsten Tag stand uns das härteste Stück des ganzen Aufstiegs bevor. Ich möchte ja nicht nörgeln, aber das war echt übel! Gott sei Dank wurden wir stetig mit dieser traumhaft schönen Landschaft entschädigt und welche mir auch die notwendige Motivation gab weiter einen Schritt nach dem anderen zu setzen. In solchen Momenten denke ich nur, warum ich mir das jedes Mal antue! Die Antwort auf diese Frage lässt allerdings nicht lange auf sich warten! Man muss sich nur umschauen und dann ist die Antwort auch schon da! Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machen einem allerdings schon ganz schön zu schaffen.

DSC_0614  DSC_0606

Endlich auf dem Plateau angekommen mussten wir uns allerdings beeilen, da dunkle Wolken aufzogen und der Regen nicht mehr lange auf sich warten ließ. Ein paar Minuten später ließ uns der Regen keine Chance und prasselte so heftig auf uns herab, sodass wir in Windeseile triefend nass waren. In unseren Wanderstiefeln schwimmend erreichten wir eine halbe Stunde später unser Camp. Als der Regen endlich nachließ konnten wir unsere Zelte aufschlagen. Nach 2 Stunden unermüdlichen Versuchens, hatten wir dann auch Feuer. Wir versuchten unsere durchweichten Sachen zu trocknen, was weitere Stunden in Anspruch nehmen sollte!

DSC_0469  24

DSC_0589  DSC_0596

DSC_0531  26

Am nächsten Tag verbrachten wir noch 1 bis 2 Stunden auf dem Plateau bevor wir den beschwerlichen Rückweg antraten. Das Wetter war uns diesmal wohler gesonnen. Wir hatten nur einen kleinen Schauer zwischendurch. Hier konnten wir uns jedoch schnell unter das Dach eines Hauses retten!

Nach ca. 13 Stunden und diversen Blessuren eierten wir dann endlich wieder in unserer Unterkunft in Livingstonia ein.

Am nächsten Tag, wir hatten nun mittlerweile den 29.12.2013,  verließen wir nach heftigen Regenfällen zusammen mit Patrick & Verena das Lukwe Camp in Richtung Chitimba. Der Weg nach Chitimba war etwas problematischer als zuerst angenommen! Durch die heftigen Regenfälle am frühen morgen und am Tag davor, stellten Teile der Straße eine deutliche Herausforderung für unsere Hanos dar. Unsere ganzen Reifen waren mit extrem zähen Schlamm überzogen und hatten somit nur wenig bzw. stellenweise gar keinen Grip mehr. So schnell kommt man an High-WHEELS! In der Folge rutschten wir mehr als das wir fuhren und irgendwann wurde auch dies zu gefährlich auf den steilen Straßenabschnitten.

Auch unsere Flip flops wurden in Null komma nix zu Plateauschuhen!

  DSC_0634  DSC_0630

DSC_0621  DSC_0649

Gegen 19 Uhr kamen wir dann endlich im Chitimba Beach Camp, direkt am Malawisee gelegen, an.

DSC_0696  DSC_0688

Da wir mittlerweile schon den 30.12.2013 hatten und das neue Jahr gerne in Tansania bei einem Schwaben mit Kässpätzle! feiern wollten, brachen wir auch schon am nächsten Tag wieder auf. Nach einem weiteren kurzen Zwischenstopp in Karonga, kurz vor der Grenze zu Tansania, passierten wir diese dann schlussendlich am 31.12.2013.

Categories: Uncategorized | 8 Comments

South Luangwa National Parc

Das Endziel der Reise durch Sambia sollte der South Luangwa National Parc sein. Bevor wir diesen jedoch erreichten, passierten wir herrliche Landschaften und nächtigten in schön gelegenen Campsites. Die Regenzeit hat offiziell zwar schon begonnen, aber bisher waren Regentage oder -Nächte die Ausnahme und so sind auch die nicht geteerten Straßen alle noch sehr gut mit Hano befahrbar.

DSC_0324  DSC_0377

DSC_0387  DSC_0393

400 m vom Parkeingang entfernt fanden wir uns im direkt am Luangwafluss gelegenen “Croc Valley Camp” ein. Dort angekommen konnten wir auch schon die Hippos sehen und hören. Dort lernten wir auch Shara kennen, die ursprünglich aus Zimbabwe stammt, aber 12 Jahre in London nun gelebt hat und von London nach Cape Town allein in ihrem Toyota Land Cruiser fährt. Mit ihr verbrachten wir 3 wirklich schöne Tage im Camp und machten auch zusammen den Game drive.

DSC_0348  DSC_0336

DSC_0345  IMG_8078

Der Tag der Ankunft sollte in der Nacht noch eine ganz besondere Überraschung für uns bereit halten. Zunächst genossen wir jedoch den Tag, umgeben von zahlreichen Affen, die immer wieder versuchten im Hano etwas essbares zu finden. Affen verscheuchen, dies war eine durchaus Tag füllende Beschäftigung!

DSC_0428

Wir hatten unseren Spaß!

Spätnachmittags mussten wir alles essbare aus unserem Hano entfernen, da uns mitgeteilt wurde, dass Nachts die Elefanten auf der Suche nach Essen ins Camp kommen. Sobald sie das Essen riechen, ist unser Auto und somit auch wir nicht mehr wirklich sicher. O.K, diese Nachricht möchte auch verdaut werden…….

Um ca. 2 Uhr Nachts wurden wir von rascheln und diversen Geräuschen geweckt.

Der Zeitpunkt war gekommen und die Elefanten marschierten ein.

Und nicht ganz wenige. Insgesamt 6 Elefanten umringten uns. Halb verschlafen saßen wir im Bett und schauten nach draußen. Da die Beleuchtung auf dem Camp sehr gut ist, konnten wir die Elefanten recht gut sehen und beobachten. Besser wie Kino! Doch plötzlich näherten sich 2 Elefanten unserem Auto. Sie kamen immer näher und näher. Nun streiften sie die Seiten des Autos und aus dem Zustand “Halb verschlafen” wurde blitzartig “Hellwach”. O.K, dies schien definitiv etwas abenteuerlicher zu werden. Da es über den Tag so extrem heiß war, schliefen Chris und ich mit offenen Türen, damit wir ein wenig Durchzug bekommen sollten. So, und nun kann sich jeder ausmalen, wie die Geschichte weitergeht!

Den Durchzug sollten wir auch bekommen, allerdings nicht auf die Art, die uns vorschwebte!

Das Ende vom Lied war ein riesen Rüssel mit Stoßzähnen zum anfassen nahe, der sich seinen Weg durch Hano bahnte! Es wurde alles nach Essen abgetastet. Unsere Bücher schienen auch sehr interessant gewesen zu sein. War wohl ein recht belesener Elefant!! Unsere Wanderstiefel rochen wohl auch recht gut und blieben somit auch nicht unberührt. Chris und ich kauerten uns bis in die Ecke von Hano und zitterten am ganzen Leibe. Ich hatte selten soviel Angst, wie in diesem Moment. Tränen liefen über mein Gesicht und ich hielt meine Hand auf den Mund. Wir waren starr und stumm. Das schlimme war, dass ein weiterer Elefant gleich gegenüber auch das Auto umkreiste. Dieses Szenario sollte Minuten dauern, bis uns endlich der Nachtwächter mit gezielten Steinwürfen auf die Elefanten von diesen befreite. Die Elefanten verließen über den Fluss schlussendlich das Camp und sollten über den Rest der Nacht auch nicht mehr wieder kommen.

Nach dem die Luft rein zu sein schien, ging ich noch mit schlotternden Beinen nach draußen und schloss alle Türen. Was danach kam, war der Rest einer schlaflosen Nacht.

Am nächsten Tag machten wir uns um 7 Uhr morgens bereits auf den Weg zu unserem ersten Game drive im Park. Noch keine 100 Meter gefahren, sahen wir bereits zig Hippos und eine Elefantenherde begleitet von zahlreichen Giraffen. Wow, was für ein traumhaft schöner Anblick. Das fing schon sehr gut an!

Später sahen wir 2 Mal Leoparden. Diese Tiere in freier Wildbahn sind wirklich atemberaubend.

DSC_0619  DSC_0627

DSC_0634  DSC_0639

DSC_0798

Einen konnten wir sogar auf der Jagd beobachten. Er pirschte sich an sein Opfer heran und plötzlich schoß er los und versuchte sein Opfer zur Strecke zu bringen. Leider war dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt und er zog sich ins Gebüsch zurück und leckte seine Wunden.

Wir sahen an diesem Tag so viele Tiere auf einem Fleck, wie in keinem anderen Nationalpark zuvor. Hinzu kommt, dass der Park auch landschaftlich gesehen unglaublich schön ist. South Luangwa war schon vor 5 Jahren, als wir das erste Mal in diesem Park waren Weltklasse und bleibt einfach unschlagbar. Dieser Park bietet so unglaublich viel Wildlife und die Eintrittsgebühr beträgt lediglich 30 $, was für so einen artenreichen Park nichts ist im Vergleich zu noch bekannteren Parks, wie die Serengeti, Chobe oder die Masai Mara. Nicht verwunderlich also dass er nun mehrere Jahre hintereinander zum besten Safaripark Afrikas gekrönt wurde.

DSC_0358  DSC_0416  DSC_0456

DSC_0442  DSC_0546  DSC_0507

DSC_0513  DSC_0479

DSC_0378  DSC_0438

DSC_0536  DSC_0451

DSC_0675  DSC_0538

DSC_0547  DSC_0723

DSC_0745  DSC_0771

DSC_0431  DSC_0407

Categories: Uncategorized | 4 Comments

Auf den Spuren des David Livingstone und quer durch Sambia

 

Sambia– schöne Naturerlebnisse, besondere Begegnungen mit sehr freundlichen und lieben Menschen, die immer ein Lächeln auf den Lippen haben, fantastische Tiererlebnisse, eine Elefantenbegegnung der ganz besonderen Art und immer und überall winkende Kinder. Dies und noch vieles mehr sollte Sambia für uns bereit halten.

Aber, erst einmal alles von Anfang an!

Bevor wir in Sambia einreisen durften, galt es zunächst sämtliche Visaformalitäten zu erledigen. Insgesamt sollten 5 verschiedene Schalter auf uns warten.

Der erster Schalter galt der Ausreise. Mit dem Ausreisestempel in der Tasche gingen wir über die Straße zum nächsten Gebäude. Für das Visa mussten wir 50US $ bezahlen. Nachdem der Officer zunächst Christian anstatt meiner in meinem Visa verewigte und ich ihn kurzerhand daraufhin hinwies stand schlussendlich Haenel Friedrichs im Visa!?? Mhmm? O.K,dies ist wieder einer dieser Momente, in denen Chris und ich uns in die Augen schauen und einfach TIA (This is Africa) sagen!

DSC_0306

Am nächsten Schalter mussten wir dann Straßengebühren bezahlen. Der nächste Schalter wartete mit Co2 Gebühren auf uns und der letzte Schalter, bekanntlich das Beste zum Schluss war der Abschluss einer Fahrzeugversicherung für 100US $! Wir teilten dem Officer mit, dass wir bereits eine offizielle Versicherung in Namibia auch für Sambia abgeschlossen haben und somit kein Bedarf  an einer weiteren Versicherung besteht. Vom Officer vor der Polizei gewarnt und über mögliche Probleme hingewiesen, die es geben könnte, wenn wir eine andere Versicherung als die “Übliche” der Polizei vorzeigen, war unsere Antwort darauf kurz und bündig: Sollte es nicht funktionieren, kommen wir gerne wieder!

3 Polizeikontrollposten mussten wir passieren und bei allen 3 wurden wir mit unsere Versicherung anstandslos durchgewunken. Da man auch nicht viele Argumente für Extrazahlungen bei einem offiziellen Dokument hat, war es auch nicht sehr verwunderlich, dass wir ohne weitere Probleme passieren durften.

Gut, dass war also geschafft.

Unsere nächste Station ca. 50 km vor Livingstone war die Jungle Junction auf Bovu Island. Seit 13 Jahren gibt es diese geniale Institution, wo man die Seele in einer der Hängematten direkt am Zambesi baumeln lassen kann. Wer jedoch etwas mehr Action haben möchte, schnappt sich einfach ein sogenanntes Dugout Canoe und paddelt den Zambesi entlang auf der Suche nach Hippos und Krokodilen, die einem auf dem Weg begegnen können. Wir haben beides gemacht! Ach so und Angeln ist natürlich auch eine ganz nette Abwechslung zum paddeln oder zum Faulenzen in der Hängematte. Anstatt allerdings einen großen Tigerfisch an die Angel zu bekommen, wurden wir nur mit Pflanzen am Haken reichlich beschenkt! Mhmmm?Trauriges Smiley Wir müssen einfach länger bleiben! Gesagt getan! Aus ursprünglich 2 geplanten Tagen wurden schlussendlich 5! Dies lag jedoch auch an Brett, dem Besitzer von Bovu Island und der Jungle Junction und seinem Personal. Brett, ein “wilder” Sambier mit schottischen Wurzeln, sorgte für reichlich gute Stimmung während des Tages, aber auch Abends an der Bar.

DSC_0020  DSC_0176

DSC_0021  DSC_0072

DSC_0114  DSC_0130

DSC_0202  DSC_0209

DSC_0226  DSC_0236

DSC_0278  DSC_0284

DSC_0148  DSC_0161

Sonntags haben wir den Gottesdienst in der nahegelegenen Dorfgemeinde besucht und bei den Kindern für großes Aufsehen gesorgt. Statt sich auf den Pfarrer zu konzentrieren, wurden Chris und ich von Kopf bis Fuß begutachtet und waren offensichtlich viel spannender, als der Gottesdienst selbst. Hihih!

DSC_0182  DSC_0184 

Am nächsten Tag nahm uns Brett auf seinem Pick-up in eine abgelegene ca. 20 km entfernte Dorfgemeinde mit.

DSC_0038 

DSC_0035

Er schoß sogar für uns ein Huhn zum Lunch! Der gesamte Prozeß vom schießen, rupfen, kochen bis hin zum gekochten Huhn auf unseren Tellern —> alles wurde dokumentiert!

DSC_0040  DSC_0045

DSC_0047  DSC_0052

Nach 5 traumhaft schönen Tagen, verließen wir nur schweren Herzens Brett und sein Bovu Island.Wir kommen wieder!

Nach dem Abenteuer Bovu Island wartete das nächste Abenteuer, die Victoria Falls, auf uns.

In Livingstone angekommen fuhren wir direkt zu unserer Unterkunft, dem Jollyboys Campsite, ca. 500 m vom Stadtkern entfernt. Eine nette Campsite, von einem Kanadier betrieben und umgeben von Mangobäumen soweit das Auge reicht! O.K das Dessert für den Abend war geklärt!

Die ersten 2 Tage planten wir die weitere Reiseroute, checkten die Sicherheitslage für die nächsten Länder und kümmerten uns um Hano! Tag 3 war der Tag des großen Abenteuers : Das White Water Rafting auf dem Zambesi wartete bereits auf uns! Wohooo, der Wahnsinn und ein Megaerlebnis auf unserer bisherigen Reise. Ich glaube ich habe allein den halben Zambesi verschluckt. Hat sich zumindest so angefühlt. Sprich, mir war etwas schlecht danach!

So, nun aber zum Raftingerlebnis selbst!

Um 7.30 Uhr sollten wir bei unserer Unterkunft abgeholt werden. In  Afrikanischer Zeit war es dann 8.15 Uhr als der Bus mit weiteren abenteuerlustigen Raftlern einfuhr. Wir Deutschen mal wieder mit unserer Pünktlichkeit!

Im Rafting-Camp angekommen erhielten wir eine Einweisung in das raften und wie wir uns in verschiedenen Situationen verhalten sollten. Als uns dann auch noch mitgeteilt wurde, dass das raften zu dieser Jahreszeit  auf dem Zambesi bei den Victoria Fällen zu einem der anspruchsvollsten weltweit zählt sowie mit der höchsten Skala von 5  bewertet wird, stieg die Aufregung gewaltig. ( Skala 6 ist übrigens selbstmörderisch!) Das einzige, was ich zu Chris sagte: Was werden da wieder unsere Eltern zu sagen: “Was machen die Kinder da wieder für ein Blödsinn……..”

Wir buchten natürlich gleich den ganzen Tag. 25 Stromschnellen auf 31, 5 km.

Am Ende des Tages sollte unser Fazit, wie folgt lauten: NOCHMAL! HAMMER! Unbedingt wiederholen.

Das Video wird nachgereicht!!

Die Victoria Falls selbst sind leider zu dieser Jahreszeit nicht in ihrer vollen Pracht zu sehen. Auf der zimbabwischen Seite hätten wir mehr gesehen, jedoch wollten wir nicht nochmals 30$ Eintrittsgebühr sowie 30$ Visagebühr für Zimbabwe bezahlen. Na ja, dafür hatten wir am Rande der Victoria Fälle ein riesen Raftingspaß. Man kann nicht alles haben.

Während unserer 5 Tage Aufenthalt im Jollyboys Campsite lernten wir auch Merete kennen. Eines von 3 jungen Mädels, die seit September diesen Jahres “WayaWaya” ins Leben gerufen haben. Merete stammt aus Norwegen und arbeitete 1 Jahr als Peaceworker in Sambia. Die Institution für die sie arbeitete bildet Leute zu Schneidern aus. Jedoch finden diese Leute nach ihrer Ausbildung keine Anstellung, da durch Kleiderspenden, vornehmlich aus Europa, kaum noch Kleidung in Afrika produziert wird.

Somit beschlossen die Mädels ein Unternehmen zu gründen, welches Verwendung für Schneider hat. Dies war die Geburtsstunde von WayaWaya—> www.wayawaya.no. Der Fokus liegt in der Produktion von handgefertigten Handtaschen. Ein absolut unterstützungswürdiges Unternehmen, da es auf der einen Seite Leuten eine Perspektive gibt und man im Gegenzug eine wunderschöne handgefertigte Tasche bekommt.

Da mir auf Anhieb die Handtaschen so gefielen, fragte ich, ob ich eine Handtasche erwerben könnte. Merete sagte mir, dass dies leider noch nicht möglich sei, aber sie mir gerne den Prototyp verkaufen würde. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Was für eine EhreSmiley, der Prototyp! Dies ist eine sehr schöne Erinnerung an die Reise und die Begegnung mit Merete und ihren Jungs und Mädels. Vielen Dank!

DSC_0313  DSC_0312

Am nächsten Tag brachen wir auf in Richtung Norden. Das letzte Ziel unserer Reise sollte der South Luangwa National Parc sein, bevor es weiter nach Malawi gehen würde.

Categories: Uncategorized | 1 Comment